Benutzer:LynX/Ausquatsch

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Vorlage:Imho

Wir sind uns wohl alle einig, dass es sich nicht gehört fremde Passwörter auszuquatschen. Bei Wikileaks sind viele Dinge schief gelaufen, aber nichts ist so schlimm wie dass Mr Leigh es schick fand eine PGP Passphrase als Titel eines Kapitels in seinem Buch zu veröffentlichen.

Gestern auf einer Podiumsdiskussion zum Thema habe ich die Anwesenden gefragt, ob sie einverstanden sind, dass sich sowas nicht gehört. Waren sie. Als ich daraufhin fragte, ob man das unter Strafe stellen sollte, wurde erstmal spontan gelacht. So sehr sind wir schon gewöhnt, dass digitale Vergehen nur halbe Vergehen sind, dass wir das für spontan nicht durchsetzungsfähig halten.

Auch Herr Urbach fand den Vorschlag nett, aber argumentierte gleich, dass wenn wir den normalen Menschen in zwanzig Jahren nicht beibringen konnten, vernünftig mit Passwörtern umzugehen, dann sei es unrealistisch da etwas einzufordern.

Nun, ich denke da sollten wir nochmal darüber nachdenken. Ist es nicht so, dass erst legale Konsequenzen dafür sorgen, dass etwas achtsamer mit Dingen umgegangen wird? Würde das zudem bewusste Ausplappern eines vertraulich erworbenen Passworts in Strafe gestellt sein, nicht schlagartig das Bewusstsein verändern, was persönliche Daten anderer Menschen oder Organisationen wert sein können?

Sicher können wir dumme Fehler auch weiterhin nicht ausschließen, aber das wäre dann in der Hand der Gerichte zu entscheiden, ob Fahrlässigkeit oder Absicht im Spiel gewesen sein kann.

Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht, ob unsere bereits existenten Gesetze solch eine Tat, wie sie Herr Leigh gegenüber Wikileaks begangen hat, ahnden würden. Sind wir so sehr gewohnt, dass elektronische Taten Wild-West-Taten sind, dass wir uns die Frage schon gar nicht mehr stellen?