Benutzer:Bluejack/Euro

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15. April 2013

Euro oder nicht Euro

Der Wunsch, den Euro nicht mehr zu haben oder gar wieder die D-Mark zurückzubekommen, ist in Deutschland recht groß. Aber hätten wir dann weniger Probleme?

Nein. Genau zu dem Ergebnis kommt man, wenn man sich so anschaut, was die verschiedenen Wirtschaftsinstitute, Parteien, Wirtschaftsverbände, Handelskammern usw. so veröffentlichen. Der überwiegende Teil lobt zwar nicht mehr überschwenglich den Euro, aber für Deutschland funktioniert er nicht so schlecht. Man kann es kurz anders herum formulieren: Ohne den Euro ständen z.B. die Südländer jetzt womöglich etwas besser da, aber wir nicht unbedingt.

Ein britischer Historiker stellte kürzlich klar, daß der Dollar fast 150 Jahre brauchte, um zu der Währung zu werden, wie wir sie heute kennen. Gut, die Zeiten waren auch andere. Bis Informationen von einem Landesteil ins andere gelangt sind, hat es zu manchen Zeiten vor über 200 Jahren noch Wochen gedauert. Aber klar ist auch, daß hinsichtlich der Differenz an Wirtschaftskraft zwischen den einzelnen Dollar-Teilnehmern, den Bundesstaaten, ebenso wie in Europa erhebliche Unterschiede bestehen. Und der Dollar funktioniert trotzdem. Als Währung eben. Als Basis zum Handeln.

Den Euro braucht man nicht zum Politikum machen. Es ist auch nur eine Währung. Die Politik kümmert sich richtigerweise darum, wie die einzelnen Teilnehmer des Euro-Raumes haushalten und wirtschaften. Denn das ist das Problem. Eine Abwertung würde z.B. den Südländern Europas heutzutage auch kaum helfen. Mit oder ohne Euro werden viele gute, junge Menschen einfach in aussichtsreichere Gegenden abwandern und dann meist auch dort bleiben. Die Wanderung von Ost- nach Westdeutschland war genau eine solche Bewegung. Die aktuellen Zahlen aus Griechenland belegen das. Den Ländern bleibt im heutigen Zeitalter nur die Flucht nach vorn: Nachhaltig haushalten und die Wirtschaft muß konkurrenzfähig sein.

Auch Deutschland muß das nachhaltige Haushalten noch lernen. Wir machen immer noch neue Schulden mit Dingen, die nicht unbedingt für die Zukunft unserer Kinder gedacht sind, sondern uns das Leben jetzt angenehm machen. Stichwort Rentenerhöhung. Ich gönne es meinen Eltern, aber ist es gut für unsere Kinder, daß wir dafür neue Schulden machen? Anstatt über den Euro zu diskutieren, sollten wir hierüber reden.