Benutzer:Lilysteinhoff/2013-04-12-Kandidatur

Aus Piratenwiki Mirror
Zur Navigation springen Zur Suche springen
210px

Wer ich bin

Ich bin 28 Jahre alt.

Ich wohne seit März 2012 in Hildesheim. Davor habe ich in Boston gelebt und gearbeitet. Und davor habe ich zwei Jahre in Marokko und vier Jahre in Santa Fe studiert (Internationale Bezieungen und Philosophie). Ich bin also mit 18 aus Deutschland weggezogen. Warum? Ich war politisch interessiert. Ich hatte aber kein Interesse an deutscher Politik oder den politischen Parteien. Außerdem dachte ich mir: Woanders ist bestimmt auch spannend.

In Boston habe ich für Planned Parenthood und Oxfam fundraising (canvassing) und Mitgliederwerbung gemacht. Die Occupy Bewegung dort hat mich sehr beeindruckt. In Marokko habe ich mich sehr viel mit Demokratisierungsprozessen und Elitenbildung beschäftigt.

Wegen der vielen Länderwechsel habe ich einen ziemlich eindrucksvollen Patchwork Lebenslauf vorzuweisen \o/

Ich habe gekellnert, aber auch an einem Participatory Development Project im Atlasgebirge mitgearbeitet. Ich habe Nachhilfe in vielen Bereichen unterrichtet: Deutsch als Fremdsprache, Englisch für Akademiker, Englisch für Hauptschüler, Academic Writing, Latein, Fünft-Klässler. Im letzten Jahr gab ich auch interkulturelles Training für Austauschschüler, die nach Deutschland gekommen sind. Das tat ich auch in Marokko für Studenten. Ich habe auch mal Klamotten verkauft. Oder an einer Messe an einem Stand gestanden. Als ich 14 Monate in Bad Salzdetfurth festsaß und auch meine Greencard wartete, habe ich in einem Online Gebrauchtbuchladen gearbeitet. Ich habe also eine Karriere im mich erfolgreich durchschlagen und Broterwerb organisieren in allen möglichen Situationen.

Als ich mich im März wieder in Deutschland fand, freute ich mich sehr, dass es hier in Hildesheim einen Kreisverband der Piraten gibt und ging einfach mal hin. Seitdem bin ich sehr hoffnungsvoll mit dabei. Ich kann mir nicht vorstellen, in einer anderen Partei zu sein.

I also like walks on the beach.

Was ich tue

Ich bin seit letztem September Vorsitzende im KV Hildesheim.

Seit Februar diesen Jahres bin ich Beisitzerin im LaVo-Niedersachsen.

Woher ihr mich zur Zeit vielleicht kennt:

  • Aufrufe zur Kommunalvernetzung
  • Aufrufe zur AG Web
  • Aufrufe um bei der BTW zu helfen
  • AG Entwicklungspolitik
  • AG Presse (das war mal mehr)

Und davor: Viele viele Wahlprüfsteine zur Landtagswahl in Niedersachsen, deren Bearbeitung ich koordiniert habe.

Warum ich kandidiere

Obwohl ich mich selbst nicht als sehr technik-affin bezeichnen würde, sehe ich mich als Kernthemen Pirat.

Ich bin bei den Piraten, weil wir die einzige Partei sind, die das Internet nicht nur als Werbevehikel, kommerzielles free-for-all der Großunternehmen, oder gar Bedrohung wahrnehmen. Ihr wisst wovon ich rede: das Internet eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten der politischen Teilhabe, des Austauschs von Wissens und der Innovation von Produkten und Prozessen. Diese Möglichkeiten werden meiner Meinung nach in Deutschland komplett verschlafen, wenn nicht sogar aktiv verhindert. Unsere Forderungen nach politischer Bildung, Informationsfreiheit und Transparenz, Open Data, Wahlrechtsreformen und Bürgerbeteiligung werden dringend gebraucht.

Auf der anderen Seite müssen wir unsere Rechte auch schützen, und zwar vor einer Politik, die unsere Daten verscherbelt und das Internet immer mehr zur Überwachung instrumentalisiert.

Ich sehe die Piratenpartei nicht hier in Deutschland verankert, sondern als Teil einer internationalen Bewegung. Wir sind Menschen, die mündig, eigenständig und informiert sind und die, genau deshalb, ihre Rechte kennen und einfordern. Wir wollen neue Wege finden, selbst wenn dies mal nicht auf Anhieb funktioniert. Deshalb befürworte ich eine innerpateiliche SMV.

Wegen der Bearbeitung der Wahlprüfsteine im Vorfeld der Landtagswahl, bin ich mit unserem Programm sehr vertraut. Ich traue mir zu mich schnell und effektiv auf Interviews, etc vorzubereiten und auch bei detaillierten Fragen den Blick auf das große Ganze nicht zu verlieren.

Klar, "Dazu haben wir keine Meinung" zieht nicht mehr. Aber jeder Einzelne unserer Programmpunkte setzt einen mündigen und informierten Bürger voraus. Aufgabe der Politik muss es sein, dies zuzulassen und es sogar zu fördern: durch Transparenz, den freien Zugang zu Informationen und Nachvollziehbarkeit bei Entscheidungsprozessen. Darum will ich in den Bundestag. Mir müssen nicht bei jedem Thema mitmischen, weil wir grundsätzlich etwas im System verändern wollen. Das ist ein großes Vorhaben, das sich sehen lassen kann. Wir müssen uns nicht im Klein-Klein verstecken. Ich will einen mutigen Wahlkampf machen.

Ziele für den Bundestag

Meinen persönlichen Schwerpunkt sehe ich in der Entwicklungspolitik. Auch hier ist es leider, wie in vielen anderen politischen Bereichen. Es gibt viel Geld, das verteilt wird, viele Akteure tun dann Dinge (die durchaus gut gemeint sind) aber die Nachvollziehbarkeit ist oftmals gleich null. Zudem empfehle ich jedem sich mal Dirk Niebel zu Gemüte zu führen, der gerade NROs dazu anhielt ihre Veröffentlichungen vom Ministerium für witschaftliche Zusammenarbeit und Etnwicklung (BMZ) überarbeiten zu lassen. Oder man kann sich damit auseinandersetzen, dass die parteipolitischen Stiftungen in fast jedem Land Partei-Aussenbüros unterhalten. Auch vom BMZ finanziert.

Nun kann man sicherlich sagen, dass Entwicklungspolitik bestenfalls ein Randthema der deutschen Politik ist und dass wir damit keinen Blumentopf gewinnen. Dem möchte ich entgegensetzen, dass gerade in der Entwicklungspolitik die Nachvollziehbarkeit und transparente Auswertung eines Projekts entscheidend für dessen Erfolg ist. Und dass gerade hier die globale Reichweite des Internets und die Möglichkeit Daten frei zugänglich zu machen, unglaubliches Potential hat. Wie bereits erwähnt, sehe ich uns nicht nur als eine deutsche Partei. Unsere Themenkompetenz wird gerade in diesem Bereich gebraucht. Der Wissensstandort Deutschland muss sich dringend öffnen.

Ich arbeite z.Z. mit der AG Entwicklungpolitik an einem Antrag für das Bundeswahlprogramm, der fordert, dass das BMZ eine kostenlose online Plattform einrichtet und verwaltet, auf der sämtliche Akteure, die Fördergelder erhalten, ihre Projekt-Auswertungen (qualitativ & quantitativ) gemäß Open Data Standards veröffentlichen müssen. Das werden wir in einem weiteren Antrag auf die EU-Ebene ausdehnen. Das ist ein Anfang.

Ich werde grundsätzlich jedes Vorhaben der Fraktion unterstützen, das sich für mehr Bürgerbeteiligung, mehr Transparenz, und Informationsfreiheit einsetzt.

Wer bereits mit mir zusammengearbeitet hat, weiß, dass ich diszipliniert und organisiert arbeite und bereits erfolgreich Arbeitsstrukturen geschaffen habe. Das möchte ich auch innerhalb der Fraktion tun.

Fragen

Du kannst mir im Kandidaten-Portal fragen stellen, hier im Wiki oder direkt per Mail oder Twitter

Wiki Fragen

  • Deine Frage
  • Meine Antwort

Unterstützer

Unterstützen kannst du mich im Kandidaten-Portal, oder hier im Wiki

Kandidatenportal

Wiki

Rede #AVNDS

Liebe Piraten

Mein Name ist Felicitas Steinhoff und ich bin 28 Jahre alt.

Ich möchte euch hier, heute, nicht erzählen, was ich bereits getan habe.

Viele von euch kennen mich bereits vom Wahlkampf, vom LaVo, oder vom Kreisverband Hildesheim.

Was einige von euch nicht wissen, ist, dass ich seit ich 18 bin im Ausland gelebt habe, und erst letztes Jahr nach Deutschland zurückgekommen bin.

Mit 18 zog ich in die Staaten, wo ich vier Jahre Philosophie studierte.

Danach ging ich nach Marokko, um dort an einer marokkanischen Universität Internationale Beziehungen zu studieren.

Meine Studiums- Schwerpunkte waren Nordafrika und der Nahe Osten, aber auch Entwicklungspolitik und Demokratisierungsprozesse.

Innerhalb diese Studiums hatte ich auch das Glück, eine semesterlange Weltreise zu unternehmen, um Demokratisierungsprozesse weiter zu erforschen. So bereiste ich: China, Thailand, Südafrika, Portugal und die Türkei.

Danach zog ich wiederum nach Boston, um dort, im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen Unterstützer für Oxfam, Planned Parenthood und die American Civil Liberties Union, zu gewinnen.

Beide Länder, Amerika und Marokko, so unterschiedlich die politischen Systeme auch sind, haben ähnliche Probleme:

Die Bürger in beiden Ländern haben nicht das Gefühl, gehört zu werden.

Stattdessen, haben sie das Gefühl, dass ihre Interessen und ihre Rechte, dem Wohlstand und dem Machterhalt einiger Weniger geopfert werden.

Jetzt lebe ich wieder in einem Land, in dem die Wahlbeteiligung sinkt, weil die Menschen resignieren.

Ich lebe wieder in einem Land, in dem mein Recht auf Privatsphäre und der Schutz meiner persönlichen Daten aktiv, und immer wieder aufs Neue, in Frage gestellt wird.

Ich lebe in einem Land, in dem etablierte Politiker, unsere Volksvertreter, Berichte über Armut und Unzufriedenheit schönreden, und ja, zensieren.

Das Unrecht und die Wut, die wir hier spüren, ist nicht nur berechtigt, sie ist auch global.

Ich spürte sie in Marokko, als in den Nachbarländern der Arabische Frühling zaghaft begann und in Boston am Dewey Square wo die zweitgrößte amerikanische Occupy Bewegung entstand.

Nicht nur in Deutschland gibt es ein dringendes Bedürfnis nach mehr Teilhabe, Transparenz und gesellschaftlichen Veränderungen.

Nicht nur hier, werden unsere Kernthemen gebraucht.

Und nicht nur hier gibt es Piraten, die sich für diese Themen einsetzen.

Ich möchte für die Piratenpartei Deutschland in den Bundestag, um genau dieses Bewusstsein für unsere globalen Kernthemen nach außen zu tragen.

Denn gerade in den nach außen wirkenden Bereichen Entwicklungspolitik, Europäische Union und Menschenrechte, ist die deutsche Politik erschreckend intransparent, und für die Bürger nicht nachvollziehbar.

Wenn ihr mich heute wählt,

möchte ich mich unter anderem im Ausschuß für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit dafür einsetzen,

dass die Finanzierung deutscher Entwicklungsprojekte nachvollziehbar und transparent offengelegt wird

EGAL,

ob das Ministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, oder die politischen Stiftungen diese Projekte ausführen.

Denn wer Steuergelder erhält, sollte auch offenlegen, wofür er sie nutzt.

Dazu gehört aber auch,

dass die Erkenntnisse und Rohdaten aus all diesen Projekten auf EINER öffentlichen Internet Plattform nach Ländern und Stichworten durchsuchbar veröffentlicht werden müssen

Denn Entwicklungspolitik bedeutet auch, dass Partnerländer in der Lage sind, ohne großen Recherche Aufwand, von unserem Wissen und Erfahrungen profitieren und lernen können.

Mein entsprechender Programmantrag erhielt in der Initiative Gemeinsames Wahlprogramm für Neumarkt über 86 Prozent Zustimmung, und wird auch von der AG Entwicklungspolitik unterstützt.

Ich möchte mich auch mit unserer Fraktion dafür einsetzen, dass Deutschland sich zur Internationalen Open Government Declaration bekennnt und der Open Government Partnership beitritt.

Die internationale Open Government Partnership verfolgt einen breiten Ansatz. Sie unterstützt neben Transparenz, auch die Ziele Bürgerbeteiligung, Rechenschaftspflicht, Korruptionsbekämpfung und zivilgesellschaftliches Engagement.

Ein Beitritt Deutschlands in diese Partnerschaft, kommt somit einem Bekenntnis zu unseren Kernthemen gleich.

Außerdem verlangt eine Partnerschaft von den Mitgliederländern einen konkreten Plan, wie diese Ziele umzusetzen sind

Wenn es uns gelingt, dass die deutsche Politik hier mitwirkt und mit unserem Input einen konkreten Plan vorlegt, haben wir eine weitere konkrete politische Grundlage um unsere Kernthemen im Bundestag zum Thema zu machen und umzusetzen.

Zum jetzigen Zeitpunkt, ist es in der deutschen Politik noch nicht angekommen, dass Open Government mehr bedeutet, als nur Daten öffentlich zugänglich zu machen.

Ich schäme mich dafür. Wir müssen das ändern. Ich will das ändern.

Ich war noch in Boston, als ich das erste Mal zu einem Piratentreffen ging.

Das war im letzten März.

Ich erzählte, dass ich bald nach Deutschland zurückkehren würde um mich dort der Piratenpartei anzuschließen.

Sie sagten: Wir beneiden euch, weil ihr schon politisch angekommen seid. Deutschland ist wichtig. Ihr habt nächstes Jahr eine riesengroße Chance.

Please, make it happen!

Bitte, macht was draus!

Das will ich für euch im Bundestag tun.

Und das werde ich für euch im Wahlkampf tun, egal in welcher Funktion.


Dankeschön.