Benutzer:Tomtar/Entwuerfe/Lexikon

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Ein kleines Piratenpartei-Lexikon

Diese Liste ist das Ergebnis einer aufwendigen Durchforstung meiner Twitter-Timeline. Ich habe sämtliche Begriffe der Piratenpartei, der Blogosphäre und der Netzkultur, die vielleicht nicht Jedermann ein Begriff sind, herausgesucht und mich bemüht dazu verständliche Erklärungen und Hintergründe zu liefern.

Hinweis: Parallel zu diesem Lexikon gibt es noch andere Projekte mit ähnlicher Intention. Dies fiel erst auf, nachdem dieses Lexikon weit fortgeschritten war. Beispielsweise:

Index

Tabelle

Ursprung Begriff Bedeutung
42
Ein Meme aus dem Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams. 42 ist in dem Roman die von einem Supercomputer ermittelte korrekte Antwort auf die (unpräzise formulierte) Frage nach "dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest". Allein die korrekte Frage muß jetzt noch gefunden werden... - in manchen Internetforen ist es nicht unüblich, auf schlecht oder unpräzise gestellte Fragen als Antwort "42" zu bekommen.
4chan
Eines der meistbesuchtesten Imageboards des World Wide Web und Wiege der "Anonymous"-Bewegung. Berühmt-berüchtigt für die "anything goes"-Mentalität der Forencommunity, nach der alles gepostet werden darf, was keinen schweren Gesetzesverstoß darstellt. 4chan toleriert jeden denkbaren Tabubruch. Der foreneigene Soziolekt hat wesentlich die Netzkultur beeinflusst (siehe zum Beispiel: Meme, Fail). Siehe: Anonymous.
ABB
Acher und Bühler Bote
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Aktive
Die Mailingliste <aktive@lists.piratenpartei.de>. Auch Nichtmitglieder können sich dort anmelden. Achtung: Hohes Mailaufkommen. Hohe Konzentrationen an Trollium (siehe: Troll) und Merkerit (siehe: Merkbefreiung).
Alternativantrag
Wurde auf einem Parteitag ein GO-Antrag (siehe dort) gestellt, so kann jeder Pirat einen GO-Alternativantrag stellen.
Anonymous
Ein Meme, das weltweit von den unterschiedlichsten Gruppierungen und Einzelpersonen genutzt wird, um unter diesem Namen Aktionen durchzuführen. "Anonymous" ist keine wohldefinierte Organisation mit klarer Führung, sondern ein Begriff, den jeder benutzen kann. Der Begriff entstammt ursprünglich dem random-Board /b/ des Imageboards 4chan und stand dort für ein anonymes Trollkollektiv, inzwischen ist der Begriff "Anonymous" jedoch politisch aufgeladen worden und steht für Redefreiheit sowie die Unabhängigkeit des Internets von staatlichen Behörden und Konzernen. Wahlspruch: "We are Anonymous. We are legion. We do not forgive. We do not forget. Expect us.". Bei öffentlichen Auftritten tragen Personen, die sich mit Anonymous identifizieren, oft Guy Fawkes-Masken. Dies ist, wie alles an Anonymous, jedoch durch keine Regeln vorgeschrieben. Siehe: 4chan, Meme, Troll
BGE
Bedingungsloses Grundeinkommen. Ein sozialpolitisches Finanztransfermodell, nach dem jeder Bürger unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage eine für jeden gleiche finanzielle Zuwendung erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Dadurch soll jedem Bürger eine gleiche Teilhabe an den Gesamteinnahmen der Gesellschaft ermöglicht werden (siehe Wikipedia).

Innerhalb der Piratenpartei nach wie vor umstritten. Auf dem Bundesparteitag vom Dezember 2011 wurde nach einer kontrovers geführten Debatte der Programmänderungsantrag 284 mit knapper 2/3-Mehrheit angenommen, wonach sich die Piratenpartei "für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ein[setzt]".

Eine parteiinterne Umfrage unter 4200 Mitgliedern im Landesverband Bayern hat ergeben, dass die Mehrheit der 2292 teilnehmenden Befragten sich mit der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens identifizieren können.

Übersicht über verschiedene BGE-Modelle: __TODO__

Befürworter: __TODO__

Kritiker: __TODO__

Neutrale Positionen: __TODO__

Weitere Links: __TODO__

BGS
Bundesgeschäftsstelle
Bielefeldverschwörung
Eine 1994 in der deutschsprachigen Usenet-Newsgroup de.talk.bizarre aufgedeckte Verschwörungstheorie (und gleichzeitig Parodie auf Verschwörungstheorien, und natürlich ein Meme), wonach die Stadt Bielefeld nicht existiere und alle Belege für deren Existenz gefälscht seien. Personen, die behaupten Einwohner von Bielefeld zu sein, sind natürlich Mitverschwörer. Von den geheimen Hintermännern dieser Verschwörung spricht man nur flüsternd als "SIE". Beachte: SIE können diesen Computer jetzt ausschalte{#`%${%&`+'${`%&NO CARRIER
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#...bings
Ein parteiinternes Meme, das als Twitter-Hashtag auf den Bundesparteitag in Bingen zurückgeht (Quelle). Die Verwendung des "Bings" ist dabei ursprünglich eine Mischung (Kofferwort) aus "Bingen" und "Dings". Inzwischen wird jeder Bundesparteitag durch Anfügen von "bings" verfremdet, mit dem seltsamen Ergebnis, das man eigentlich somit etwa bei #heidenbings ein "Heidenheim-Bingen-Dings" erhält. Beispiele für das Meme (Auswahl):
  • #Bings - Bundesparteitag in Bingen
  • #Offenbings - Bundesparteitag in Offenbach
  • #Heidenbings - Bundesparteitag in Heidenheim
  • #Neubings - Bundesparteitag in Neumünster
  • #bingsbahn - Ein Sonderzug zum Bundesparteitag
  • #Bongs - Bundesparteitag 2012.2 in Bochum.

Das Kofferwort #bongs ist anscheinend nicht durch Zusammenziehung von "Bochum-Bingen-Dings" entstanden, sondern durch Zusammenziehung von "Bochum-Dings". Es fehlt jeder ausdrückliche Hinweis auf Bingen, die Endung ..ings soll wohl für "Dings" stehen.

Dies könnte man als Bruch mit einer bisher langgepflegten Gewohnheit ansehen. Andererseits hatte die Partei bereits in "Neubings" gezeigt, dass die Bundesparteitage auf eine neue, professionellere Grundlage gestellt werden (müssen). Deshalb war das "Neu" in Neubings gleichzeitig Programm.

Es bleibt daher spannend, ob #Bongs tatsächlich eine neue Stufe in der Entwicklung der Partei darstellen wird.

Bittorrent
Ein Filesharing-Protokoll und gleichzeitig der Name eines Clients für Filesharing-Dienste, die auf dem Bittorrent-Protokoll aufsetzen. Das System basiert auf dem Peer-To-Peer-Prinzip, d.h. Dateien werden nicht nur von einem Server verteilt, sondern auch von Nutzer zu Nutzer weitergegeben. Die Server selber bieten keine Dateien an, sondern verbinden nur die Peers (Endpunkte) miteinander, indem sie Tracks anbieten, d.h. die eindeutige ID des Torrents und die IP-Adressen der Peers, welche die Datei verfügbar halten, bereitstellen. Entsprechend enthalten die Server selber kein urheberrechtlich geschütztes Material, selbst wenn über die Clients solches verbreitet wird. Somit kommt der Server selbst meist gar nicht mit den illegalen Daten in Berührung. Protokolle wie z.B. Bittorrent sind inzwischen auf dem Rückzug, weil die Legalität dieser zentralen Server in vielen Ländern ungeklärt ist. Da durch die gezielte Abschaltung der großen Koordinierungsserver mit teilweise rechtlich fragwürdigen Methoden von Seiten der Medienindustrie großer Druck aufgebaut wird, ist man hier mit der Migration zu serverlosen Strukturen im Gange, um die Systemanfälligkeit bei einem Serverausfall zu reduzieren. Siehe auch: Filesharing, The Pirate Bay
BNN
Badische neueste Nachrichten
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Bodo Thiesen

Vorlage:Box hellgelb

Umstrittenes Mitglied der Piratenpartei, gegen das ein Parteiausschlussverfahren wegen parteischädigendem Verhaltens durch Tätigung öffentlicher Äußerungen, in denen die Leugnung des Holocausts verteidigt wird.

Konkret soll Bodo Thiesen am 13.5.2008 auf der Mailingliste "Aktive" (siehe: Aktive) "zugunsten der pseudowissenschaftlichen Abhandlungen von Germar Rudolf" [1] Position bezogen haben.

Ein Archiv der Mailingliste "Aktive" ist nicht verfügbar. Die Mail ist nicht im ursprünglichen Kontext erhalten. Die entsprechende Äußerung ist unter anderem in folgenden Quellen erhalten:

  • Laut BT-Chronik von HeptaSean hat Bodo Thiesen in der Mail vom 13.05.2008 folgende Äußerung getätigt:

Vorlage:Zitat

Vorlage:Zitat

Es wird deutlich, dass Bodo Thiesen 2008 (also nach seinem Parteieintritt) die Aussagen eines gewissen Germar Rudolf verteidigte. Weiterhin scheint Bodo Thiesen der Meinung zu sein, der Überfall auf Polen sei aufgrund der Generalmobilmachung Polens gerechtfertigt gewesen.

Dazu ist folgendes zu sagen:

Germar Rudolf ist Chemiker[2] und rechtskräftig verurteilter Holocaustleugner[3][4]. Er ist der Verfasser des sogenannten Rudolf-Gutachtens[5], welches Zweck und Funktionsweise der Gaskammern im KZ Auschwitz-Birkenau bestreitet. ("Fazit des "Gutachtens: Aus chemisch-physikalischen Gründen können die bezeugten Massenvergasungen mit Blausäure in den angeblichen 'Gaskammern' in Auschwitz nicht stattgefunden haben."[6]). Rudolf verfasste es 1992 zunächst als Gerichtsgutachten zur Verteidigung des wegen Volksverhetzung verurteilten Otto Ernst Remer und gab es dann als Buch heraus[7]. Die Aussagen, die Rudolf in seinem Werk tätigt, sind wissenschaftlich widerlegt. Außerdem: Thiesen hat seine Thesen nicht etwa in ein wissenschaftliches Forum gestellt, sondern in die Mailingliste einer Partei. Er zeigt damit, dass er seine Ansichten nicht in einem ergebnisoffenen Prozess auf Wahrheitsgehalt überprüft, sondern politisch vertreten sehen will.

Außerdem vertritt Bodo Thiesen die These, die Generalmobilmachung Polens hätte das deutsche Reich zum Angriff gezwungen, und der Angriff Deutschlands auf Polen sei rechtmäßig gewesen. Zu dieser Ansicht kann nur kommen, wer eine äußerst selektive Wahrnehmung geschichtlicher Ereignisse aufweist. Auch hier zeigt er grobe Unkenntnis des Forschungsstandes sowie eine äußerst selektive Wahrnehmung historischer Ereignisse. Außerdem zeigt Bodo Thiesen auch hier wieder durch die Wahl des Diskussionsmediums, dass er seine Ansichten nicht ergebnisoffen diskutiert, sondern politisch vertreten wissen will.

Am 05.06.2008 beschloß der Bundesvorstand aufgrund der Äußerungen eine Ordnungsmaßnahme gegen Bodo Thiesen in Form einer Verwarnung. [8]

Am 12.05.2009 gibt Bodo Thiesen, in Folge vorangegangener Medienberichte über den Fall, eine Stellungnahme ab [9]. Darin führt Bodo Thiesen aus:

Vorlage:Zitat Vorlage:Zitat Vorlage:Zitat

Am 04.07.2009 wurde Bodo Thiesen auf dem Bundesparteitag zum Ersatzrichter für das Bundesschiedsgericht gewählt. [10]. Daraufhin berichten diverse Medien erneut über die Äußerungen Thiesens.

Der Bundesvorstand beschloß daraufhin am 16. Juli 2009, Bodo Thiesen seines Amtes als Ersatzmitglied des Bundesschiedsgerichtes zu entheben. Weiterhin wurde ihm befristet bis Ende September 2010 die Befähigung aberkannt, erneut für ein Parteiamt zu kandidieren.

Der Bundesvorstand beantragte ferner beim zuständigen Schiedsgericht den Ausschluss von Bodo Thiesen aus der Piratenpartei. Eine Begründung des Beschlusses findet sich hier.

Die am 16.07.2009 ausgesprochene Ordnungsmaßnahme wurde allerdings nicht korrekt zugestellt, wodurch die Ordnungsmaßnahme nicht wirksam wurde ("Grundsätzlich möchte ich sagen, dass man die Anlegenheiten mit BT endlich mal bearbeiten möchte. Das ist seit 2008. Der OM ist nie nachgegangen worden. Man sollte die Sache mal zu einem Abschluss bringen, egal wie.").

Am 18.11.2010 wurde deshalb eine weitere Ordnungsmaßnahme verhängt, die Bodo Thiesen seine Stimmrechte bis zur Entscheidung des LSG Rheinland-Pfalz bzw. etwaiger Berufungsverfahren zum laufenden PAV entzog. Diese Ordnungsmaßnahme war, im Gegensatz zur vorherigen, gültig.

Diese Aberkennung des passiven Wahlrechtes führte auf dem Bundesparteitag in Chemnitz 2010 zum #Bändchengate (siehe: #...gate), als Bodo Thiesen dennoch akkreditiert wurde.

Am 01.12.2011 lehnte das Landesschiedsgericht Rheinland-Pfalz in seinem Urteil [11] den Parteiaauschluß Thiesens ab. Der Bundesvorstand legte daraufhin Berufung gegen das Urteil beim Bundesschiedsgericht ein.[12]

Am 16.04.2012 wurde vom Bundesschiedsgericht die Berufung gegen das Urteil des Landesschiedsgerichts Rheinland-Pfalz endgültig zurückgewiesen. Als Grund gibt das Schiedsgericht an, dass die Äußerungen aus dem Jahr 2008 bereits durch andere Ordnungsmaßnahmen geahndet worden seien. Eine zweite Ahndung desselben Vergehens widerspräche dem Grundsatz "ne bis in idem" (Verbot der Doppelbestrafung) und sei daher ausgeschlossen[13]. Zitat aus dem Urteil:

Vorlage:Zitat Dieses Urteil ist letztinstanzlich und daher nicht mehr anfechtbar.

Der folgende innerparteiliche Diskurs um den Umgang mit rechtsgerichtetem Gedankengut ist hier. dargestellt.

BPT
Bundesparteitag. Der BPT 2012.1 ist der erste Bundesparteitag des Jahres 2012.
BSG
Bundesschiedsgericht
BT
Badisches Tagblatt
BuVo
Bundesvorstand
BVV
Bezirksverordnetenversammlung
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bwmisc
Die Mailingliste <baden-wuerttemberg@lists.piratenpartei.de>. Auch Nichtmitglieder können sich dort anmelden. Achtung: Hohe Konzentrationen an Trollium (siehe: Troll) und Merkerit (siehe: Merkbefreiung)
BzV
Bezirksverband
Chemtrails
Verschwörungstheorie, wonach die Kondensstreifen von Flugzeugen nicht aus Eiskristallen, sondern aus versprühten Chemikalien bestehen. Die angeblichen Hintermänner, die diese global stattfindende Aktion veranlassen, wollen damit angeblich die Erde künstlich erwärmen (Verbindung zu Verschwörungstheorien um die globale Erderwärmung), die Bevölkerung kontrollieren (In dieser Variante selber so von einem Chemtrail-Befürworter auf einem Infostand in Bühl gehört) oder die Bevölkerung gar sterilisieren (Verschwörungstheorie um ein angebliches Programm zur Bevölkerungsreduktion).

Jedoch lassen sich Kondensstreifen auch ohne die Mitwirkung finsterer Mächte erklären: Entkorkt man etwa eine Sektflasche, so entsteht in der Flasche oberhalb des Flüssigkeitsspiegels ein "Nebel" (ein Wolke von Flüssigkeitströpfchen!). Grund: In der Flasche herrscht vor dem Öffnen ein Überdruck von mehreren Bar. Öffnet man nun die Flasche, so entlastet sich der Druck in der Flasche auf den äusseren Luftdruck (1 bar). Bei dieser Dekompression kühlt sich das Flascheninnere ab, und der bislang unsichtbare Wasserdampf im Luftraum über dem Flüssigkeitsspiegel kondensiert zu Nebel.

Etwas sehr ähnliches passiert nun bei einem Flugzeug mit Verbrennungsmotor oder Strahltriebwerk: Aus dem Triebwerk treten heiße Abgase aus. Diese Abgase enthalten Wasser aus der Verbrennung des Treibstoffs. Dieses Wasser tritt zunächst unsichtbar als Dampf aus. Da die Abgase heiß sind (ca. 600 K), neigen sie zur Expansion. Die Entspannung führt zu Abkühlung und damit zu Wasserdampfkondensation. Dieses Kondensat gerät in Kontakt mit der Umgebungsluft, die in mehreren tausend Metern Höhe sehr kalt ist. Während der Durchmischung mit kalter Umgebungsluft (unter -40°C) entstehen innerhalb kürzester Zeit Eiskristalle. Durch Anlagerung weiterer Wasserteilchen erreichen die Kristalle eine Größe, bei der sie Licht streuen und so als weiße Wolkenstreifen sichtbar werden.

Natürlich ist diese physikalische Erklärung zu "einfach". Und so wird weiter nach dem Wirken von IHNEN gesucht (siehe: SIE).

Club-Mate
Eine koffeinhaltige, "unter Hackern und Nachtschwärmern beliebte Brause" (so die TAZ). Andreas Baum, Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei im Berliner Abgeordnetenhaus, nannte in einem Interview Club-Mate "das Kultgetränk der Piraten". Hergestellt wird Club-Mate von der in Mittelfranken ansässigen Brauerei Loscher, die einst versucht hat, unangenehme Inhalte -ein satirisch verfremdetes Club-Mate-Logo- mit Hilfe des Markenrechts aus dem Netz herauszubekommen. Solche markenrechtlichen Schritte sind allerdings in der Branche durchaus üblich, z.B. bei Coca-Cola (siehe z.B. hier).
C-Netz
1.) Ein analoges, zellulares Mobilfunknetz der deutschen DeTeMobil (früher Deutsche Bundespost TELEKOM). Es war die dritte und gleichzeitig auch letzte analoge Generation des Mobilfunks, das als System nur in Deutschland, Portugal und Südafrika eingesetzt wurde. Neben der begrenzten Teilnehmeranzahl des C-Netzes waren auch die vergleichsweise geringe Sprachqualität und das hohe Abhörrisiko Kritikpunkte am C-Netz.

2.) Ein Zusammenschluss analoger vielzelliger CDU-Politiker, die einen nur in Deutschland verfügbaren Verein für "christliche Netzpolitik" mit dem Ziel gegründet haben, "Werte und Normen im Zeitalter der Digitalisierung mit Leben füllen, die sich für unser Land als förderlich und segensreich erwiesen haben". Dass dieser Verein denselben Namen trägt wie ein veraltetes Mobilfunknetz mit hohem Abhörrisiko ist sicher nur Zufall.

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Crew
Eine Gruppe von Piraten, die sich in der Nähe ihres Wohnortes regelmäßig treffen. Crews sind lokale Anlaufpunkte für interessierte Nichtmitglieder. Im Gegensatz zu Stammtischen (siehe dort) sind Crews zumindest in Berlin und Nordrhein-Westfahlen Organisationseinheiten des Landesverbandes. In Berlin etwa gehört jeder Pirat in der Regel genau einer Crew an, diese besteht aus fünf bis neun Mitgliedern, so dass diese am Tisch sitzen und ein gemeinsames Gespräch führen können. Werden es mehr Leute, so teilt sich die Crew auf. Jede Crew in Berlin wählt zudem einen "Käpt'n", der die Crew nach außen vertritt, die Wikiseite der Crew pflegt und die Treffen moderiert. Berlin-Crews treffen ihre Entscheidungen im Konsensverfahren. In Berlin legt man zudem großen Wert auf originelle Crewnamen. In Nordrhein-Westfahlen besitzen Crews das Recht, beim Landesverband NRW ein zweckgebundenes Budget für Aktionen zu beantragen. Entscheidungen werden mehrheitlich getroffen. Jede NRW-Crew ist verpflichtet, über die getroffenen Entscheidungen Protokoll zu führen. NRW-Crews besitzen meist eine von der Crew beschlossene Crewordnung. Die Crewmitglieder in NRW wählen einen Crewsprecher, einen Moderator für die Crewtreffen sowie einen Protokollführer. Insgesamt betrachtet ist das Crewkonzept in den unterschiedlichen Landesverbänden ziemlich uneinheitlich umgesetzt, es wird in seiner höchsten Ausbaustufe (NRW) als Ersatz für einen Kreisverband verwendet.
DDoS
Distributed Denial of Service. Ein Server wird mit derart vielen Anfragen von einer großen Anzahl verteilter Systeme belastet, bis er mit Antworten nicht mehr hinterherkommt und in Folge nicht mehr reagiert. Dies kann unabsichtlich oder absichtlich geschehen. In letzterem Fall spricht man von DDoS-Angriff. Als Form des Protests sind DDoS-Angriffe mittlerweile populär geworden, da sich nur genug Teilnehmer koordineren müssen.
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Dicker Engel
Ein Channel auf dem Mumble-Server der Piratenpartei, der als gesamtparteilicher Raum für Meinungsaustausch verwendet wird. Somit bestehen Ähnlichkeiten mit einem Offtopic-Forum oder einem Forum für allgemeine politische Diskussionen. Laut Eigenbeschreibung "virtueller Treffpunkt aller Piraten" bzw. "Speakers’ Corner". Nachdem Kyra den Dicken Engel nicht mehr moderiert, wurde der "Dicke Engel" in "Erzengel" umgenannt, um den "Dicken Engel" endgültig zum vollendeten Gesamtkunstwerk werden zu lassen. Siehe: Mumble, Offtopic, Speakers’ Corner. Siehe: Hier.
Doodle
Ein kostenloser Dienst zur Erstellung von Terminumfragen. Umfragen können mit Doodle von jedem auch ohne vorherige Anmeldung erstellt werden. Die Umfragen können beispielsweise der Terminabstimmung mehrerer Personen dienen, die über keinen gemeinsamen elektronischen Terminkalender verfügen. Der Ersteller der Umfrage erhält einen zusätzlichen Link zur Administration der Umfrage. Mit diesem Link kann der aktuelle Stand der Umfrage als Exceldatei heruntergeladen oder die Umfrage geändert bzw. gelöscht werden.
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EasyGO
Eine vereinfachte Übersicht der auf einem Parteitag zulässigen GO-Anträge. Beispiel: Easy-GO des LPT 2012.1 BaWü. Achtung: Die zulässigen GO-Anträge sind in der GO definiert (siehe: GO). Daher ist die EasyGO eines Parteitages nicht in allen Fällen auf einem anderen Parteitag (mit einer anderen) GO anwendbar.
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Erzengel
Siehe: Dicker Engel.
Facepalm
Das vollständige Bedecken des Gesichts mit einer Hand oder auch beiden Händen, um Frustration oder Fassungslosigkeit auszudrücken.
Fail
Ein (meist unabsichtliches) Missgeschick oder ein Versehen. Variante: Epic Fail - ein erhebliches Missgeschick.
Fefe
Felix von Leitner, der Betreiber des Fefe-Webblogs. Darin kommentiert er Nachrichten, Blogartikel, Pressemitteilungen und andere Quellen in oftmals scharf pointierter oder polemischer Weise. Eine gängige Metapher für sein Blog ist die einer "Bildzeitung für Nerds". Siehe auch: Fnord.
Filesharing
Austausch und Weitergabe von Dateien über das Internet. Dabei befinden sich die Dateien normalerweise auf den Computern der einzelnen Teilnehmer oder auf dedizierten Servern, von wo aus sie an interessierte Nutzer verteilt werden. Dabei können üblicherweise Dateien sowohl heruntergeladen (Download) als auch hochgeladen werden (Upload). In den Medien wird öfter der Begriff (Internet-)Tauschbörsen verwendet. Der Begriff "Tauschbörse" wird jedoch von der Nutzergemeinde nicht verwendet. Besser wäre es, von "Kopierbörse" zu sprechen, da nicht das Original den Benutzer wechselt, sondern Kopien ausgetauscht werden. Üblich ist es stattdessen, von "Peer-To-Peer"-Netzen zu sprechen. Der Begriff "Peer-To-Peer" meint ein Protokoll, welches vollkommen ohne zentrale Server funktioniert. Demgegenüber stehen Systeme wie z.B. Bittorrent (siehe dort), wo ein zentraler Server Informationen zur Lokalisierung von Dateien bereitstellt (ohne die Dateien selber anzubieten). Das Kopieren von urheberrechtlich geschützten Daten, nicht nur über das Internet, ist vielen Unternehmen der Unterhaltungsindustrie aus kommerziellen Gründen ein Dorn im Auge. Da die Medienindustrie gezielt gegen Torrent-Server mit teilweise rechtlich fragwürdigen Methoden vorgeht, wurden vollständig dezentrale Peer-to-Peer-Systeme entwickelt, die keine zentralen Server mehr benötigen.

Die Medienindustrie geht zudem mit kostenpflichtigen Abmahnungen gegen Anschlussinhaber vor, über deren Anschluß mutmaßlich urheberrechtlich geschütztes Material getauscht wurde. Zuerst ermitteln die Abmahner anhand der IP-Adresse den ISP (Internet Service Provider), dessen Kunde der Anschlussinhaber ist. Kommt eine größere Zahl an IP-Adressen bei einem Provider zusammen, so führen die Abmahner gegen den ISP ein Auskunftsverfahren vor Gericht. Damit wird der Provider verpflichtet, zu sämtlichen IP-Adressen die dazugehörigen Internet-Anschlussinhaber mit Namen und Anschrift zu benennen. Diese Auskunft bildet schließlich die Grundlage für sogenannte Massenabmahnungen. Dabei werden oftmals tausende Anschlussinhaber angeschrieben und ihnen eine Urheberrechtsverletzung unterstellt. Der Anschlussinhaber ist oftmals eine Privatperson, die Mitglied eines Mehrpersonenhaushaltes ist. Einem Privathaushalt stehen nämlich oft mehrere internetfähige Computer zur Verfügung und es kommen daher oftmals mehrere Nutzer als potentielle Urheberrechtsverletzer in Betracht. Die Abmahnungen landen somit bei den Anschlussinhabern eines Internetzuganges, nicht jedoch zwingend bei den Nutzern von Filesharing.

Kompliziert wird der Sachverhalt zusätzlich dadurch, dass die meisten IP-Adressen nur temporär vergeben werden. Eine nachträgliche Nutzung solcher IP-Adressen zu Ermittlungszwecken setzt also eine Speicherung der Verbindungsdaten durch den ISP voraus. Am 1. Januar 2008 trat deshalb das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung in Kraft, wonach unter anderem eine Speicherung der Verbindungsdaten beim ISP für die Dauer von sechs Monaten vorgesehen war. Auffällig dabei ist, dass die Vorratsdatenspeicherung von der Politik meistens nicht offen mit Urheberrechtsverletzungen begründet wird, sondern beispielsweise mit dem Kampf gegen Neonazis, der Zusendung einer Plastikvagina an einen Bundestagsabgeordneten, dem Bombenanschlag in Oslo, Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichtumsetzung von EU-Vorgaben, der Bekämpfung von Wirtschaftsspionage, der Bekämpfung islamistischem Terrors und des Terrorismus im Allgemeinen, der Bekämpfung von Internetkriminalität und Kinderpornografie, der Dunkelziffer bei Onlinebetrug, dem Anschlag in Mumbai, die Heraufsetzung der Terrorwarnstufe durch den damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière und so weiter. Aber natürlich werden auch Urheberrechtsverletzungen als Grund genannt. Nachdem der AK Vorratsdatenspeicherung eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz organisierte, entschied das Bundesverfassungsgericht mittlerweile, dass derart erhobene Verbindungsdaten nur herausgegeben werden dürfen, wenn eine schwere Straftat im Sinne des § 100a Abs. 2 StPO Gegenstand des Ermittlungsverfahrens ist. Einfache Urheberrechtsverletzungen gehören nicht dazu. Umstritten ist, wieviel die Vorratsdatenspeicherung bei der Aufklärung schwerer Straftaten bringt.

Zur Verfolgung von Kopien urheberrechtlich geschützter Werke bleibt folgendes zu sagen: Die Massenabmahnungen sind inzwischen eine regelrechte Industrie, bei durchschnittlich 1500€ Abmahngebühren je Anschlussinhaber generieren die Abmahner hohen Umsatz zu niedrigen Kosten. Die Künstler selber sind an diesem Gewinn größtenteils unbeteiligt (siehe auch hier). Die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen nützt also in erster Linie den Anwälten, weniger den Kreativen.

In der wissenschaftlichen Forschung findet sich parallel dazu ein ähnliches Phänomen: Wer z.B. eine Veröffentlichung schreibt, der verpflichtet sich bei den Verlagen für wissenschaftliche Fachzeitschriften (z.B. Nature, Science) dazu, exklusive Nutzungsrechte an diesen Verlag abzutreten (zu den exakten Bedingungen siehe z.B. Science/AAAS: License to Publish Information for Authors). Mit dem Ergebnis, dass die Rechte des Autors an seinem eigenen Werk beschnitten und der Verlag de facto ein Monopol über die Verbreitung des Werks erhält. Zudem verbleiben sämtliche Einnahmen, die der Verlag aus dem Verkauf seiner Zeitschriften generiert, bei diesem Verlag. Der Zugriff auf Zeitschriften verschwindet hinter "Paywalls", die für einen Wissenschaftler kritische Frage nach der uneingeschränkten Verfügbarkeit von Wissen in Form von Primärquellen wird auf die Geldfrage sowie der Erschaffung urheberrechtlicher Barrieren reduziert. Zwar gibt es die Möglichkeit, über Bibliotheken auf Zeitschriften zuzugreifen, allerdings wird der Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen ständig schwieriger, weil insbesondere seit Mitte der 1990er Jahre die Preise für Zeitschriften in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Medizin stark ansteigen, während die Etats der Bibliotheken zur Erwerbung von Zeitschriften im Rücklauf begriffen sind (sogenannte Zeitschriftenkrise). Und selbst wenn die Artikel einsehbar bleiben, sind die Nutzungsrechte meistens aufgrund der Urheberrechtsproblematik eingeschränkt. Dabei werden Veröffentlichungen ja gerade geschrieben, um einen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu dokumentieren und nachvollziehbar zu machen. Wissenschaftler publizieren in der übergroßen Zahl der Fälle nicht aus kommerziellen Interessen, sondern das Publizieren gehört als Dokumentations- und Kommunikationsweg zu ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit.

Also wird das Urheberrecht nicht zum Schutz der Kreativen defensiv verwendet, sondern offensiv um eine künstliche Verknappung von Informationen herbeizuführen. Insgesamt betrachtet muss das Urheberrecht grundsätzlich reformiert werden. Die freie Verfügbarkeit von Information darf nicht als schädlicher Wildwuchs, sondern als Chance begriffen werden.

Siehe auch: Bittorrent, The Pirate Bay

Flamewar
Ein unsachlich geführter Meinungsaus- und Schlagabtausch, meist in öffentlichen Kommunikationsmedien geführt (Foren, Mailinglisten, Twitter u.a.). Im Unterschied zum Shitstorm, der meist sehr einseitig ist, sind an einem Flamewar immer mindestens zwei Teilnehmer vorhanden, die sich gegenseitig die (unsachliche) Meinung sagen. Flames entstehen nicht selten aus sachlichen Diskussionen, die zunehmend in Nebenkriegssachuplätze abgleiten (siehe: Offtopic).
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Flaschenpost
Das offizielle Nachrichtenmagazin der Piratenpartei und bundesweite Mitgliederzeitung. Nur digital erhältlich (hier)
#Flausch
Ein Flauschstorm ist das Gegenteil eines Shitstorms, und somit als Reaktion auf die letzten Shitstormwellen aufzufassen. Auf Twitter das Hashtag #Flausch zu verwenden bedeutet also, jemandem gut zuzureden bzw. ihn zu loben. Siehe: Shitstorm, Hashtag, Twitter.
FLOSS
Free/Libre Open Source Software. Ein Überbegriff für freie Software und Open Source.
Fnord
Eine Desinformation, die mittels gezielter Verunsicherung manipulierend wirkt.
FraSi
Fraktionssitzung
fuuu
Bzw. "fffffffuuuuuuuuuuuu" ist ein Ausdruck größtmöglichen Zorns. Lies: f... you. Wird im Comic "Rageguy" verwendet. Siehe auch: Rageface.
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#...gate
Ein parteiinterner Aufreger, verpackt als Twitter-Hashtag. Wird als Kofferwort aus einem Wort und dem Begriff "Watergate" gebildet (siehe Watergate-Skandal). Beispiele (Auswahl):
  • #Bändchengate - MDS hatte auf dem Chemnitzer Bundesparteitag 2010 Bodo Thiesen das Akkreditierungsarmband vom Arm gerissen. Dies führte zum Ausschluss von MDS vom Bundesparteitag und zur Aufnahme eines Parteiausschlussverfahrens. Hintergrund: Gegen Bodo war eine Ordnungsmaßnahme ausgesprochen worden, durch diese ihm seine Rechte als Piratenmitglied enzogen waren. Dennoch wurde er entgegen der Ordnungsmaßnahme akkreditiert. MDS erfuhr von der Akkreditierung Thiesens und riss ihm darauf das Akkreditierungsband vom Arm.
  • #Servergate - Die Server der Piratenpartei wurden auf ein Rechtshilfeersuchen aus Frankreich hin von der Polizei vom Netz genommen, weil Sympathisanten von Anonymous auf einem von der Piratenpartei betriebenen Pad DDOS-Angriffe auf die IT-Infrastruktur des französischen Stromkonzerns Électricité de France koordiniert hätten. Damit war zwei Tage vor der Bürgerschaftswahl in Bremen die parteiinterne Kommunikation unterbrochen. Die Partei erhielt ihre Server zurück und legte Beschwerde gegen den Durchsuchungsbeschluss ein. Siehe auch den Wiki-Eintrag
  • #Taschengate - im Vorfeld des Bundesparteitages in Offenbach kam das Gerücht auf, es würden beim Eintritt Taschenkontrollen stattfinden. Dem Vernehmen nach forderte der Hallen-Caterer diese Überwachung, damit Leute nicht ihr eigenes Wasser und Essen in die Halle mitbringen. Die geplante Taschenkontrolle konnte durch die Orga abgewendet werden.
  • #Esogate - die Fraktionsgeschäftsführerin der Berliner Landtagsfraktion der Piraten ist nebenberuflich Heilpraktikerin. Dabei vertritt sie Ansichten, die offenkundig dem Stand der Wissenschaft bezüglich Ursache und Symptomatik von Krankheiten widersprechen. So meint sie etwa, positives Denken sei geeignet, schwere Krankheiten wie z.B. AIDS zu heilen (siehe auch den Abschnitt in Google Books S. 186 + 187). Siehe auch den Kommentar auf EsoWatch. Sie selbst erklärt allerdings in einem offenen Brief, sie "lehne die klassische Medizin nicht kategorisch ab" (Die Stellungnahme ist allerdings ebenfalls recht seltsam formuliert, insbesondere der Abschnitt über Quantenmechanik). Die Landtagsfraktion sieht keinen Interessenskonflikt mit ihren Tätigkeiten als politische Geschäftsführerin. Laut ihrer Stellungnahme vom 19. Dezember 2011 ruhen ihre Seminargeschäfte zur Zeit wegen ihrer Tätigkeit für die Piratenpartei.
  • #NPDgate - Die Piratenpartei erregte Aufsehen durch das beinahe gleichzeitige Bekanntwerden der NPD-Vergangenheit zweier Vorstandsmitglieder in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Im bayerischen Freising war der Kreisvorsitzende Valentin Seipt wegen seiner früheren NPD-Zugehörigkeit zurückgetreten. Seine politische Vergangenheit war erst bekanntgeworden, nachdem ein ehemaliger NPD-Kreisvorsitzender dies publik machte. Soweit bekannt, hat Seipt als Mitglied der Piratenpartei kein rechtes Gedankengut verbreitet. In Mecklenburg-Vorpommern hatte Matthias Bahner, Beisitzer im Landesvorstand und Schatzmeister des KV Region Greifswald, seine frühere NPD-Mitgliedschaft eingeräumt und seine Vorstandsämter niedergelegt. Er war als Jugendlicher in die NPD eingetreten und hatte sich danach von seiner ehemaligen Patei gelöst, indem er keine Beiträge mehr zahlte. Er selbst machte seine politische Vergangenheit publik, nachdem Dritte dem Landesvorstand die Bekanntgabe seiner politischen Vergangenheit ankündigten. Gegen ihn wurde ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet, dem stattgegeben wurde. Hinsichtlich ihrer Aufnahme von ehemals Rechtsextremen machen es die Piraten laut einem Kommentar auf Telepolis nicht anders als die etablierten Parteien. Die Möglichkeit eines Gesinnungswandels zu legnen, so der Artikel, hieße mit der "calvinistischen" Vorstellung eines unabänderlichen Charakters zu operieren, die eigentlich nur gut zu solchen Parteien passt, die sich auf statische Konzepte wie die "Volksseele" berufen. Wichtig ist, wie der Betroffene selber damit umgeht: "Wenn so jemand nach einem Jahr austritt, dann muss man solche Jugendsünden auch verzeihen. Doch dann müssen diese Menschen auch offen zu ihren Fehlern stehen", so der Bundesvorsitzende Sebastian Nerz.
Gegenrede
Wurde auf einem Parteitag ein GO-Antrag (siehe dort) gestellt, so kann jeder Pirat einen GO-Alternativantrag stellen. Jeder Pirat kann daraufhin eine Für- oder Gegenrede für einen Antrag halten. Gegenreden sind somit Einwände, die gegen einen Antrag vorgebracht werden. Gegenreden können begründet sein oder unbegründet. Unbegründete Gegenreden werden "formelle Gegenrede" genannt. Der Sinn formeller Gegenreden ist folgender: Gibt es keine Gegenrede und keinen Alternativantrag zu einem GO-Antrag, so gilt der GO-Antrag nach vielen Geschäftsordnungen (z.B. der hier) als angenommen. Durch die formelle Gegenrede kann eine Abstimmung über einen GO-Antrag jedoch erzwungen werden, selbst wenn es keinen Alternativantrag gibt.
GenSek
Generalsekretär
GO
Geschäftsordnung. Legt die Verfahrensregeln eines Parteitages oder einer Versammlung fest. Beispiel: GO des BPT11.2
GO-Antrag
Geschäftsordnungsantrag.

Eine Auswahl der üblicherweise möglichen GO-Anträge:

  • GO-Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung
  • GO-Antrag auf Änderung der Tagesordnung
  • GO-Antrag auf Zulassung des Gastredners XY
  • GO-Antrag auf Ablehnung des Wahlhelfers XY
  • GO-Antrag auf geheime Abstimmung
  • GO-Antrag auf Wiederholung der Wahl/Abstimmung
  • GO-Antrag auf Auszählung der Abstimmung
  • GO-Antrag auf getrennte Wahlgänge
  • GO-Antrag auf Änderung der Reihenfolge der Wahlgänge
  • GO-Antrag auf Alternativantrag
  • GO-Antrag auf Ende (Schließung) der Redeliste
  • GO-Antrag auf Begrenzung der Redezeit
  • GO-Antrag auf Einholung eines Meinungsbildes
  • GO-Antrag auf Unterbrechung der Sitzung

Achtung: Die genauen Formalien, welche GO-Anträge zulässig sind und in welcher Form ein GO-Antrag zu stellen ist, ist in der GO festgelegt. Auf BPTs kann es zum Beispiel vorkommen, dass Anträge auf Änderung der Geschäftsordnung bzw. Tagesordnung schriftlich eingereicht werden müssen, während auf LPTs diese Anträge auch mündlich gestellt werden können, nachdem man der Versammlungsleitung durch Heben beider Hände einen GO-Antrag angezeigt hat. Siehe auch: GO, EasyGO

Graswurzel(bewegung)
Eine Basisbewegung. Eine Initiative, die nicht von einer übergeordneten Führungsspitze ausgeht, sondern aus der Mitte der Bevölkerung stammt. Graswurzelbewegungen sind meist nach Konsens- oder Basisdemokratieprinzip organisiert.
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Gruppe 42
Eine Februar 2012 gegründete innerparteiliche Gruppierung, welche den programmatischen Kurs der Partei kritisiert und fordert, die Partei müsse sich mehr um die ursprünglichen Kernthemen kümmern (siehe hier).

In ihrer Erklärung fordert die Gruppe: "Die Erweiterung des piratigen Politikfeldes ist richtig und gut, solange sie umfassend und mit Sachverstand ausgearbeitet ist und sich nicht auf Schlagwörter und unreflektierten Aktionismus beschränkt. Dabei dürfen aber die Gründungsthemen nicht vernachlässigt werden, sondern müssen stetig weiterentwickelt und auch in politische Entscheidungen umgesetzt werden. Dies voranzutreiben ist unser Ziel."

Kritisiert am Auftreten der Gruppe 42 wird, dass die Vorbereitung der Erklärung nicht mit den üblichen Werkzeugen der Partei vorgenommen wurde, sondern stattdessen im Hintergrund ablief.

Gegenwärtig können nur Sprecher der Gruppe 42 (das "Kernteam" bestehend aus 12 Personen) Artikel online stellen. Die mittlerweile weit mehr als 42 Unterstützer -derzeit abzüglich Mehrfacheintragungen insgesamt 253- sind laut Auskunft der Betreiber "nicht aktiver Teil des Projekts" (Stand: 26.02.2012).

Dass die Piratenpartei ihre Kernthemen vernachlässige, wird übrigens auch vom Landesverband Bayern verneint: "Unseren Kernthemen haben wir den Rücken nicht gekehrt."

Eine ausführliche Kritik findet sich außerdem hier.

Siehe auch: BGE

Guy Fawkes
Ursprünglich ein katholischer Attentäter, der im Jahr 1605 versuchte das englische Parlament mitsamt (protestantischem) König und allen darin versammelten Abgeordneten in die Luft zu sprengen. 1982 griff der britische Autor Alan Moore die Figur des Guy Fawkes wieder auf und erschuf den dystopischen Comicroman "V wie Vendetta", in dem Guy Fawkes ein stets maskierter, anarchistischer Widerstandskämpfer ist, der mit rücksichtslosen Mitteln gegen eine faschistische Diktatur in einem zukünftigen Großbritannien kämpft. Bekanntes Stilelement des Comics (und der späteren, gleichnamigen Verfilmung aus dem Jahr 2005) ist die Maske von Guy Fawkes. Diese Maske wird oftmals, hauptsächlich in Anlehnung an die Verfilmung, von Anhängern der Anonymous-Bewegung bei öffentlichen Auftritten getragen.
Hashtag
Ein Stichwort, dem ein "#" vorangestellt wird und das vor allem bei Twitter verwendet wird.
Imageboard
Ein Internetforum, über das hauptsächlich Bilder ausgetauscht werden.
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Kaperbrief
Eine vom Landesverband Berlin produzierte Zeitung im Tabloidformat mit der Selbstbeschreibung "Piratenzeitung zu Berlin", gerichtet an potentielle Wähler und Interessierte. Auflage: Je nach Ausgabe verschieden, zwischen 90.000 und 150.000. Der Kaperbrief besitzt als Wahlkampfmittel überregionale Bedeutung für die Piratenpartei.
Klausur
Eine Tagung unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei werden unter Anleitung eines Moderators Themen besprochen, etwa Antrags- und Programmentwürfe. Klausurergebnisse sind nicht bindend, Programmänderungsanträge etwa können durchaus auch nach der Klausur noch einer weiteren Bearbeitung unterzogen und schlißlich auf einem Parteitag eingereicht werden. Erst dort wird über die Annahme des Antrags entschieden. Piraten-Klausuren haben deshalb einen eher unverbindlichen Charakter.
KV
Kreisverband
LaVo
Landesvorstand
lol
Laughing out loud - wird benutzt, um Heiterkeit auszudrücken.
LPT
Landesparteitag. Der LPT 2012.1 ist der erste Landeparteitag des Jahres 2012.
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LQFB
Liquid Feedback. Ein Werkzeug, mit dem ein Meinungsbild unter den Mitgliedern zu einem bestimmten Thema abgefragt werden kann.

Sinn von Liquid Feedback ist es, eine Mischform aus direkter Demokratie und repräsentativer Demokratie umzusetzen, bei der jeder Teilnehmer seine Präferenz an Direktbeteiligung selber einstellen kann. Während der Teilnehmer in persönlich wichtigen Einzelfragen selber direkt abstimmen kann, kann der Teilnehmer seine Stimme auf anderen Themenbereichen delegieren. Damit soll das Problem der reinen Repräsentativdemokratie gelöst werden, dass man dort immer ein "Entscheidungspaket kauft". Der Teilnehmer soll selbst entscheiden, ob er/sie diese Stimme

  1. direkt abgibt (eine Sachenfrage selbst entscheidet)
  2. einem Stellvertreter überträgt
  3. nicht abgibt (sich enthält) [14]

Liquid Democracy (die Idee) bzw. Liquid Feedback (das Tool) ist also ein fließender Übergang zwischen direkter und indirekter Demokratie.

Anträge werden in Liquid Feedback eingebracht, in dem man eine Initiative gründet, die entweder allein ein neues Thema eröffnet oder als Alternativinitiative in Konkurrenz zu Initiativen eines bestehenden Themas tritt. Ein neu erstelltes Thema bleibt so lange in der "Neu"-Phase, bis eine Initiative darin das nötige Quorum von Unterstützern und potentiellen Unterstützern für den Eintritt in die Diskussionsphase erreicht. Solange ein Thema in Diskussion ist, dürfen Initiatoren ihre Antragsentwürfe jederzeit ändern. Jeder Unterstützer kann in der Diskussionsphase Änderungen am Antragsentwurf mitteilen. Es steht den Initiatoren frei, solche Änderungsvorschläge in ihr Konzept einzuarbeiten oder die Änderungswünsche zu ignorieren. Nach Beendigung der Diskussionsphase geht das Thema in den Zustand "Eingefroren" über. Ist ein Thema eingefroren, so besteht während dieser Phase noch die Möglichkeit, Alternativanträge einzubringen. Eine vorgegebene Zeit nach dem Einfrieren des Themas beginnt die Abstimmung. Nur jene Anträge werden übernommen, deren Initiativen einen bestimmten Prozentsatz an Unterstützern vorweisen können. [15]

Jeder Benutzer hat die Möglichkeit, seine Stimme zu einer Initiative, einem Thema, einem Themenbereich oder auch global zu delegieren (einem Stellvertreter zu übertragen). Dazu fügt der Benutzer den Teilnehmer, an den er delegieren will, als Kontakt hinzu und legt dann auf der betreffenden (Initiative-/Themen-/Themenbereich/Global-)seite die Delegation an diesen Kontakt fest. Das Stimmgewicht der Person, an die delegiert wurde, erhöht sich damit für die betreffende Abstimmung um die betreffende Anzahl Delegationen. [16]

Grundidee ist es, dass der Benutzer sein Stimmrecht an jemanden überträgt, von dem der Benutzer glaubt, dass jener mit der Thematik vertraut ist und im Sinne des delegierenden Nutzers handeln würde [17].

Kritik: Delegationen führen dazu, dass manche (nämlich Nutzer mit mehreren Delegationen) mehr Stimmgewicht haben als andere (nämlich Nutzer mit wenigen oder keinen Delegationen). Delegierte haben in Liquid Feedback also regelmäßig ein ungleiches Stimmrecht. Dazu kommt, dass Delegationen ihrerseits weiterdelegiert werden können - mit der Delegation wird nämlich für die jeweilige Abstimmung das gesamte Stimmgewicht eines Benutzers weiterdelegiert. Es entstehen somit Delegationsketten, und der Benutzer am Ende der Delegationskette vereinigt sämtliche Stimmen der Kette auf sich. Dabei genügt es, wenn das letzte Glied der Kette eine einzige Delegation erhält, damit alle Stimmen (bisweilen Hunderte) bei diesem auflaufen. Auf diese Weise entstehen in LQFB "Topdelegierte" bzw. "Superdelegierte", und zwar nicht nur für eine konkrete Initiative sondern - über die Vergabe globaler Delegationen- auch Themenübergreifend. Diese Superdelegierten können eine Abstimmung im Extremfall vollständig dominieren. [18]

Zwar kann ein Benutzer einsehen, an welche anderen Benutzer seine Stimme weiterdelegiert wurde. Allerdings wird demjenigen Benutzer, der somit zum Delegierten ernannt wurde, dieser Sachverhalt nicht einmal ausdrücklich mitgeteilt. Es findet weder eine explizite Delegiertenwahl statt, noch erhält der soeben erwählte die Möglichkeit, die Ernennung abzulehnen. [19] Dem wurde entgegnet, dass auch bei einer offenen Abstimmung auf einem Parteitag es ja möglich sei, seine eigene Stimmabgabe an der eines anderen zu orientieren, ohne dass dieser das verhindern kann [20]. Dieser Einwand ist prinzipiell richtig. Er übersieht aber, dass eine LQFB-Delegation eher dem Ausleihen der eigenen Stimmkarte an die bezeichnete Person entspricht. Fordert man diese Stimmkarte nicht zurück, um selber abzustimmen, so stimmt diese Person mit doppeltem Gewicht durch Heben zweier Stimmkarten ab. Und eine Delegationskette entspricht dann einer Weitergabe dieser Stimmkarten an weitere Personen. Daher ist LQFB-Delegation nicht identisch mit dem "Orientieren am Abstimmverhalten eines anderen", sondern tatsächlich eine (widerrufbare) Übergabe von Stimmrechten. In ersterem Fall ist man quasi in physischen Besitz der Stimmkarte und übt darüber Kontrolle aus, in letzterem Fall ist die unmittelbare Kontrolle über die Stimmkarte auf eine andere Person übergegangen.

Es entstanden Kontroversen um die Frage, ob sich trotz der Möglichkeit, Delegationen jederzeit widerrufen zu können, Machtstrukturen festigen könnten. Damit delegiertes Stimmgewicht von Teilnehmern, die sich nicht mehr am System beteiligen, nicht zu einem derartigen Effekt beitragen kann, wurde mit einem Update der Software das automatische Deaktivieren inaktiver Teilnehmeraccounts ermöglicht. [21]

Liquid Feedback erlaubt es, Anregungen zu Initiativen einzubringen. Auf diese Weise können weitere Ideen zu der Initiative eingebracht werden. Das Tool ist jedoch weder konzipiert noch geeignet, um umfassende themenbezogene Diskussionen einschließlich einer umfänglichen Bewertung von Vor- und Nachteilen zu unterstützen. Die Vor- und Nachteile einer Initiative müssen in externen Foren und Mailinglisten diskutiert werden. Der Teilnehmer muss die inhaltliche Einschätzung selber vornehmen, ohne Unterstützung in Form einer leicht nachvollziehbaren Debatte über die Konsequenzen des Antrages - denn diese findet anderswo statt, im Zweifelsfall über verschiedene Kanäle verstreut (Foren, Mailinglisten, Blogs, Twitter, ...). Das wiederum begünstigt den Informationsvorsprung derjeniger, die sich mit dem Antrag bereits beschäftigt haben. [22]

Auf dem Bundesparteitag in Bingen wurde am 16.05.2010 beschlossen, dass die Piratenpartei ein Liquid Feedback-System in Betrieb nimmt. Dabei wurde festgelegt, dass die Entscheidungen des Systems als unverbindliche Meinungsbilder zu verstehen sind. LQFB läuft als ordentlicher Dienst der Partei – ähnlich wie das Piratenwiki. Dennoch entfalten die Entscheidungen in der Software keine formelle Wirkung, da es nur Meinungsbilder sind. [23]

Befürworter (Auswahl):

Kritiker:

Weitere Links

LSG
Landesschiedsgericht
lulz
Eine Verballhornung von "lol" mit der Bedeutung "Schadenfreude". Beispiel: Eine Person schreibt "lulz" um auszudrücken, dass sie sich über jemanden lustig macht der auf einer Bananenschale ausgerutscht ist. Der Ausdruck entstand im Anonymous-Umfeld. (Siehe auch: Troll)
LV
Landesverband
Mailingliste
Ein bidirektionaler Verteiler für Emails. Eine Mailingliste ist eine Liste von E-Mail-Adressen, die selbst eine E-Mail-Adresse hat. Wer sich also mit seiner Email-Adresse bei einer Mailadresse anmeldet, der erhält alle Emails zugesandt, die an diese Mailadresse gesendet werden. Umgekehrt wird eine Email eines bei der Mailingliste angemeldeten Teilnehmers an alle Personen weitergleitet, die ebenfalls bei der Mailingliste im Verteiler stehen.
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Marina
Ein Vorständetreffen, das zum Austausch von Ideen und zur Vernetzung dient. Marinas gibt es auf Bundes- und Landesebene. Auf Bundesebene gibt es die Marina_Kassel (der Landesverbände), auf Landesebene diverse KV-Marinas (zum Beispiel die KV-Marina Stuttgart). Außerdem gibt es die virtuellen Vorständetreffen. Marinas sind keine geschlossene Veranstaltung, Gäste sind in aller Regel zugelassen. Siehe auch piraten-marina.de.
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MDS
Mirco da Silva. Einer der beiden Hauptbeteiligten des #Bändchengate.
Meme
Ein Gedanke oder eine Information, die in Windeseile mittels Internet verbreitet wird.
Merkbefreiung
Jemand ist merkbefreit, wenn er nix merkt. Siehe auch hier.
Mumble
Eine Sprachkonferenzsoftware, mit deren Hilfe eine dezentrale Teilnahme an Audio-Konferenzen möglich wird, welche über eine Internetverbindung übertragen werden. Wer ein Headset besitzt, die Mumble-Software installiert hat und über einen genügend schnellen Internetanschluss (UMTS oder DSL) verfügt, der kann sich mit einem Mumble-Server der Piratenpartei verbinden, einen Channel betreten und mit Dutzenden Piraten gleichzeitig reden.
Nerd
Ursprünglich: Ein Sonderling, der den ganzen Tag vor dem Computer sitzt. Aus Sicht der Mehrheitsgesellschaft abwertend gemeint, ist es tatsächlich mittlerweile eine Auszeichnung, von anderen Nerds "Nerd" genannt zu werden.
OB
Oberbürgermeister
Occupy
Ein Sammelbegriff für weltweit stattfindende Protestbewegungen, siehe: Occupy Wallstreet
Occupy Wallstreet
Eine Protestbewegung, die ab September 2011 den Zuccotti Park in New York besetzte und gleichzeitig Beginn der Occupy-Bewegung. Hauptkritik der Occupy Wallstreet-Bewegung ist eine Banken- und wirtschaftsfreundliche Politik, die nur für 1% der Bevölkerung von Nutzen sei (daher der Slogan: "We are 99%")
Offtopic
In einer themenbezogenen Diskussion sind Beiträge, die nicht auf das eigentliche Thema bezogen sind, Offtopic (Ohne Bezug zum Thema).
OT
Siehe: Offtopic
PäA
Programmänderungsantrag
Pad
Ein webbasierter Editor zur kollaborativen Bearbeitung von Texten in Echtzeit. Etherpad (und Piratenpad, die von der Piratenpartei betriebene Instanz von Etherpad) ist ein webbasierter Dienst, der es mehreren Benutzern -auch ohne vorherige Registrierung- erlaubt, zeitgleich und in Echtzeit an einem Text zu arbeiten. Die von einem Benutzer erzeugten Texte werden dabei farblich hinterlegt, so dass im Bedarfsfall die Textfragmente einzelnen Benutzern zugeordnet werden können. Der bearbeitete Text wird in kurzen Zeitabständen serverseitig abgespeichert. Alles, was geschrieben wurde, ist über die Versionsgeschichte dauerhaft für jeden abrufbar.
PAV
Partei-Auschlussverfahren
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PIRATEN
Der Ursprung des Namens "Piratenpartei" liegt eigentlich in dem Begriff (Musik-)Pirat bzw. (Film-)Pirat. Diese Begriffe wurden ursprünglich von der Medienindustrie geprägt (etwa im Stop Online Piracy Act SOPA). Die Medienindustrie geht massiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor und versucht, durch die Verwendung des Begriffes "Pirat" Personen abzuwerten, welche unrechtmäßig Inhalte kopieren. Diesen Begriff nahm die Anti-Copyright-Organisation Piratbyrån, welche zuvor bereits den BitTorrent-Tracker The Pirate Bay gegründet hatte, und verwendete ihn als Selbstbezeichnung. Piratbyrån war selbst nicht in illegale Aktivitäten involviert. Es ging der Organisation darum, der Darstellung der Lobbyverbände eine bürgerbezogene Sicht der Dinge gegenüberzustellen. Die Piratenpartei griff ebenfalls absichtlich die Bezeichnung auf, um im öffentlichen Diskurs eine Neubewertung des Begriffes "Pirat" (Englisch: reclaiming) herbeizuführen, politisch positiv zu besetzen und als sogenanntes Geusenwort zu benutzen. Siehe: The Pirate Bay, Bittorrent, Filesharing.
PM
Pressemitteilung
PolGes
Politischer Geschäftsführer
Rageface
(Bzw. Rage Comic): Mit dem Grafikprogramm MS Paint gezeichnete Comic-Gesichter, die als Meme so unterschiedliche Emotionen wie z.B. Wut oder Belustigung (Schadenfreude, lulz) anzeigen. Bekannt ist das Gesicht "Rageguy" (siehe: fuuu) sowie "Trollface". Entstanden auf 4chan. Siehe auch hier.
Rant
Eine im Zustand der Verärgerung oder Aufgebrachtheit vorgetragene, schnelle und schwer unterbrechbare Folge von Beschimpfungen und/oder Flüchen. Auch Tirade genannt.
SäA
Satzungsänderungsantrag
Schatzi
Nicht nur ein Kosename, sondern auch eine Abkürzung für "Schatzmeister".
Shitstorm
Ein Sturm der Entrüstung bzw. eine Empörungswelle, die zahlreiche unsachliche Beiträge zusammen mit sachlicher Kritik mit sich reißt. Im Verlauf eines Shitstorms übertönen Beschimpfungen und Beleidigungen jede Form sachlicher Diskussion. Daher sind Shitstorms nicht konstruktiv. Shitstorms finden vorwiegend in öffentlichen Medien wie z.B. Foren, Mailinglisten, Facebook oder Twitter statt. Shitstorms innerhalb der Piratenpartei richten sich zumeist gegen Vorstände oder einzelne Vorstandsmitglieder, aber auch gegen Abgeordnete. Shitstorms gegen Basismitglieder sind weitaus seltener. Potentiell ist jedce Äußerung eines Amts- oder Mandatsträgers bzw. überhaupt einer Person des öffentlichen Lebens geeignet, einen Shitstorm hervorzurufen. Die Anzahl und Heftigkeit von Shitstorms innerhalb der Piratenpartei führt im Extremfall dazu, dass (ehrenamtliche) Vorstandsmitglieder frustriert aufgeben bzw. bei der nächsten Wahl nicht erneut kandidieren.
SIE
Die ominösen wahren Hintermänner der Bielefeldverschwörung. Ein wiederkehrendes Meme ist, dass jedem, der den wahren Fähigkeiten und Absichten von IHNEN auf die Schliche kommt, (scheinbar) etwas Furchtbares zustößt. Siehe "Bielefeldverschwörung".
Speakers´ Corner
Versammlungsplatz im Londoner Hyde Park. Hier kann jeder ohne Anmeldung einen Vortrag zu einem beliebigen Thema halten. Der Platz bezieht seinen Mythos aus einem Beschluß der britischen Parlamentes aus dem Jahr 1873, als das Versammlungsrecht noch ein anderes und freie Rede in der Öffentlichkeit durch Jedermann noch nicht allgemein üblich war. Wer heute am Speakers´ Corner eine Rede hält, der tut dies zu denselben rechtlichen Bedingungen wie jemand, der an einem beliebigen öffentlichen Ort in Großbritannien eine Rede hält. Ein Redner erhält also keine Immunität, indem er sich am Speakers' Corner auf eine Apfelsinenkiste stellt. In der Praxis (siehe die englischsprachige Wikipedia) wird die Polizei jedoch am Speakers´ Corner im Hyde Park häufiger ein Ohr zudrücken als auf anderen Plätzen.
Stammtisch
Ein Stammtisch ist sowohl eine Gruppe von mehreren Personen, die sich regelmäßig in einem Lokal in der Nähe ihres Wohnortes trifft, als auch der Tisch, um den sich diese Gruppe versammelt. Stammtische sind nicht organisierte Treffen und daher ein freiwilliger Zusammenschluss von Teilnehmern. Piraten-Stammtische sind offene Stammtische und daher lokale Anlaufpunkte für interessierte Nichtmitglieder. Die Erfahrung hat gezeigt, dass rein virtuelle Diskussionen nicht ausreichend sind, um eine effektive Vernetzung zu erreichen. Stammtische sind keine Organisationseinheiten der Landesverbände. Ihre Gründung findet durch Interessierte nach Graswurzelprinzipien statt. Entsprechend informell ist der Charakter der meisten Stammtische. Stammtische pflegen in der Regel eine Seite im Piratenwiki, wo der jeweils nächste Termin angekündigt wird und sich Interessenten eintragen können. Meistens wird über die besprochenen Themen Protokoll geführt, der Protokollführer wird (ebenso wie der Moderator bzw. Versammlungsleiter) durch den Stammtisch ernannt oder gewählt. Übergänge zum Crewkonzept bestehen bei einigen Stammtischen, so geben sich manche Stammtische etwa eine Stammtischordnung und ernennen/wählen einen Pressesprecher, der dann die Kontakte zur Lokalpresse pflegt. Siehe auch: Treffen, Stammtisch-Howto, Crew.
StellV
Stellvertretender Vorsitzender
The Pirate Bay
Ein Bittorrent-Tracker, der selber keine Dateien anbietet, sondern die Peers (Endpunkte) miteinander verbindet, indem er die eindeutige IDs der Torrents mitsamt der IP-Adressen der bereitstellenden Peers speichert. The Pirate Bay nimmt also selbst nicht direkt am Tausch von Dateien teil, sondern hilft nur den Anbietern und Nachfragern (Peers) von Dateien (Peers), sich gegenseitig zu finden. Siehe auch: Filesharing, Bittorrent, PIRATEN
TO
Tagesordnung (auf Parteitagen)
Troll
Jemand, der (zumeist in Internetforen) andere Personen provoziert, um Aufmerksamkeit zu erhalten bzw. um der Schadenfreude willen. Im letzteren Fall spricht man besonders im Anonymous-Umfeld von "lulz".
Twitter
Ein soziales Netzwerk in Form eines Kurznachrichtendienstes, in dem Tweets (Kurznachrichten mit einer Länge von maximal 140 Zeichen) verfasst werden können. Diese Tweets bekommt jeder Nutzer zu sehen, der dem Verfasser "folgt". Tweets können weiterverbreitet werden, indem man sie "retweetet". Dies entspricht einem Neuversand der Nachricht unter dem Namen des ursprünglichen Verfassers sowie unter dem eigenem Namen. Die Nachrichten aller Personen, denen man folgt, werden in einer "Timeline" genannten Liste chronologisch geordnet dargestellt. Da 140 Zeichen recht wenig Platz bieten, werden zum einen zahlreiche informelle Abkürzungen verwendet (z.B. "RT" = Retweet, "TL" = Timeline, "FF" = FollowFriday), zum anderen werden zwecks Austausch von Hyperlinks standardmäßig sogenannte Linkverkürzer verwendet, d.h. Dienste, welche eine Weiterleitung aus Kurz-URLs heraus anbieten. Trotz seiner Einschränkungen stellt Twitter ein wichtiges, de facto öffentliches Kommunikationsmedium dar. Nachrichten, die vertraulicher Natur sind, sollten über die Direktnachrichten-Funktion oder (besser) gleich per Email ausgetauscht werden.
uasy
Und alle so Yeaahh! - Zum Wahlkampf-Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel in Hamburg 2009 hat sich das Mem “Und alle so Yeaahh” und die Idee eines Flash-Mobs entwickelt. Ursprünglich wurde ein CDU-Plakat "DIE KANZLERIN KOMMT" mit dem Zusatz "Und alle so Yeaahh!" verfremdet [24]. Daraufhin entstand beim Besuch der Kanzlerin ein Flashmob, bei dem nach jedem Satz von Angela Merkel gemeinsam “Yeaahh” gerufen wurde [25]. Daraus entstand in Onlinemedien wie z.B. Twitter das Meme, Ereignisse mit "#uasy" zu kommentieren. Insbesondere, wenn das Ereignis eben keine wirkliche Begeisterung auslöst.
UU
Unterstützungsunterschriften
Wiki
Das Wort Wiki kommt ursprünglich aus dem hawaiianischen und bedeutet "schnell". Ein Wiki ist ein System zur Verwaltung von Inhalten (Content Management System), welches das gemeinschaftliche Arbeiten an Texten ermöglicht. Die Inhalte sind in Seiten untergliedert, deren Inhalte von jedem erstellt und bearbeitet werden können. Hyperlinks ermöglichen Wiki-interne sowie externe Verweise. Änderungen werden mit Datum und Zeitpunkt über eine Versionsverwaltung erfasst und können jederzeit wieder rückgängig gemacht werden. Auch können unterschiedliche Versionsstände miteinander verglichen werden. Zur Auszeichnung der Inhalte wird ein eigener Syntax verwendet (Wikitext), dieser ist z.B. hier, hier, hier, hier und hier erklärt. Beispiele:
Funktion Wikitext Wirkung
Interner Hyperlink [[Benutzer:Tomtar|Tomtar]]

[[BW:Kreisverband_Rastatt/Baden-Baden|KV Rastatt/Baden-Baden]]

Tomtar

KV Rastatt/Baden-Baden

Externer Hyperlink [http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki Wiki-Link] Wiki-Link
Unterschrift ~~~~ Tomtar 17:21, 7. Mär. 2012 (CET)
Hinweis Gelb unterlegter Hinweistext
Gelb unterlegter Hinweistext
Fettschrift '''Fettschrift''' Fettschrift
Liste mit Unterpunkten * Ebene 1 ** Ebene 2 *** Ebene 3
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Überschriften = Ebene 1 = == Ebene 2 == === Ebene 3 ===

Anmerkung: Darstellung entfällt hier. Überschriften innerhalb einer Tabelle einzubauen ist keine gute Idee, denn sämtlicher Text der danach folgt kann nicht mehr bearbeitet werden :-D

Tabelle {| {{prettytable}} |- !Spalte 1 !! Spalte 2 !! Spalte 3 |- | Zelle 1 | Zelle 2 | Zelle 3 |- | Zelle 4 | Zelle 5 | Zelle 6 |- | Zelle 7 | Zelle 8 | Zelle 9 |}
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Gelbe Box {{Box hellgelb||Dieser Text ist gelb hinterlegt.}} Vorlage:Box hellgelb
Zeitgeist
Eine ursprünglich aus einer Initiative des US-amerikanischen Autors Jacque Fresco hervorgegangene Graswurzelbewegung, die laut Eigenbeschreibung eine geldfreie Gemeinwohlgemeinschaft anstrebt. Bekannt vor allem durch recht seltsame Youtube-Videos (z.B. hier). So richtig bekannt wurde Zeitgeist allerdings erst, als Anhänger dieser Bewegung an den Occupy Wallstreet-Protesten teilnahmen und Zeitgeist vorgeworfen wurde, die Occupy-Bewegung zu vereinnahmen (TAZ-Artikel)