AG Geldordnung und Finanzpolitik/Zins/Kreditzinsproblem

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Dies ist eine Meinung, die derzeit von dem Mitglied hueisner vertreten wird und spiegelt nur die Meinung einiger Mitglieder der Piratenpartei oder der AG Geldordnung und Finanzpolitik wider. Wer Anmerkungen/Fragen hat schreibt diese bitte auf die Vorlage:Diskussionsseite zu diesem Artikel.


Zusammenhang Kreditzins und Eigenkapitalrendite

Erfreulicherweise hat sich ja beim Mumble die Erkenntnis durchgesetzt, dass es das Problem des fehlenden Zinses geldtechnisch nicht gibt. Unabhängig davon bleibt der Zins jedoch ein sozialpolitisch-gesellschaftliches Problem. Wie bekannt sein dürfte, sind in Deutschland sowohl Vermögen wie Einkünfte sehr ungleich verteilt, mit steigender Tendenz.

(vgl. http://www.bpb.de/wissen/U4CJQA,0,Verm%F6gensverteilung.html, http://www.bpb.de/wissen/LVDBA4,0,0,Einkommensverteilung.htm)

Wie ebenfalls bekannt sein dürfte, haben die Kapitaleinkommen hieran einen erheblichen Anteil. Was meist nicht realisiert wird, ist, dass die Rendite auf Eigenkapital wesentlich eine Folge des Kreditzinsniveaus ist.

Jedes Unternehmen, das investieren will, hat die Optionen, die Investition aus Eigenkapital (Ausgabe von Aktien, Erhöhung von Gesellschaftsanteilen, Verzicht auf Gewinnentnahme durch Eigentümer), oder durch Fremdkapital (Kredite, Anleihen) zu finanzieren. Aus der Konkurrenz dieser beiden Finanzierungswege folgt die Erwartung des Eigenkapitalgebers auf eine Eigenkapitalrendite vergleichbar mit einer Finanzierung durch Fremdkapital. Wäre Fremdkapital zinslos verfügbar (als Extrembeispiel) wäre eine Rendite auf Eigenkapital am Markt nicht mehr durchsetzbar.

Die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens hängt von vielerlei Faktoren ab: Qualität der Geschäftsidee, Marktzugangsbeschränkungen, Motivation der Mitarbeiter, unternehmerische Entscheidungen, die die erwähnte Kreditzinsthematik etc. überlagern. Diese anderen Faktoren kürzen sich jedoch gesamtgesellschaftlich tendenziell heraus: besonders erfolgreiche Unternehmen haben ihren Erfolg auf Kosten schlecht geführter (vgl. DM und Schlecker), Branchen mit hohen Renditen wg. neuer Geschäftsidee (Wachstumsbranchen) stehen sterbende Branchen gegenüber, in Wachstumsbranchen entstehen viele Unternehmen, die die Renditen herunter konkurrieren, etc. Was sich nicht heraus kürzen kann, ist die Kapitalrendite auf Grund des Kreditzinsniveaus.

Eine Gesellschaft mit diesem Funktionsmodus durchläuft in der Regel eine immer weiter zunehmende Konzentration von Vermögen, was irgendwann in Wirtschaftskrisen, Kriegen, Bürgerkriegen oder totalitären Strukturen mündet, oder einer beliebiger Kombination hiervon.

(zum mathematischen Nachweis dieses Prozesses s. http://www.rheinahrcampus.de/fileadmin/prof_seiten/kremer/applets/DynamicAnalysis/AppletDynamicAnalysis.html)

Grundlegend gibt es zum Umgang mit dem Phänomen 3 Optionen:

1. s. vorhergehender Absatz mit zyklischem „Zurück auf Los“

2. massive dauerhafter staatlicher Intervention in Form von Einkommensteuer, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer zur Rückverteilung des Vermögens

3. Veränderung der Funktionsweise des Systems (z.B. Inflationsrate von 6%, Liquiditätsgebühr)