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Analyse - Design für die Bundestagswahl 2013

In diesem Beitrag stelle ich die fünf eingereichten Entwürfe für die Bundestagswahlkampagne 2013 vor. Dabei unternehme ich den Versuch, so neutral wie möglich, die jeweiligen Vor- und Nachteile der jeweiligen Arbeit herauszuarbeiten. Mein Ziel ist es, Euch eine Übersicht an die Hand zu geben, die Euch bei der Entscheidungsfindung helfen kann.


Entscheidung?

Sehr richtig. Ihr werdet zeitnah die Möglichkeit haben, mittels Lime Survey über Euren Favoriten abzustimmen.

Hier geht es zu den Entwürfen: [1]

Und hier zum Video des Stratcamps (mit zusätzlichen Hintergrundinformationen zu möglichen Kampagnen): [2]


Worüber stimmen wir eigentlich ab?

Auszug aus der Ausschreibung: “Für die Piratenpartei Deutschland soll ein Design für die Bundestagswahlkampagne 2013 erstellt werden. Ziel ist es dabei nicht, konkrete Kampagnenideen zu finden, sondern einen Gestaltungsstil, der auf mehrere Medien übertragbar ist.” Quelle: [3]


Die Projekte

Zunächst möchte ich erwähnen, dass keiner der eingereichten Entwürfe mit innovativen Ideen aufwarten kann. Durch die Bank werden bereits aus dem Piraten-Repertoire bekannte Farben, Formen und Elemente verwendet. Das ist nicht tragisch. Dennoch hätte ich persönlich etwas mehr Mut zu etwas “Neuem” begrüßt.

Nun aber zu den Projekten in alphabetischer Reihenfolge:


Entwurf von Peter Amende (@mirgehtsganzgut)

Allgemein Beim Betrachten beschleicht einen das Gefühl, dieses Design schon einmal gesehen zu haben. Das ist insofern nicht verwunderlich, da es sich hier gestalterisch um eine Weiterentwicklung vergangener Kampagnen (Berlin, SH, Saarland, Frankfurt) handelt. Dieser Entwurf Teil des “Neustart2013”-Konzepts. Infos hierzu gibt es hier: [4]

Das vorliegende Update besticht vor allem durch Eines - eine klare gestalterische Linie. Die Elemente wirken klar gegliedert und sehr aufgeräumt. Farblich wurde vornehmlich mit Orange- und Blauverläufen gearbeitet. Das hat den Vorteil, dass die Plakate, im Gegensatz zu bunten Varianten, eindeutiger zugeordnet werden können. Die Slogans sind durch den klaren, serifenlosen Font sehr gut lesbar.

Weitere Pluspunkte sammelt die Gestaltung durch den konsequenten und großflächigen Einsatz von Menschen auf allen Formaten. Das wirkt persönlich, generiert Nähe zum Wähler und wirkt dem gängigen Klischee vom anonymen Schwarm entgegen. Köpfe mit Themen.

Motive Die Personen auf den Fotos wirken sehr authentisch und vor Allem nicht wie Politiker. Dabei funktionieren sowohl nachdenkliche, als auch freundliche Gesichtsausdrücke. Farblich sind die Motive sind sehr gut auf den Hintergrund abgestimmt. Durch die Fotofilter, die reduzierte Sättigung und den Shine entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Sahnehäubchen Das T-Shirt macht was her und der Blog ist schick anzusehen.

Nachteile: An manchen Stellen ist der Entwurf vielleicht zu clean. Das macht sich beispielsweise auf Innenseite des Flyers bemerkbar, die sehr textlastig wirkt. Auch beim Blog-Theme würde das eine, oder andere Bildelement im Beitrag das ansonsten stimmige Design auflockern. Durchgehend kommt “nur” das Signet und nicht ein zusätzlicher Schriftzug, wie“Piraten” (o.Ä.) zum Einsatz. Das ist riskant, da die Motive nicht ohne Weiteres den Piraten zugeordnet werden können und “unser” Style in den letzten Jahren gerne mal vom politischen Gegner kopiert wurde. Rock ´n´ Roll fehlt.


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Entwurf von Oliver Bayer (@kreon_nrw)

Allgemein Dieser Entwurf ist ebenfalls sauber ausgearbeitet und verfolgt konsequent das Prinzip “Themen statt Köpfe”. Den Themen wurden auf allen Formaten knallige Farben zugeordnet, was auch durchweg gut funktioniert.

Motive Bei der Gestaltung der Plakate wurde komplett auf Menschen verzichtet. Stattdessen kommen knappe, prägnante Slogans zum Einsatz. Das Logo wurde prominent auf der Oberkante der farbigen Fläche platziert. Die großzügige weiße Fläche kontrastiert die starken Farben und gibt dem Logo gleichzeitig genug Raum.

Das Blog-Theme setzt die Linie konsequent fort und stellt die Themen über die Person. Die Aufteilung ist sehr konventionell. Die Idee mit der Landesliste ist witzig.

Sahnehäubchen T-Shirt ist dabei.

Nachteile: Analogie eines Pharmaverpackungsdesigns.

Auf dem Plakat konkurriert das Logo wegen seiner prominenten zentralen Position.mit dem Slogan.

Die großzügige weiße Fläche wirkt im Kontrast zu den Farbflächen harmonisch. Allerdings verwandelt sich dieser “Vorteil” bei längeren Slogans zu einem großen Nachteil. Der Content-Bereich wird zu klein, wodurch das Design zwangsläufig gedrungen wirkt. Die Variante mit Bilder statt weißer Flächen wirkt unharmonisch, funktioniert nur mäßig und wirkt wie eine Verlegenheitslösung.

Die kleinen Überschriften sind - viel zu klein und würden von kaum jemanden bemerkt werden.

Der Flyer sowie der Blog sind sehr textlastig. Die Person bzw. der Kandidat gerät in den Hintergrund, oder kommt gar nicht vor. Die Landesliste im Blog ist zwar lustig, hat aber einen funktionalen Nachteil - die Direktkandidaten werden unterschlagen.


Entwurf von Fred Bordfeld (@fRANDOM74)

Allgemein Obwohl die Ausarbeitung sehr grob erscheint, verfolgt dieser Entwurf das mutigste und “originellste” Konzept. Dieser Entwurf Teil des “Neustart2013”-Konzepts. Infos hierzu gibt es hier: http://youtu.be/5I3g7E4JT3Q?t=5h38m26s

Motive Beim Flyer werden Emotionen mittels Bilder alltäglicher Szenen erzeugt, die relativ frei platziert wurden. Auf den Plakaten wurde mit Fotos skurriler Gesichtsausdrücke gearbeitet. Die transparente, farbige Fläche und der lose gesetzte Slogan vermittelt eine individuelle Ästethik.

Das Logo hat eine angemessene Größe und kommt auf helleren Untergründen gut zur Geltung.

Sahnehäubchen Mal was anderes. T-Shirt ist schlicht und ganz schick.

Nachteile “Nur” grob ausgearbeitet. Durch die Transparenz der Flächen wirken die Farben etwas pastellig und blaß. Farbauswahl. Text auf Flyer sehr gedrungen. Personen bzw. Kandidaten fehlen auf Flyer. Slogans auf Plakat wegen hohen Zeilenabstands schwer zu lesen. Blog fehlt.


Entwurf von Malte Carsten Seidler (@MSonite)

Allgemein Der Entwurf besitzt durch den Einsatz alltäglicher Bilder durchaus Charme. Auch in den Formaten Plakat und Blog sind gute Ansätze, z.B. verschiedene Farben, erkennbar. Allerdings sind sämtliche Bereich nur sehr grob ausgearbeitet.

Sahnehäubchen T-Shirts in schönen Farben.

Nachteile Logo verfremdet und dadurch auf dunklen Flächen kontrastarm. Flyer: Unharmonische Proportionen der Elemente (meistens zu groß), 6 Seiten, 14 Schriftgrößen (!), Abstände willkürlich, fehlende Kontaktdaten, QR-Code. Plakat: QR-Code, Slogans teilweise unvollständig und unverständlich, Schriftstärke zu schlank, dadurch schwer lesbar. Blog: Unharmonische Proportionen der Elemente (meistens zu groß).


Entwurf von Jürgen Stemke (@JottEs)

Allgemein Auch dieser Gestaltungsansatz weckt direkt Erinnerungen an vergangene Wahlkämpfe. Das Layout, die Schriftarten und die Farben wirken sehr konservativ.

Motive Auf den Plakaten wurde mit Menschen gearbeitet. Über den eindeutigen Gesichtsausdruck werden Emotionen beim Wähler erzeugt. Das ist wirkt.

Sahnehäubchen Es gibt Wellen.

Nachteile Sehr konservativ und etwas altbacken. Flyer sehr textlastig. Text sehr gedrungen. Inkonsequente Verwendung des Logos (zwei verschiedene Versionen). Slogans auf Plakaten wegen Farbgebung schwer lesbar. Querlesen ergibt merkwürdigen Satz. 1 plakat, 8 verschiedene Schriftgrößen, 6 verschiedene Schriftarten. QR-Code.