Diskussion:AG Drogenpolitik/Archiv/Diskussionsvorschlag zur Umsetzung einer Freigabe

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Ich stimme dir eigentlich komplett zu, nur bin ich mir beim Drogenführerschein nicht sicher, ob das sinnvoll ist, denn ich denke dass einige Leute davon abgeschreckt wären, wenn sie einen offiziellen Führerschein mit Angabe der Personalien machen müssten und sie deshalb lieber wieder auf den Schwarzmarkt ausweichen. Ein ähnliches Problem beherbergt die Abgabe von Drogen mit hohem Suchtpotential, nur nach ärztlicher Prüfung. Welcher Heroinsüchtige geht denn zum Arzt und lässt sich Heroin verschreiben, das geht ja mit eventuellem Verlust des sozialen Ansehens beim Arzt einher, außerdem steht bereits die hoch-kritisierte Gesundheitskarte in den Startlöchern und auf dieser wäre sowas dann vermerkt. Und wir wollen ja eigentlich erreichen, dass die Konsumenten von Drogen mit hohem Suchtpotential (kann man sich hier mal ne Abkürzung einfallen lassen? DHSP?) von der Straße und aus den kriminellen Milieus rauskommen. Ich glaube wirklich dass sich kaum einer überlegt "Ach, jetzt kriege ich ja Heroin im Drogenfachgeschäft, da zieh ich mir das mal rein" Außerdem gehen wir ja auch davon aus, dass wir geschultes Personal in diesen Fachgeschäften haben, die ausdrücklich über die Risiken aufklären. Aber da müsste es schon ein Kontrollorgan dahinter geben, mir ist klar, dass das so nicht vermittelbar ist, aber deswegen diskutieren wir hier ja über die Möglichkeiten :)

Und noch eine Anmerkung: beim Abschnitt "Konsumräume" sprichst du von "harten Drogen" das entspricht nicht unserer Einteilung von Drogen --Qrake 20:06, 7. Dez. 2011 (CET)


gut, die genaue Formulierung ist nicht das Wesentliche, das kann man ändern - mit dem Bezug auf Empfehlung des Arztes würde nicht auf der Krankenkarte vermerkt, da es sich lediglich um eine Empfehlung handelt und nur die Untersuchung über den gesundheitlichen Zustand evtl. über Kasse abgerechnet wird.
Nach meinem Kenntnisstand sind gerade heroinabhängige Personen eher gerne bereit, eine Lösung alla Rezept zu akzeptieren nachdem sie die Sucht anerkannt haben (für sich)
Ein größeres Problem sehe ich da bei den Kokainisten, die ja zum großen Teil in der "Oberschicht" anzutreffen sind. Die neigen auch dazu, das Gefährdungspotential dieser Droge zu verniedlichen und werden mit Sicherheit auch nach einer Legalisierung den Schwarzmarkt bevorzugen.
Drogenführerschein halte ich für angebracht - könnte ja vom Drogenfachhändler ausgestellt werden - damit die Aufklärung über die Stoffe und deren Gefahren einfach mal sichergestellt ist. Ich meine, wir reden hier von der Freigabe von Drogen, die z.T. ein hohes Gefährdungspotential haben. Und das in nem Land, wo ich z.B. um beruflich zu fahren einen extra Führerschein machen muss!
Hat auch was mit der bürgerlichen Akzeptanz zu tun. Es geht mir bei diesem Konzept darum, ein umsetzbares Modell zu kreieren, das auf breiter Fläche angenommen werden kann.
Bei einigen Infoständen zur Drogenpolitik, im Rahmen des vfd, habe ich Erfahrung mit dieser bürgerlichen Akzeptanz gemacht und mich auch intensiv mit den Sorgen derselben auseinander gesetzt.
Till Uhlmann 08:01, 8. Dez. 2011 (CET)


Dass heroinabhängige Personen gerne eine solche Möglichkeit (Heroin auf Rezept + Beratung) gerne annehmen, kann ich nicht beurteilen. Meine Erfahrungen mit Heroin und Heroinkonsumenten beruht auf rein theoretischen Kenntnissen. Ich kam damit noch nie in Berührung und kann deswegen auch nicht von Erfahrungen sprechen. Lasse mich da also gerne belehren. Der Punkt mit den Kokainkonsumenten kann richtig sein, was ich mich aber frage: Wie ist steht es denn mit der Reinheit von Kokain, was man so bekommt? Ist das ähnlich wie bei Heroin, dass man viel gestreckten Dreck bekommt? Da könnte man den Schwarzmarkt mit Qualitätskontrolle wieder aushebeln (ähnlich wie bei Heroin), allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Leute aus der "Oberschicht" sich Dreck reinziehen, oder? Ich fange jetzt erst wirklich an, mich mit diesen Drogen zu beschäftigen und deshalb hab ich da noch nicht soooo die hammer Hintergrundinfos ;)
Zum Drogenführerschein: Ich gehe ja eigentlich davon aus, dass wenn wir irgendwann das Ziel der Entkriminalisierung aller Drogen erreicht haben, das Ganze zwingend mit dem "Rauschkundeunterricht" einhergehen muss. Das heißt, dass alle Jugendlichen die ab dem Zeitpunkt in die weiterführende Schule gehen, zwingend diesen Unterricht bekommen und deshalb theoretisch sehr gut über Drogen aufgeklärt sind. Ich weiß nicht ob dann ein Drogenführerschein für diese Menschen notwendig ist (oder Sie bekommen ihn denn halt nach Abschluss des Unterrichts und bestandener Prüfung). Allerdings wird es in der "Übergangszeit" natürlich viele Leute geben, die nicht den Unterricht bekommen haben, da sie schon längst aus der Schule sind; Für diese Leute wäre so ein Führerschein dann vermutlich keine schlechte Idee, weil es das Thema Gesellschaftsfähiger macht, wie du schon sagst. (Obwohl ich nach wie vor kritisch bin, ob es der beste Weg ist, auch wenn er eine bessere Akzeptanz in der breite der Gesellschaft hat)


--Qrake 09:43, 8. Dez. 2011 (CET)

Gut, den Drogenführerschein können wir ja auch mal außen vor lassen mir geht es hier eigentlich vor allem um das Modell Drogenfachgeschäft und Trennung legaler bzw. noch nicht legaler Drogen vom für alle frei zugänglichen Markt (Jugendschutz).

--Till Uhlmann 21:04, 8. Dez. 2011 (CET)