BE Diskussion:Squads/Parteistruktur und Satzungsfragen/Idee zur Finanzordnung

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Liquid-Feeback-Initiative zu dieser Idee: [1]


Ich bin mir nicht sicher, ob es in Berlin überhaupt ein Problem gibt, dass dadurch gelöst wird. In NRW ist das Problem, dass es für die Crews sehr schwer und umständlich ist, an zusätzliche Landesmittel zu gelangen, weil der Vorstand nur per Mumble tagt, und es etwa 80 Crews gibt, die relativ autonom und mit wenig Kontakt untereinander und zum Landesvorstand agieren (müssen). Ausserdem kann der Vorstand in NRW offenbar gar nicht über alle Mittel entscheiden, sondern nur über die im eigenen Budget.

Vor allem aber ist das Finanzkonzept von NRW IMHO eine riesige Katastrophe, die LMV stimmt teilweise über Einzelposten in Höhe von wenigen hundert Euro ab, das ist ein riesiger Zeitfresser, zweihundertfünfzig Leute müssen sich Begründungen für Anträge über 200 Euro anhören und diskutieren auch noch darüber, und der Schatzmeister muss sich seine Rücklagen für Verbindlichkeiten von der LMV absegnen lassen, das alles ist ein einziges unwürdiges Trauerspiel.

Wenn man jetzt noch dazunimmt, dass die LMV nur 1-3 mal im Jahr tagt, dann hat man ein komplett unflexibles System von Mittelzuteilungen und keine Möglichkeit, schnell auf etwas zu reagiern. Und weil alle Wissen, dass es praktisch unmöglich ist, schnell für etwas wichtiges Geld zu bekommen, werden von allen PGs und AGs oft Budgets beantragt, ohne eine konkrete Vorstellung davon, was damit gemacht werden soll.

Da ausserdem auf dem LPT in NRW das Budget der AG Events komplett nicht genehmigt wurde, der LPT sich aber vertagen musste, gibt es faktisch kein Budget, um den nächsten LPT zu veranstalten, und der Vorstand kann keins genehmigen. Absoluter Irrsinn.

Dagegen ist unserer jetztiges Vorgehen in Berlin echtes Gold.

Der feste Anteil für Crews in NRW ist in der Tat ein riesiges Problem, auch aus anderen Gründen: Die "freien Mittel" sind nämlich nur das, was übrig bleibt, wenn alle PGs und AGs und sonstigen "Verbraucher" ihr Geld abgezogen haben. In der Praxis führt das leicht dazu, dass die Crews auf dem Trockenen sitzen, und die Verteilung der Mittel unter den Crews ist auch alles andere als bedarfsgerecht.

In Berlin hat es dagegen Recht gut funktioniert, Mittel beim Landesvorstand zu beantragen, und die zentralisierte Bestellung von Flyern und anderen Wahlkampfmaterialien war günstig und hat uns sogar häufig noch eine Mitfinanzierung durch den Bund ermöglicht.

Selbst wenn man die LMV rauslassen würde und die Mittelverteilung dem Vortsand überlässt, so befürchte ich, dass das Einrichten vieler "virtueller Konten", über die dann von beliebigen Piraten verfügt wird, zu einem Horror für den Schatzmeister wird, weil Belege verbummelt oder Spenden nicht ordentlich behandelt werden.

Wie die Erfahrung zeigt, bleiben auch engagierte Leute plötzlich einfach weg und sind mehr gesehen. Wer soll diesen Leuten hinterherlaufen, wenn die mal ein Konto aufgemacht haben?

Ein weiteres Problem in NRW ist, dass die Crews dazu neigen, entweder Geld zu bunkern oder mit ihrem bisher informellen Kontostand ins Minus geraten sind.

Meiner Meinung nach schafft das alles neue Probleme, ohne dass derzeit ein vorhandenes Problem gelöst wird.

Wenn in Zukunft der Landesverband so gross werden sollte, dass der Landesvorstand nicht mehr klarkommt, sollten wir das Skalierungsproblem eher durch Untergliederung lösen.

Bezirksverbände klingen zwar nicht sexy, haben aber den Vorteil, dass eine Gruppe gewählter Personen für eine Kasse zuständig und verantwortlich ist. Gleiches gilt für weitere Untergliederungen.

Grundsätzlich halte ich die Idee aber für diskussionswürdig, doch erstmal sollten wir uns Gedanken machen, wie wir die Arbeit im Landesverband weiter strukturieren wollen. Daraus ergeben sich dann meiner Meinung nach die Anforderungen an ein Finanzkonzept. Bei unseren jetztigen Crews und Squads kann ich nicht erkennen, wozu die Konten bräuchten, lasse mich aber gern überzeugen.

Vielleicht sollten sich auch Piraten zu Wort melden, die weder in Crews noch in Squads noch auf Landesebene aktiv sind, und ob diese einen Bedarf für die Finanzierung ihrer Aktivitäten sehen, und wie sichergestellt wird, dass das Geld im Sinne der Partei verwendet wird.

Abschliessend kann ich sagen, dass ich nicht grundsätzlich dagegen bin, derzeit aber mehr Problem- als Lösungspotential sehe. Vielleicht wären ein paar Beispiele aus der Praxis hilfreich, wo und wie diese Konten konkrete Probleme lösen.

Die Vorstellung aber, dass sich in Berlin die LMV mit Budgetzuteilungen beschäftigen soll, ist nach meinen letzten Erfahrungen auf dem LPT in NRW der absolute Horror, denn dieser Teil war der absolute Tiefpunkt der Veranstaltung, und ich war heilfroh, dass ich Teil des Berliner LVs bin.

--Pavel 10:06, 29. Jan. 2010 (CET)