AG Bildung/Archiv/Probleme im Schulsystem

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Dieser Artikel sammelt die von der AG Bildung idendifizierten Probleme im Schulsystem. Diese werden klassifiziert nach generellen Problemen (in allen Schulsystemen der Länder exisitierend) oder in Landes/Schulsystem spezifische. Bei letzteren wird der "Geltungsbereich" (z.B. "Integrierte Gesamtschule" oder "3gliedriges Schulsystem" oder "Homeschooling") immer mit angegeben.

Bitte auf belegbare Probleme (und deren Belege) beschränken.

Generelle Probleme

Kernthemen

  • Chancengleichheit für die Bildung der Bürger in Deutschland ist nicht gegeben
  • "Kriminalisierung des Schulhofes" durch Einschränkung der Privatkopie
  • Datenschutz vs. Zentralisierung und Automatisierung: Schüler-ID
  • Politikverdrossenheit / wenig Mitbestimmung
  • "Erziehungsmüdigkeit und Erziehungsangst bei Eltern"
  • fehlende Betreuungsdeckung durch pädagogische und psychologische Kräfte im Bildungssystem
  • Stigmatisierung von Computerspielen statt Ursachenforschung bei Amokläufen (nur bei Eltern und Medien, nicht aber in den Expertenkommissionen)
  • Mobbing
  • zu wenig Bildungskonsens in den Bundesländern
  • Lehrer sind ad dato noch nicht verpflichtet sich berufsbegleitend laufend weiterzubilden
  • Fehlende Medienkompetenz in Bildungseinrichtungen
  • Lehrer können (sind nicht dazu ausgebildet und dürfen es teils auch nicht) keine oder nicht ausreichend öffentlich-rechtlichen Medien und Internetressourcen nutzen
  • Videoüberwachung
  • in deutsche Schulen gilt das Motto Lernen mit Leistungsdruck statt Bildung aus Motivation.
  • ungenügende demokratische Strukturen an Schulen Tball
  • Interessensvertretungen haben zu großen Einfluss auf die Bildungspolitik (Bertelsmannstiftung) Tball

Aktuelle Probleme

  • 1. Soziale Schichtung
Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund
Benachteiligung von Kindern aus finanziell schwächeren Verhältnissen
Umsetzung des 8-jährigen Gymnasiums
Gesamtschulkonzepte nur in einigen Bundesländern akzeptiert
Vorlage:Contra
Vorlage:Klargeändert aus missverständlich Benachteiligung -wertend auf neutral...
...: Unterschiedliche Möglichkeiten... --jw
Ich meinte es wertet "G8" oder "Gesamtschulen". Ein Problem wäre ja eher "Schulsystem ist so strukturiert dass es unterschiedliche (soziale) Voraussetzungen unmöglich abfangen und ausgleichen kann, weil nicht genug Zeit zur Verfügung steht und eine Selektion zu früh erfolgt" (oder so) --eckes
  • 2. (Un-)Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Gesetzlicher Anspruch an einen Kindergartenplatz nur in der " Halbtagsversion" realisiert
Forderungen zum Recht auf Krippenplatz ab 1. LJ. werden erst ab 2013 in einzelnen Bundesländern umgesetzt
Fehlendes oder nicht ausreichend ausgebildetes Personal im Bertreuungsbereich von Kleinkindern und Schulen
Umsetzung des Kündigungsschutzes nach dem Mutterschutz
  • 3. Demographischer Wandel
* Zunehmender Lehrkräftemangel
Vorlage:Unklar
Vorlage:Klarsteigende Altersbasis mit alten Menschen, die das Familiengefüge verlassen
* zu kleine Geburtenrate derzeit 1,13 pro Familie
* Überalterung des Lehrpersonals mit hoher Ausscheidungsrate führt in den nächsten Jahren, ohne ausreichend -über die Palette der benötigten Fächer- ausgebildete Junglehrer zu Lehrermangel --jw
Der Punkt ist mir neu, aber wenn es tatsächlich einen (prognostizierten) Lehrkräfte Mangel geben wird, dann sollten wir das Problem auch so nennen, also streiche: Demografischer Wandel, setze "3. Zunehmender Mangel and qualifizierten Erziehern und Lehrkräften"? --eckes
würde ich gerne noch zur Diskussion stellen. Denn der Demografische Wandel (2.Generation geburtenstarker Jahrgänge in der Schülerschaft, gegenüber der Überalterung und dem Gesamtmangel in der Lehrerschaft)ist zugleich Ursache und Problem der von Dir dadurch entstandenen geschilderten Problemfolge: Zunehmender Mangel... --jw
  • 4. Gesellschaftlicher Wandel durch schnellen technischen Fortschritt
Sowohl die Ausbildung der Erzieher und Lehrkräfte im Bereich Medienkompetenz und Technik als auch die unzureichende Ausstattungen der Schulen mit Multimedia Technik erlaubt es nicht Schüler auf den Umgang (Kommunikation, Publikation, Recherche) mit Alltagstechnik (Mobil, Internet, Datensammlungen, partizipatorische Medien) vorzubereiten.
  • 5. Fehlen verpflichtender berufsbegleitender Fortbildung für Lehrer und Erzieher:
(ähnlich dem Fortbildungsmodell für praktizierende Ärzte)
Inaktuallität der Lehrerausbildung durch gesellschaftlich unangepasste Methodik

(Tball)Ich würde den Punkt 5 umbenennen in z.B. "Ungenügende Aus- und Weiterbildung von Lehrern und Erzieher". Diese allgemeinere Formulierung umfasst dann das gesamte Problem. Z.B. auch die Tatsache, dass aktuelle Erkenntnisse der Neurologie und Lernforschung nicht bis zur Schule durchdringen. Tball

  • 6. Verlagerung der abbröckelnden familiären Aufgaben in die Bildunginstitutionen und KITAs, KIGAs.
Derzeit entweder durch Delegation der Erziehungsaufgaben durch die Eltern oder durch das Auffallen von Fehlfunktionen der Familie (Wachstum des Übergewichts, Verstärktes Aggressionsvorkommen, etc.)
Vorlage:Unklar
Vorlage:Klardas Problem ist die Verlagerung der Erziehungsaufgabe in die Institutionen, ohne freiwillige allgemeine Beteiligung der Eltern.
Ursache- die Überforderung der Eltern durch die fortschreitende gesellschaftliche Entwicklung.
Die wachsenden Kosten für die Erziehung ihrer Kinder führt zur Erwartungshaltung von Eltern, dass mit den höheren Kosten an die Institutionen auch die Delegation der Erziehungsverantwortung gerechtfertigt sei.
Folge -- Kind als Ware in Familie und Institution mit Qualitätssicherungsanspruch der Erziehungsaufgabe :-( --jw
  • 7. Psychosozial, intellektuell und körperlich von der Gesellschaftsnorm abweichende Kinder werden unzureichend betreut
Die Folgen von unzureichender Förderung sind Probleme für das Gesellschaftssystem: die Problemfälle müssen in Beratungsstellen im Sozial- oder im Gesundheitswesen aufgefangen werden.
  • 8. Zu wenig psychologisch, pädagogische Beratungskräfte innerhalb der Institutionen
um Lehrkräfte zu unterstützen
um Ansprechpartner für Kinder und Eltern zu sein
um präventive pädagogische Arbeiten durchführen zu können
Vorlage:Unklar
Vorlage:Klar präventiv, um weitere psychosozial bedingte Probleme gar nicht erst aufkommen zu lassen. (z.B. Vorbeugung vor und oder besseres Umgehen mit potentiellen Amokläufern)--jw
  • 9. Kinder werden als witrschaftliches Guthaben missbraucht (Kindergeldfrage) und zugleich als Belastung der elterlichen Selbstverwirklichungsmöglichkeiten durch finanzielle Einbußen durch Bildung empfunden
Vorlage:Unklar
  • 10. Es fehlt eine bundeseinheitliche definierte Grundversorung der Institutionen mit technischem Inventar.
Es gibt keine Minimalstandards für die naturwissenschaftlichen Fächer und PC-Ausstattung.
Vorlage:Contra
  • 11. Eltern lassen sich durch Medien und Gesellschaft in der Erziehung fremdbestimmen
es fehlt ein eigenes selbstverantwortliches Erziehungsbild, da die Familienstrukturen keine Regeleinheit mehr bieten können. Unsicherheit durch vermehrte Kritik des elterlichen Handelns wird größer
Tball 11:02, 15. Jan. 2011 (CET) Diesen Punkt würde ich so nicht übernehmen, da er mir zu weit vom Thema entfernt scheint. Tball
  • 12. Bildung wird in Deutschland als leistungsorientierter Weg zur Berufsausbildung verwirklicht
Stressoren vermehren sich ohne Handlungskompetenzenzen entgegensetzen zu können- dies gilt sowohl für Lehrer, Schüler als auch für Eltern Bildung wird nicht Wertfrei als Angebot zur Motivation von Neugierbefriedigung bei Kindern angeboten
Vorlage:Unklar
Vorlage:Klar--Wenn Bildung nur auf wirtschaftliche Entwicklung hin ausgerichtete Ausbildung, statt Allgemeinbildung in einer Gesellschaft wird um die kommerziellen Belange der Wirtschaft zu befriedigen, wird der gebildete Mensch zur Ware des Konsumziels weniger Machthungriger- Bildung ist nicht mehr möglich, da das Geld nur noch zur Förderung des Wirtschaftswachstums, nicht aber des Wissenswachsums bereitgestellt wird.
Folge: Das Volk "verdummt", da (ohne wirtschaftlichen Gegenwert des Denkvermögens des Volkes)nicht mehr Neugier und Wissensdurst des Einzelnen durch Lehre befriedigt werden kann --jw
Tball 11:02, 15. Jan. 2011 (CET) Überschrift zu Pkt.12 würde ich anders formulieren. Z.B. "Bildungsziele zielen zuwenig auf die Entfaltung der Gesamtpersönlichkeit ab" Irgendwie sowas. Tball

Von Lehrern genannte Probleme

  • zu wenig Zeit "am Kind" für Gespräche etc. Dafür sollte Zeit eingeplant werden. Jetzt ist das nur in den Pausen möglich - und die wollen die Kinder meist anders verbringen. ;-) Als L. braucht man die Pausen auch zum Material weg- und herräumen, Kollegenkoordination und 'ner Tasse Tee.
    • Lösung: Rythmisierter Schultag mit Phasen für so etwas und weniger Unterrichtsstunden für L. Als ich noch 23 Std unterrichtet habe, ging das. Nach den Erhöhungen auf 27/28 nicht mehr.
  • Kinder ohne Frühstück und mit Zuckerschüben in den Pausen.
    • Lösung: Offener Anfang mit Frühstück, Pausenverpflegung. Dazu braucht man ansprechende Aufenthaltsmöglichkeiten für die Pausen, in denen auch gegessen werden kann. Pesonal auch.
  • Miese technische Ausstattung. Medien/Netz/Computer können nur nach Reservierung genutzt werden, spontan nur selten.
    • Lösung: Digitale Tafeln, Netzwerke und OLPCs/Netbooks in die Schule,und Fortbildung für die Kollegen - vielleicht angereizt durch eine "Digitallehrerzulage", die man auch merkt. Die Fortbildungen sollten was taugen.
  • Zu große Gruppen/Klassen z.B. Mehr Schüler als Computer in Informatik, mehr Schüler als Schraubstöcke in Werken, permanenter Verstoß gegen Arbeitsschutzbestimmungen in Werken, Hauswirtschaftslehre, Technik, Schulgarten durch mehr als 16 Schüler in diesen Fächern (Verantwortung und Haftung bei Unfällen liegt in diesem Fall beim Lehrer)!!!
  • Mangel sowohl an Weiterbildungsangeboten(Ergänzungsstudium) als auch an ausgebildeten Lehrern für Informatik, Medienkunde........
  • Lehramtsstudium geht völlig am Schulalltag vorbei. Völlig unzureichende Didaktikausbildung (sowohl Allgemein als auch Fachbezogen). Keinerlei Vorbereitung auf die Schulbürokratie. Zuwenig Kenntnisse bei den Referendaren über rechtliche Belange des Lehrerdaseins.
  • Wertloser Bachelorabschluss!!!! Alle die, die nicht zum Master zugelassen werden, sitzen mit einem nicht nutzbaren Abschluss da.
  • Schulämter als überflüssige Institution: Lehrer werden zu Schulämtern und zum Kultusministerium abgeordnet und fehlen an den Schulen. Die Aufgaben und das Personal der Schuämter sollte zwischen Schulen und Kultusminiserien verteilt werden.
  • Die Gewichtung des Unterrichts sollte von toten Wissen hin zu Fähigkeiten und Fertigkeiten verschoben werden. Die Nutzung von und Arbeit mit Quellen wie z.B. Tafelwerk/Formelsammlung oder Internet muss im Vordergrund stehen, nicht das Auswendiglernen von Formeln.
  • Permanent schrumpfendes Lehrmittelbudget (in Thüringen dieses SJ 20% weniger als im Vorjahr)
  • In vielen Schulen geht die Nutzung von neuen Medien an den Interessen der Schüler vorbei. So ist es bspw. oft schwierig, Computerspiele im Unterricht zu verwenden, oder beispielsweise die Medien, mit denen sich die Kinder in der Freizeit sowieso beschäftigen für bspw. den Englischunterricht konstruktiv zu nutzen. (--Atropin 14:06, 24. Sep. 2011 (CEST))
  • Die Urheberrechtssituation bei Lehrmitteln ist unbefriedigend. Elektronische Lernhilfen müssen für jeden Schüler angeschafft werden und dürfen von Lehrer nicht kopiert werden. Beispiel: Lehrer kauft sich ein Lehrwerk, in dem eine CD enthalten ist. Auf der CD ist ein Übungsprogramm enthalten. Der Lehrer müsste dieses Programm 26x kaufen und darf es nicht von der CD aus auf 26 Schulcomputern installieren (--Atropin 14:06, 24. Sep. 2011 (CEST))

Schulsystem/Landesspezifische Probleme

Weiterführende Quellen

Die folgenden Quellen beschäftigen sich mit Analysen zum Schulsystem und können entsprechend herangezogen werden:

Bundesebene

Landesebene

Baden-Württemberg

  • Ministerium für Jugend, Kultus und Sport Baden-Württemberg:
Orientierungsplan für Bildung und Erziehung Orientierungsplan Primarstufe

Berlin

Rheinland-Pfalz