Digitale Breitbandversorgung im Ennepe-Ruhr-Kreis
Die Kreisverwaltung stellt im Ausschuss den aktuellen Stand der digitalen Breitbandversorgung im Ennepe-Ruhr-Kreis vor. Dabei soll über die reine Statistik der Städteversorgungsraten hinaus eine detaillierte Übersicht vermittelt werden, welche Besonderheiten der Siedlungsdichte und der Topographie in den Teilräumen des Kreises berücksichtigt.
Darüber hinaus soll die Kreisverwaltung berichten, welche Strategien und Zeithorizonte bei den Anbietern zur Verbesserung der Versorgungsraten im Ennepe-Ruhr-Kreis erkennbar sind.
Hier die TEXT-Version. Ich werde vermutlich noch eine „freie Rede“-Version erstellen, die ich besser vortragen kann.
Vielen Dank
meine Damen und Herren, ich freue mich den ersten Antrag unserer Fraktion hier vorstellen zu dürfen.
mit dem Breitbandausbau handelt sich um zentrales Thema unserer Fraktion.
Im Sprockhövler Stadtteil Herzkamp scheint es nun bald soweit zu sein, die Bürger kämpften seit Jahren für schnelles Internet. Provider und Politik blieben lange stumm.
In anderen Städten und Stadtteilen sieht es wesentlich schlechter aus.
Gevelsberg Berge
Witten Buchholz
Breckerfeld
Sprockhövel Schee
Sprockhövel Hiddinghausen
Aus der Presseveröffentlichung von gestern geht hervor, dass noch immer 1/3 der Anschlüsse im Kreis nur auf eine Bandbreite von bis zu 16 Mbit/s zurückgreifen können. Tausende Haushalte stehen sogar ganz ohne brauchbares Internet da.
Doch sind wir uns im Grunde alle einig, dass die Politik in der Pflicht ist, denn der Markt löst das Problem der schlechten Anbindung für viele Orte im Kreis offensichtlich nicht. Eine Lösung auf Bundesebene ist nicht in Sicht, Internet gehört nicht zu den Universaldiensten.
Allensbach-Umfrage vom 3.11.
"Für 48 Prozent der Befragten zählt schnelles Internet inzwischen zur staatlichen Grundversorgung, ähnlich wie Strom oder ein Telefonanschluss."
Die Kabel für Telekommunikation sind die Straßen und Autobahnen der Wissensgesellschaft. Sie stellen eine zentrale Infrastruktur dar, die ausgebaut, erhalten und reguliert werden muss. Ein schlechter Ausbau, die Abkehr vom Prinzip der Netzneutralität oder die Versorgung von Festnetz-Kunden mit Funklösungen wie LTE sind mögliche Zenarien mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.
Die Unternehmen und die Bürger des Kreises brauchen eigentlich heute 16 Mbit/s, und morgen werden sie 50 oder mehr benötigen.
Ich erzähle ihnen nichts neues, wenn ich davon berichte, dass Unternehmen Gewerbegebiete in unseren Städten verlassen oder sich garnicht erst niederlassen, weil kostengünstiges Breitbandinternet nicht vorhanden ist. So leidet sogar unser eigener Betrieb, die EN-Wohnen GmbH unter schlechter Anbindung.
Ich freue mich daher, dass Herr Köder heute hier ist, um uns über die Aktivitäten der EN-Agentur zu berichten.
Wir haben den Sachstandsbericht heute auch beantragt, weil der Ausbau der digitalen Infrastruktur nicht warten kann. Erst wenn der Kreistag umfangreich und detailiert über den Netzausbau Bescheid weiß, können wir gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren: den Städten und den Dienstleistern an einem Tisch die nächsten Schritte festlegen.
In diesem Zusammenhang startete die EN-Agentur vor einigen Tagen eine Online-Umfrage. Auch wenn es im ersten Moment verwirrend klingt, die Menschen online über ihre schlechte Anbindung ans Internet zu befragen, ist meine Fraktion gespannt auf die Ergebnisse. Teilergebnisse der bisherigen Arbeit, die nicht veröffentlicht werden können, werden wir gerne im nicht öffentlichen Teil einer Sitzung genauer betrachten.
An dieser Stelle möchte ich das Engagement der Mitarbeiter der EN-Agentur loben, die innerhalb weniger Stunden ein Problem lösten, auf das ich als Nutzer von Apple Hardware stieß, wodurch nun auch Nutzer von Mac, iPad und iPhone die Teilnahme an der Umfrage ermöglicht.
Breitbandforum Ennepe-Ruhr