Benutzer:Etz/Mitte-Deutschland-Verbindung

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Vorlage:Diskussion

Mitte-Deutschland-Verbindung

Einige Gedanken zu Geschichte und Zukunft einer vernachlässigten Transversal-Verbindung im Schienennetz


Der Kahlschlag an der traditionellen Eisenbahn-Infrastruktur hat in den letzten Jahren existenzgefährdende Ausmaße angenommen. Der Abbau von Ausweich- und Überholgleisen an den überregionalen Strecken ist verbunden mit dem Taktverkehr des Personenschnellverkehrs eine ernsthafte Gefahr für den Güterverkehr auf der Schiene. Andererseits ist es ein unverzichtbares politisches Ziel, den Güterverkehr soweit wie möglich auf die Schiene zurückzuverlagern. Das ist nicht nur unter umweltpolitischen Gesichtspunkten sinnvoll, sondern zugleich unter Gesichtspunkten der Verkehrssicherheit. Trotz beängstigender Entwicklungen in einer allein kurzsichtig und betriebswirtschaftlich geführten DB AG ist die strukturelle Verkehrssicherheit der Bahn der Straße noch immer überlegen. Das politische Ziel muss es daher sein, eine Infrastruktur für den Eisenbahngüterverkehr langfristig zu erhalten und auch parallel zu den Hochgeschwindigkeitstrassen auszubauen und zu erhalten. In diesem Zusammenhang kommt der Mitte-Deutschland-Verbindung eine wichtige und einzigartige Bedeutung zu.

Die Mitte-Deutschland-Verbindung führt in konkurrenzloser Direktheit von den Industriezentren des Ruhrgebiets zu den Industriezentren des thüringisch/sächsischen/anhaltinischen Großraums. Die Straßeninfrastruktur bietet zur Zeit noch keine Alternative: Die Autobahnen A 44 und A 4 sind schlecht verbunden und schlecht ausgebaut, bzw. überhaupt erst im Bau. Andererseits führt die Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Soest und Thüringen kaum durch Bevölkerungszentren. Sie ist daher für den Bahn-Personenverkehr weitgehend uninteressant. Durch die entstandenen Hochgeschwindigkeitstrassen sind Verbindungen über die Schnell- und Ausbaustrecken nördlich des Harzes (Hannover - Braunschweig - Stendal) aber auch die bestehenden Strecken weiter südlich (Frankfurt a.M. - Bebra - Erfurt) für den Personenverkehr wesentlich attraktiver. Andererseits ist die Mitte-Deutschland-Verbindung mit anderen Verknüpfungen (im Leine- und Werratal) gut in das Netz der Eisenbahn integriert. Es bietet sich daher geradezu an, die Mitte-Deutschland-Verbindung als Transversale des Güterverkehrs auszubauen und wieder verstärkt zu nutzen. Daran ändert auch die aktuelle Wirtschaftskrise strukturell nichts. Dabei ist die genaue Trassierung zwischen Paderborn und Thüringen durchaus offen. Die traditionelle Streckenführung (Altenbeken - Northeim - Ellrich) steht in Konkurrenz zu einer möglichen neuen Trassierung (Altenbeken - Göttingen - Leinefelde), für die die Verbindungskurve bei Eichenberg inzwischen gebaut ist, aber auch zu einer Streckenführung über Warburg - Kassel - Bebra. Die beiden ersten Varianten haben den Vorteil, gerade in diesem Bereich weitgehend reine Güterstrecken bilden zu können, auf denen mit gleicher Reisegeschwindigkeit Nahverkehrsverbindungen des Personenverkehrs vorgehalten werden können (wahrscheinlich jeweils nur eine Regionallinie). Damit kann die Kapazität der Strecke für den Güterverkehr optimal genutzt werden.

Die Mitte-Deutschland-Verbindung schafft so eine für den Güterverkehr optimale Ost-West-Verbindung und löst damit ein Verkehrsproblem, das durch die jahrzehntelange Dominanz der Nord-Süd-Verbindungen der alten Bundesrepublik und die Kappung der Ost-West-Verbindungen zwischen BRD und DDR verursacht wurde.

Diskussion bitte _nur_ auf AG Bauen und Verkehr/Verkehr und Infrastruktur! Danke - etz