Benutzer Diskussion:Gedankenstuecke/Archiv

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Anfrage Kandidatur LTW 2010

Ahoi! Aus der Wikiseite zur Landesmitgliederversammlung lässt sich heraus lesen, das du für einen Platz auf der Liste kandidierst. Wir, die Crew Grey Pearl, wollten dir, bevor wir uns entscheiden, ein paar Fragen stellen um zu sehen wie du zu vielen Dingen stehst. Da es bei fast allen Fragen um Hintergrundfragen handelt, die ruhig mal etwas ausgearbeitet werden könnten, wäre es uns am liebsten du antwortest auf die Fragen folgendermaßen:

  • einen knappen Text hier auf der Diskussionsseite... und
  • eine ausführliche Stellungnahme auf einer Subseite zu der du dann hier linkst.
Datei:Tango-dialog-warning.svg Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei sondern stellt die Meinung von Bastian Greshake dar und ist zur Zeit noch work in progress

Sooooo hier die Fragen:

Warum möchtest du in den Landtag?

Die Frage habe ich bereits auf meiner Benutzerseite beantwortet. Als echter Pirat Copy & Paste ich nachfolgendes:

Um es ganz kurz zu machen: Ich möchte etwas verändern. Um es etwas länger zu machen: Jahrelang habe ich auch nur zugeschaut wie wir niederregiert wurden. Wie unsere Rechte Stück für Stück abgebaut wurden. Und wie die Bedingungen an den Schulen & Unis verschlimmbessert wurden so halbherzig es eben ging. Doch wer etwas bewegen will muss seinen Hintern auch hochkriegen. Eines der Grundprinzipien der Piraten: Aufstehen und machen. Und genau das möchte ich nun tun. Als meine persönlichen Steckenpferde bei den Piraten sehe ich Transparenz, Bildungspolitik und - gerade als angehender - Wissenschaftler neben Open Access (sowohl in Wissenschaft als auch Verwaltung) die Wissenschaftspolitik ganz allgemein. Also alles Themen die nicht nur Relevanz auf Länderebene haben sondern im Gegenteil mittelfristig auf Bundesebene nicht veränderbar sind. Gerade die Bildungspolitik die als Ländersache abgetan wird ist so ein Fall. Unser derzeitiges Bildungssystem - von den Schulen in die Universitäten - zerfällt so langsam vor sich hin. Da wären die Studiengebühren die es so manchem unmöglich machen sein Grundrecht auf Bildung wahrzunehmen, unser selektives Schulsystem mit zu riesigen Klassen und zum Teil überforderten Lehrern und auch vor der Einschulung sieht die Situation in den Kindergärten nicht besser aus. Für eine Wissens- & Informationsgesellschaft ist das eine untragbare Situation. Und es sieht nicht so aus als würden andere Parteien da ernsthaft etwas dran ändern wollen. Auf dem Sektor Open Access sieht es auch nicht besser als. Im Rahmen der AG Open Access habe ich mich mit dem aktuellen Stand an Unis in NRW beschäftigt und die Ergebnisse stimmen einen traurig: Das einzige was wirklich unter Open Access verfügbar ist sind Dissertationen. Von “normalen” Veröffentlichungen fehlt mehr oder weniger jede Spur. Dazu ist der Vernetzungsgrad erschreckend niedrig.

Für welches Piratenthema fühlst du dich besonders geeignet uns zu repräsentieren?

Mittlerweile bin ich in allen Piratenthemen sehr fit. Aber ich denke in den Bereichen Transparenz, Informationsfreiheit, Urheberrecht mit dem Schwerpunkt auf Open Access in Verwaltung & Wissenschaft und dem neuen Thema Bildung fühle ich mich am meisten zu Hause und kann die piratischen Grundsätze dort am besten vertreten.

In welchen Auschüssen würdest du arbeiten wollen? In welchen als aktives Mitglied und in welchen als eher passives Mitglied?

  • Kulturausschuss (A11): Dieser Ausschuss ist nicht nur verantwortlich für alles was sich im weiteren Sinne mit Kultur beschäftigt sondern auch für die staatlichen Archiven. Gerade hier könnte man im weiteren Sinne mit Open Access einen freieren Zugang zu diesen erarbeiten.
  • Ausschuss für Schule und Weiterbildung(A 14): Der Name sagt schon was er macht. Wer sich um Bildungspolitik kümmern sollte hier aktiv sein.
  • Hauptausschuss (A 05): Hier geht es unter anderem ganz allgemein um Medienpolitik, also auch die Neuen Medien und die Auswirkungen von ihnen. Darunter fällt auch das E-Government. Darüber hinaus geht es in diesem Ausschuss auch um die Thematik Kirche vs. Staat.
  • Ausschuss für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie (A 09): Hier spielt neben der Forschungs- auch die Hochschulpolitik eine Rolle. Außerdem geht es um Dinge wie die Gefahrenabschätzung von neuen Technologien.

So weit meine Zeit es zulässt würde ich natürlich in all diesen Ausschüssen möglichst aktiv arbeiten.

Was qualifiziert dich in diesen Themen zu arbeiten?

Ich stehe irgendwo zwischen der Grenze zwischen der “Generation C64” und den “Digital Natives” da ich mehr oder weniger mit dem PC aufgewachsen bin und auch rech früh online gekommen bin. Seitdem begleiten mich Debatten zu Urheberrechtsfragen genauso wie zur Informationellen Selbstbestimmung und Datenschutz.

Auch der Sektor Forschung begleitet mich seit meiner Kindheit und hat mich nicht mehr losgelassen. Als Student der Biowissenschaften und Leiter einer Jugendgruppe bin ich dazu auch tagtäglich mit den Verfehlungen unseres aktuellen Bildungssystems konfrontiert und das nicht nur im Uni-Sektor. Genauso wie mit den Problemen im Urheberrecht, wenn beispielsweise Professoren ihre Skripte nicht mehr frei veröffentlichen können und dem Sektor Open Access, wenn man keinen Zugriff auf die lokalen Forschungsergebnisse bekommt.

Neben der ständigen Beschäftigung sowohl im privaten als auch im studentischen Leben verwende ich einen Großteil meiner Freizeit darauf mich in den Themen fortzubilden und auch eigene Texte zu den Themenbereichen zu verfassen.

Im Bereich der Gefahrenabschätzung für neue Technologien kann ich nicht nur auf ein breites, persönliches Wissen - angeeignet durch das Studium - zurückgreifen sondern auch auf umfassende Kontakte in der “Scientific Community”

Hast du dich in den Themen aus 2) und 6) eingelesen, wie stehst du zu diesen?

In den oben erwähnten Themen fühle ich mich sehr zuhause. Transparenz & Informationsfreiheit: Das Informationsfreiheitsgesetz ist da, es müsste nur endlich mal vernünftig umgesetzt werden. Der freie Zugriff auf Daten wie Gutachten, Verträge etc. des Staates sollte für jeden Bürger möglich sein. Außerdem sollten Abgeordnete viel öffentlicher machen was ihre Aufgaben & Ansichten zu den Themen die sie bearbeiten sind. Auf Abgeordnetenwatch findet man ja schon einige Parlamentarier die dies ordentlich umsetzen, doch leider viel zu wenige.

Open Access: Der Verwaltungspunkt ist eigentlich schon mit dem Transparenz-Punkt abgehandelt. Dazu kommt dann der große Punkt Open Access in der Wissenschaft. Einige Unis in NRW haben bereits gutgemeinte Projekte in die Richtung gestartet. Leider wissen wir alle: Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint. Hier gibt es noch starken Nachholbedarf. Universitäten sollten OA-Veröffentlichungen viel weiter unterstützen, genauso wie das Land. Die Einrichtung von Landes-Repositories könnte dort genauso helfen wie die finanzielle Unterstützung der Einrichtungen. Gleichzeitig könnte man langfristig an Abonnements von teuren Journals sparen.

Bildung: Bildung ist ein Grundrecht, daher sollte der freie Zugang für jeden gewährleistet werden. Konkret heisst dies die Abschaffung von Studiengebühren. Außerdem sollte die BA/MA-Umstellung dringend überarbeitet werden, so sehr eine internationale Vereinheitlichung von Studienabschlüssen zu begrüßen wäre. Die starke Verschulung von Lehrinhalten an den Universitäten führt nicht nur dazu das kein selbstbestimmtes Lernen mehr möglich ist sondern auch das Dinge wie Auslandssemester zunehmend unmöglich werden. Des weiteren werden im jetzigen System die Abschlüsse auch nicht weiter international vergleichbar da beispielsweise der deutsche Bachelor keineswegs gleichwertig ist mit einem US-Amerikanischem.

Welches nicht piratige Thema liegt dir besonders am Herzen? Was würdest du dort erreichen wollen?

Unter anderem liegt mir ein verantwortungsbewusster Umwelt- & Naturschutz am Herzen. Von den Vorschlägen der Grünen zum Thema bin ich leider in regelmässigen Abständen sehr enttäuscht obwohl das ja eines ihrer Kernthemen sein sollte.

Ein besonderes Anliegen von mir wäre es den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken um den innerstädtischen Pkw-Verkehr einzuschränken, besonders nachdem die Wirksamkeit der sogenannten Umweltzonen (auch dank der Abwrackprämie ;)) bestritten werden kann. Sehr piratisch wäre ein freier Zugang zum ÖPNV.

Außerdem interessiere ich mich für die Folgenabschätzung von neuer Technologie, welches eines der Themen des Ausschusses A09 ist.

Darüber hinaus möchte ich mich auch für eine Änderung des Kommunalwahlrechts einsetzen. Wir Piraten sind Teil einer Internationalen Bewegung und sollten uns auch dementsprechend einsetzen, siehe auch Frage 8.

Wie verstehst du Transparenz im Bezug auf deiner Arbeit als Abgeordneter?

Als gewählter Vertreter des Volkes sollte Transparenz eine der wichtigsten Rollen für jeden spielen. Gern genanntes Beispiel sind die Bezüge und Nebentätigkeiten der Abgeordneten. Doch Transparenz sollte da nicht enden: Als Bürger wünsche ich mir informiert zu werden und Einblick zu bekommen: In die Arbeit die unsere Abgeordneten machen genauso wie in ihre Ansichten und Meinungen zu den Themen über die sie entscheiden müssen.

Darüber hinaus gehört zu einer transparenten Politik für mich auch die Möglichkeit für jeden Bürger Feedback an “ihre Politiker” zu geben. Dank moderner Technologien ist diese Art von Transparenz und two-way-Kommunikation so einfach geworden wie nie zuvor in der Geschichte. Dieses gilt es nun umzusetzen. Plattformen wie Abgeordnetenwatch machen dort eine gute Entwicklungsarbeit die es genauso zu nutzen gilt wie Blogs, Social Networks & Co.

Hast du schon konkrete Pläne, z.B. Gesetzesentwürfe, die du stellen würdest, falls du gewählt wärst?

Natürlich würde es mich freuen das piratische Grundsatzprogramm in sehr vielen Punkten umzusetzen, dazu gehören für mich auf Länderebene besonders eine Abschaffung von Studiengebühren, eine Stärkung des Informationsfreiheitsgesetzes zur Transparenzerhöhung sowie die stärkere Förderung von Open Access.

Wofür ich mich darüber hinaus einsetzen möchte ist es das Kommunalwahlrecht in eine bürgernähere Fassung zu bringen. So sollte es endgültig festgelegt werden mit welchen Vorraussetzungen auch Analphabeten Parteien unterstützen können. Darüber hinaus sollte das Wahlrecht weiter gelockert gewerden. Die letzte Änderung die es 16 Jährigen und EU-Bürgern erlaubt ihre Stimme abzugeben waren ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch denke ich das jeder Bürger, unabhängig seiner Staatsbürgerschaft, auf kommunaler Ebene - vor seiner Haustür - mit stimmberechtigt sein sollte.

Außerdem würde ich es sehr begrüßen wenn auch NRW dem Berliner Beispiel in Sachen Religions-/Ethik-Unterricht folgen würde. Dies würde einer weiteren Trennung von Kirche & Staat entgegenkommen.

Für all dies liegen jedoch noch keine ausgearbeiteten Gesetzesentwürfe in meiner Schublade/auf meiner Festplatte. Allerdings arbeiten wir in den AGs Open Access & Bildung gerade an Konzepten zu den Themen - auch für die Landesebene.

Was hälst du vom Fraktionszwang bzw. Fraktionsdisziplin?

Bei der Fraktionsdisziplin bin ich gespalten. Den Grundgedanke, das Abgeordnete nur ihrem Gewissen verpflichtet ist, finde ich sehr positiv. Leider steht dort die Realität oft im Weg.

Denn man sollte sich vor Augen führen das die wenigsten Menschen gezielt einzelne Abgeordnete wählen sondern immer eine Partei. Welche vor der Wahl ihr Programm aufstellt und von der die Wähler erwarten das sie diese Punkte umsetzt. Ein Beispiel was zeigt wo es nicht geklappt hat sind die Grünen die sich gegen das Zugangserschwernisgesetz positioniert haben und bei denen sich trotzdem ein großer Teil der Abgeordneten im Bundestages zu einer Enthaltung entschieden hat, ob aufgrund ihres Gewissens oder des medialen Drucks sei mal dahingestellt. Überlegt auch einmal kurz was ihr davon halten würdet wenn sich Abgeordnete der Piraten für Überwachung oder gegen Gesetze zum Datenschutz aussprechen würden. ;)

Und ja: Abgeordnete sollen dem GG nach auch nicht an den Willen des Volkes gebunden sein. Allein: Wie sinnvoll ist das im Endeffekt? Wirft nicht jeder Pirat den aktuellen Politkern immer wieder vor das sie einen Job machen der gegen das Volk ist? Beispiele wären nicht nur Zensursula und unser Rollstuhlterrorist. Deshalb bleibt die Frage: Wenn wir Bürgernähe und eine Politik für die Bürger machen wollen. Ist dann eine Fraktionsdisziplin, in den Punkten für die wir einstehen, eine Option?

Anders sieht es aus wenn die Partei zu Themen die abgestimmt werden vorher keine Position vertreten hat. Was ja gerade bei uns Piraten gut vorkommen kann. Für den Fall sollte jeder Abgeordnete, im Zweifel, seine eigene Meinung vertreten. Siehe aber auch die dazu passende Frage 10.

Für eine noch längere Stellungnahme siehe diesen Blogpost von mir.

Was denkst du wäre das richtige Verfahren, falls ihr über ein Gesetz abstimmen müsst, das keines unserer Kernthemen berührt und zu dem zusätzlich über die Hälfte der Piratenabgeordneten keine Meinung haben und die restlichen sehr zerstritten sind?

Ich denke in diesem Fall sollte ruhig jeder Pirat seine Meinung vertreten. Da es keines unserer Themen berührt zu dem wir vorher Wahlversprechen gegeben haben dürfte auch jedem Wähler klar sein das die Piraten zu diesem Thema noch zu keiner einheitlichen Position gelangt sind.

Deshalb sollte jeder Pirat rein nach seinem Gewissen entscheiden bei solchen Dingen. Ich glaube auch nicht das dies der Piratenpartei schaden würde oder uns unglaubwürdig machen würde. Schliesslich stehen wir offensiv für Meinungsfreiheit ein und sollten in dem Fall diese auch für uns fordern.

Welche Piratenthemen sind auf Landesebene deiner Meinung nach umsetzbar?

Ich denke ein Großteil der Themen der Piraten sind auf Länderebene sehr gut umsetzbar. Die fortschreitende Überwachung der Bürger sowieso immer weitergehende Eingriffe in unsere Grundrechte finden auch auf Länderebene statt. Gegen diese gilt es deshalb auch in NRW aufzustehen. Darüber hinaus sind natürlich alle Bildungsthemen als Ländersache ideal dafür auf dieser Ebene umgesetzt zu werden.

Urheberrechtsfragen sind zwar keine direkten Länderthemen lassen sich allerdings auch im kleinen Rahmen umsetzen, so lässt sich Open Access für Verwaltung und Wissenschaft sehr gut auf Länderebene fördern und umsetzen.

Angenommen ein bekannter Nazi sitzt im NRW Parlament, und schlägt ein Gesetz vor das es verbietet von Maut-Kameras eingelesene PKW-Nummernschilder zu speichern. Würdest du für das Gesetz stimmen und wieso würdest du dich so entscheiden?

Auch wenn ich mich sehr darüber ärgern würde das wir Piraten diesen Gesetzesvorschlag nicht eingebracht haben: Ich würde für das Gesetz stimmen, ganz im Interesse nach mehr Datenschutz.

Meiner Meinung nach macht es die Piratenpartei aus das es uns um Themen und die besten Lösungen für bestehende Probleme geht. Diesen recht ideologiefreien Ansatz sollten wir beibehalten und auch in den Parlamenten für die Sache stimmen und nicht Dinge ablehnen nur weil sie “von den falschen Parteien” kommen.

Denkst du, dass das Einkommen, oder zumindest dessen Gesamthöhe, eine private Information ist? Gibt es für dich eine(n) Test(frage) um zu erkunden ob Daten privat oder öffentlich sind?

Ich bin seit kurzem vom schwedischen System bekehrt worden bei dem das Einkommen komplett offen gelegt wird denn das Einkommen ist in meinen Augen keine private Information.

Private Daten & Informationen sollten solche sein die mich als Person ausmachen und die freie Entfaltung der Persönlichkeit eines jeden ausmachen. Dazu gehören so Dinge wie meine Religionszugehörigkeit, meine sexuellen Präferenzen, die Menschen die mein Leben mitbestimmen (i.e. Freundes- & Bekanntenkreis) inklusive sämtlicher Kommunikation - unabhängig des Mediums - mit diesen, oder auch meine Meinung solange ich diese Dinge nicht aus eigenen Beweggründen öffentlich mache.

All das sind absolut private Dinge, die weder den Staat noch Privatunternehmen oder überhaupt dritte etwas angehen. Dementsprechend sollte hier auch eine absolute informationelle Selbstbestimmung herrschen.

Das Einkommen ist allerdings kein Punkt der mich als Person direkt definiert sondern liegt in einem Bereich der zu großen Teilen einer staatlichen Kontrolle unterliegt, man denke nur an den großen Themenkomplex Arbeitsrecht mit Dingen wie Tarifverträgen & Co und natürlich auch an den ganzen Steuerkomplex.

Daher sollte es, auch der Transparenz wegen, geboten sein diese Dinge offenzulegen und nachvollziehbar zu machen. Dazu gehören ganz allgemein für wen man arbeitet und die Höhe des Einkommens. Beides Dinge die, zumindest in meinen Augen, auch niemanden als Menschen ausmachen. Anders sieht es da schon wieder mit dem Beruf aus den man ausübt.

Die ganze Thematik ist also nicht ganz einfach. Aber um genau diesen Themenkomplex zu beleuchten gibt es den Arbeitskreis “Transparenz versus Datenschutz” der von der Crew Grey Pearl gegründet wurde und dem ich als Crewrepräsentant angehöre.

Übrigens bietet ein offengelegtes Einkommen auch einige Vorteile: So lässt sich nachvollziehen das jeder angemessen besteuert wird (wie sagte Volker Pispers so schön: “Die Steuern müssen nicht erhöht werden. Sie müssen bezahlt werden”) und niemand irgendwo unrechtmässig bevorteilt wird. Außerdem wird so auf längere Sicht für mehr Fairness bei den Löhnen gesorgt da einfach verglichen werden kann. Ein Beispiel dafür wären geringere Löhne die Frauen bei gleicher Arbeit gezahlt werden.

Fallst du eine Frage zu dieser Liste hinzufügen müsstest, welche wäre es? Bitte beantworte sie auch gleich.

Wie stehst du zu einer thematischen Ausbreitung der Piratenpartei?

Ich denke auf längere Sicht sollte sich die Piratenpartei auch Themen abseits unserer Kernthemen äußern. Damit begegnen wir auch einem der am meisten geäußerten Kritikpunkte an der Piratenpartei. Außerdem sind Piraten mittlerweile nicht nur in unseren aktuellen Kernthemen kompetent sondern, auch dank des Mitgliederwachstums, in vielen anderen Politikbereichen. Ich empfinde dies auch nicht als zu problematisch, zu vielen Themen lassen sich sicherlich Forderungen aus den piratischen Grundsätzen ableiten, der Punkt Transparenz beispielsweise lässt sich so ziemlich auf alle Bereiche anwenden. Wichtig ist es nur das wir diese Verbreiterung der Basis nicht zu überstürzt angehen und im Zuge dieser Ausbreitung unsere Kernthemen und Kernkompetenzen weder vergessen noch verraten. Doch ich bin zuversichtlich das wir Piraten dies hinbekommen können und werden.

(Auf diese Frage ruhig etwa eine Woche vor dem LPT antworten) Welche von den anderen Kandidaten gegebene Antwort auf die vorherige Frage war am interessantesten? Wie würdest du darauf antworten?

Ich war so frei ebenfalls sämtliche andere Fragen zu beantworten. Die Fragen von Fukami & Bastel finde ich sehr gut und wären meine Favoriten.

Zusatzfragen der anderen Kandidaten

Die Idee habe ich von Fukami geklaut.

fukami: Wie stellst du dir konkret die Einbindung der Piratenparteibasis vor, um vor Entscheidungen und bei der Arbeit in Ausschüssen die Politik und die Befindlichkeiten der Piraten zu vertreten?

Unter dem Punkt Transparenz habe ich bereits Dinge wie Blogs & Co angesprochen mit denen ich den Kontakt zum Bürger suchen möchte und nicht nur von meiner Arbeit berichten will sondern um auch auf die Stimmen der Bürger zu hören. Piraten könnten dies natürlich genauso suchen & nutzen. Darüber hinaus sind wir Piraten bereits jetzt mit Forum, Mailinglisten und dem Wiki breit aufgestellt was kollaboratives Arbeiten ermöglicht. Auch die Idee des “Piratenabgeordnetenwatch” von Fukami finde ich dafür super geeignet.

fukami: Würdest du dich den Befindlichkeiten der Basis in jedem Fall unterwerfen, auch wenn sie deiner Meinung widersprechen? Oder würdest du diese Befindlichkeiten eher als Entscheidungsfindungshilfe betrachten?

Die Frage ist eine super Erweiterung zum Thema “Fraktionsdisziplin/Fraktionszwang” und die Antwort ist schwierig. All die Leute die Glauben das Fraktionsdisziplin per se böse ist haben es einfach. Die Meinung der Basis ist egal und muss sich dem eigenen Gewissen unterordnen. Ich denke dies sollte man allerdings differenzierter betrachten. Denn ich finde die Meinung der Parteibasis durchaus relevant und will diese Meinung auch gerne in Form von Blogs, Abgeordnetenwatch & Co in meine Arbeit einbeziehen. Ob ich deshalb immer mit der Parteibasis gehen werde - auch wenn die Basismeinung meiner absolut konträr ist - kann ich leider genauso wenig versprechen wie fukami. Ich denke das sind sehr komplexe Entscheidungsprozesse, die man in der Theorie blauäugig leicht versprechen kann. Die Realität sieht sicher viel schwieriger aus.

Bastel: Was hat die Piratenpartei davon, ausgerechnet dich in den Landtag zu schicken?
  • Ich habe keine Erfahrung im parlamentarischem Arbeiten und bin also noch unversaut was das angeht ;)
  • Ich kann nicht nur im Parlament 24/7 alles für die Piraten geben sondern bereits vorher im Wahlkampf, in Arbeitsgruppen & Arbeitskreisen
  • Ich kann auf einen hohen Vernetzungsgrad blicken. Nicht nur an typischen Piratenwählern sondern “quer durch die Bank” und viel Expertenwissen anzapfen sofern dies nicht selbst verfügbar ist.
  • Mir ist bewusst das Politik nicht nur in Form von Infoständen & Stammtischen gemacht wird und mehr als Wahlkampf ist
  • Ich bin in vielen AKs/AGs aktiv und arbeite aktiv an Inhalten der Piraten mit
  • Die Arbeit in und mit Gruppen ist mir - auch dank meiner Gruppenleiter-Erfahrung - nicht fremd.
  • Ich kann (sachliche) Kritik austeilen als auch einstecken
  • Ich lebe Transparenz jetzt schon
  • Ich bin in der Lage zusammenhänge Sätze in kurzer Zeit schriftlich niederzuschreiben.
Dirk Gehse: Bist du ein Nerd?

Ich bin unsportlich, studiere eine Naturwissenschaft, bin technikaffin und technikverliebt, mag es mich in Probleme einzuarbeiten und Zeug darüber zu lesen um eine Lösung zu finden, müsste eigentlich eine Brille tragen. Noch Fragen? Also ja in gewisser Hinsicht bin auch ich ein Nerd. Allerdings bin ich durchaus in der Lage mit anderen Menschen zu kommunizieren und habe sogar Gefühle.

Schwarzbart: In welchen Parteien warst du schon, bevor du Mitglied der Piraten wurdest?

In keiner.

Michael Bungarten: Was ist für dich persönlich das höchste Gut in deinem Leben?

Mit großem Abstand Freiheit.

Markus Morawitz: Mal angenommen, du schaffst es als Abgeordneter in den Landtag: Was würdest du als erstes machen?

Es twittern und bloggen. Und dann vielleicht mal feiern? Oder doch gleich mit den anderen Piraten treffen um Pläne für den Landtag auszuarbeiten? Vielleicht in der Reihenfolge.

Hal 9000: Warum beantwortest du solche Fragen kurz vor der Bundestagswahl, wo es so viel wichtigeres zu tun gibt?

Wenn man für ein Amt wie das eines Landtagsabgeordneten kandidieren möchte sollten die anderen Piraten schon wissen wer da zur Wahl steht und wofür diese Leute stehen, was für Interessen sie haben und was sie gerne im Landtag erreichen möchten. Eine reine Sympathiewahl sehe ich da sehr kritisch.

Christian Hoppe: Sollte die Piratenpartei auch zu anderen Themen Stellung beziehen?

Siehe meine eigene Zusatzfrage: In Zukunft sollten wir das tun.

Matthias Müller: Bist Du bereit und hast Du die Möglichkeit ein gewähltes Amt tatsächlich auszuüben?

Selbstverständlich, sonst würde ich mich nicht zur Wahl stellen. Zu dem Zeitpunkt ist mein Studium abgeschlossen und ich habe sowohl Zeit als auch die erforderliche Motivation mich ganz der Politik zu widmen.

Markus Gerling: Warum bist du ein Pirat?

Weil die Piraten nicht nur demokratische Seefahrer sind sondern auch eine rationale Politik anhand von belastbaren Beweisen machen wollen und sich nicht hinter Ideologien verstecken.

Danebod: Sollten Piraten sich schon in ihrer ersten Legislaturperiode an einer Regierung beteiligen?

Die Frage ist: Zu welchen Bedingungen? Sollen wir uns an der Regierung beteiligen wenn wir dafür - vermutlich zwangsläufig - in unseren Kernthemen faule Kompromisse eingehen müssen? Ich denke in dem Fall sollten wir lieber in die Opposition gehen. Haben wir allerdings die Möglichkeit unsere Kernthemen komplett zu vertreten sollten wir die Chance natürlich nutzen. Mit dem großen Vorteil uns dann auch schnell auf andere Themen einschiessen zu müssen.

Cris: Willst du ein "richtiger" Politiker werden?

Was ist denn ein richtiger Politiker? Jemand der Politik machen und etwas verändern will? Dann ja!

Aktion: "Ich bin Pirat!"

Hey Bastian! Schön, dass du die Aktion unterstützt! Sogar schon auf deiner Benutzerseite hast du das Bild schon. :) Wäre toll, wenn du das ganze noch weiter verbreitest, indem du z.B. darüber bloggst und bei Twitter, StudiVZ, in Chats oder sonstwie darauf aufmerksam machst. Sind ja nur ein paar Klicks. Das ist virales Marketing... ;) Vielen Dank im Voraus! Beste Grüße, --Twitgeridoo 21:51, 13. Aug. 2009 (CEST) PS: Hier noch der Kurzlink zur Seite im Wiki: http://bit.ly/KsSqU

Gerne doch, wird getwittert & Co :) Gedankenstuecke 21:56, 13. Aug. 2009 (CEST)
Super, danke! :) Es wäre schön, wenn du auch bei der Aktion Ich wähle PIRATEN mitmachst. --Twitgeridoo 00:11, 18. Aug. 2009 (CEST)