Bürgeranträge:
20. August 2013
An: Hauptausschuss der Stadt Gevelsberg
Beschwerde und Anregungen gemäß §24 Gemeindeordnung NRW und §5 Hauptsatzung der Stadt Gevelsberg
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich wende mich mit zwei Beschwerden und Anregungen zur Verbesserung der Web-Inhalte der Stadt Gevelsberg an Sie.
Teil 1:
Mit Bedauern habe ich festgestellt, dass die Stadt Gevelsberg zum Jahr 2013 ihren Veranstaltungskalender nicht mehr auf www.gevelsberg.de veröffentlicht.
Zur Erinnerung: Bisher war es möglich, dass Vereine, Verbände und andere Organisationen Termine von Veranstaltungen per E-Mail an die Stadt schickten, sodass diese regelmäßig in einem maschinenlesbaren Format veröffentlicht werden konnten. Die Daten konnten im Anschluss weiterverwendet und zum Beispiel auf anderen Websites graphisch aufbereitet dargestellt werden oder zu Recherchezwecken heruntergeladen werden. Die Daten stellten außerdem die Grundlage des Veranstaltungsmagazins „Gevelsberg - Termine & Themen“ dar.
Diese Möglichkeit scheint nicht mehr zu bestehen.
Unter http://www.gevtermine.de/ findet sich nun eine „Veranstaltungs-Datenbank“, die laut Impressum von der Firma a.v.t. GmbH aus Halver betrieben wird. Die Seite bietet die Möglichkeit, nach einer Registrierung, kostenlos Veranstaltungstermine in die Datenbank einzutragen. Diese sind anschließend auf der Seite sichtbar und es gibt Möglichkeiten die Termine zu durchsuchen. Weiter stellen diese Daten nun die Grundlage des Veranstaltungsmagazins „Gevelsberg - Termine & Themen“ dar. Unter der Überschrift „Teilnahmebedingungen“ heißt es: „gevtermine.de ist ein Service der a.v.t. GmbH in Kooperation mit der Stadt Gevelsberg.“.
Ich stehe diesem neuen Angebot aus verschiedenen Gründen kritisch gegenüber:
- Die Stadt Gevelsberg überträgt einem kommerziellen Dienstleistungs-Unternehmen die Verantwortung die Bürger über Veranstaltungstermine zu informieren. In den Teilnahmebedingungen heißt es „Die a.v.t. GmbH wird Eintragungen löschen, die nicht den Teilnahmebedingungen entsprechen, ferner hat die a.v.t. GmbH das Recht, Eintragungen redaktionell zu bearbeiten.“. Das Unternehmen kann folglich entscheiden, welche Veranstaltungen den Teilnahmebedingungen entsprechen und welche nicht.
- Die Seite ist verwirrend gestaltet und zeitweise lenken vier große Werbebanner den Nutzer vom eigentlichen Inhalt ab.
- Die Dateneingabe erfordert verpflichtend eine Registrierung mit Vorname, Nachname, Straße, Hausnummer, PLZ, Wohnort und Telefonnummer wo bisher der Besitz einer E-Mail-Adresse ausreichte, um der Stadt einen Veranstaltungstermin zukommen zu lassen. Dieser Vorgang widerspricht meiner Ansicht nach dem Ziel der Datensparsamkeit in Bezug auf personenbezogene Daten. Der Schutz dieser Daten obliegt ferner nun einem Unternehmen.
- Eine maschinenlesbare Datei mit allen Veranstaltungsterminen ist sowohl auf www.gevelsberg.de als auch www.gevtermine.de nicht mehr abzurufen. Es besteht somit nicht mehr die Möglichkeit, dass Nutzer die Daten weiterverarbeiten und auf ihren Webseiten wiedergeben. Dieser Effekt der Multiplikation ist einerseits im Interesse der Nutzer, die sich über Termine informieren möchten, da die Wahrscheinlichkeit diese über gängige Suchmaschinen zu finden höher wäre. Andererseits ist er auch im Interesse der Veranstalter, da ihre Termine eine größere Verbreitung im Internet fänden.
- Nutzer, die auf der Suche nach Terminen in Gevelsberg sind treffen in gängigen Suchmaschinen nicht mehr auf die Webpräsens der Stadt Gevelsberg, sondern auf die Plattform www.gevtermine.de, wo ihre Aufmerksamkeit auf Werbebanner, anstatt auf die Angebote der Stadt fällt.
- Für „nur 16 Euro / Monat“, wie es auf www.gevtermine.de heißt, kann man auf der Seite eine Werbefläche buchen. Dieses Angebot wurde unter anderem bereits durch eine im Stadtrat vertretene Partei genutzt, was bei einigen Besuchern den Eindruck erweckte, sie würden das Angebot einer Partei nutzen. Ferner hat derzeit auch das Filmriss-Kino eine der Werbeflächen gebucht. Dies erscheint mir besonders fragwürdig, da das Kino im aktuellen Haushalt stark bezuschusst wird. Nun wird ein Teil dieses Geldes an ein Unternehmen bezahlt, das erst durch die Kooperation mit der Stadt ein solches Geschäftsmodell aufbauen konnte.
Besucht man die Internetauftritte unserer Nachbarstädte Schwelm, Ennepetal und Sprockhövel findet man deren Veranstaltungskalender und kann Termine ohne Angabe personenbezogener Daten eintragen. Ich möchte anregen, dass die bisherige Verfahrensweise wieder aufgenommen wird und die Veranstaltungstermine der Öffentlichkeit wieder durch die Stadtverwaltung zugänglich gemacht werden. Außerdem würde ich es begrüßen, wenn die Daten in einer maschinenlesbaren Datei (z.B. in Excel oder als .csv) für die weitere Verarbeitung abrufbar wären.
Teil 2:
Unter dem Link:
http://studioevent.tv/avt-player/tvbox-player2.html?xmldatei=http://www.studioevent.tv/avt-player/ stadtgevelsberg/stadtgevelsberg.xml&startMitHauptmenuepunkt=2&startMitUntermenuepunkt=1
ist der „Internet-TV-Kanal der Stadt Gevelsberg“ zu finden. Die Seite, die ebenfalls von der Firma a.v.t. GmbH aus Halver betrieben wird, basiert jedoch vollständig auf der Flash-Technologie, die auf mobilen Endgeräten, wie Smartphones und Tablets, oft nicht funktioniert. Flash gilt als veraltet und wird für mobile Endgeräte sogar vom Hersteller bereits als Auslaufmodell klassifiziert1. Moderne Web- Technologien, wie z.B. HTML5, werden bereits vom selben Hersteller angeboten2. Mittlerweile erfolgt bereits jeder zehnte Webzugriff von derartigen mobilen Endgeräten und es ist davon auszugehen, dass sich der steigende Trend fortsetzt3.
Unter diesem Umständen würde ich mir wünschen, wenn besonders die neuen Internet-Angebote der Stadt Gevelsberg so gestaltet werden, dass sie für alle Nutzer zugänglich sind. Als kostengünstige Alternative sehe ich zum Beispiel einen YouTube-Kanal. Die Video-Plattform von Google wird bereits von zahlreichen Bürgern für Videos rund um ihre Stadt genutzt und ist plattformunabhängig abrufbar.
Quellen: 1http://www.heise.de/newsticker/meldung/Adobe-stellt-mobiles-Flash-Plugin-ein-1375503.html
2http://www.verivox.de/nachrichten/html5-schlaegt-flash-adobe-stellt-entwicklung-ein-80587.aspx 3http://frische-fische.de/de/presseservice/pr/1600/
Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Ansichten teilen würden.
Mit freundlichen Grüßen, Chris J. Demmer
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22. Oktober 2012
An: Rat der Stadt Gevelsberg
Antrag gemäß §24 Gemeindeordnung NRW
Sehr geehrte Damen und Herren,
Politikverdrossenheit ist eine Gefahr für unsere Demokratie. Sie entsteht durch das Gefühl der Bürger, von der Politik nicht mehr mitgenommen zu werden.
Ein Mittel dieser Entwicklung entgegen zu wirken ist es, die Wege und Prozesse politischer Entscheidungen transparent zu gestalten. Transparente Strukturen, besonders auch auf kommunaler Ebene, fördern die Teilhabe der Bürger an politischen Entscheidungsprozessen und der gemeinsamen Willensbildung.
Durch eine Senkung der Hürden zur Mitgestaltung des städtischen Lebens durch die Bürger kann das Interesse an der Politik, besonders auch bei jungen Menschen, gefördert werden. Dies führt zu Nachwuchs in den Parteien und zu einer Stärkung der Demokratie.
Vielen berufstätigen Bürgern ist es oft nicht möglich an einem Nachmittag unter der Woche an einer Sitzung teil zu nehmen. Auch können Entscheidungsprozesse des Stadtrates durch die Bürger nur schwer nachvollzogen werden, ohne eine Möglichkeit auf Mitschriften zuzugreifen.
Ich erachte es daher als wünschenswert, dass die Mitschriften der öffentlichen Teile von Sitzungen des Rates und der Ausschüsse der Stadt Gevelsberg im Internet veröffentlicht werden. Dazu müssten die ohnehin angefertigten Mitschriften lediglich in den öffentlichen und nicht-öffentlichen Teil aufgeteilt werden und im Ratsinformationssystem der Stadt zeitnahe für die Bürger zur Verfügung gestellt werden.
Neben der Möglichkeit die Sitzungen zu besuchen, wären interessierte Bürger dadurch in der Lage die Ergebnisse der Arbeit des Stadtrates zu beliebiger Zeit abzurufen.
Ich würde mich freuen, wenn sie meine Ansichten teilen würden.
Mit freundlichen Grüßen,
Chris J. Demmer
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20. August 2013
An: Hauptausschuss der Stadt Gevelsberg
Anregung gemäß §24 Gemeindeordnung NRW und §5 Hauptsatzung der Stadt Gevelsberg
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Gevelsberg im Frühjahr 2013 damit begonnen hat die Niederschriften der Sitzungen des Rates und seiner Ausschüsse im Ratsinformationssystem zu veröffentlichen.
Nachdem ich dies im Oktober 2012 in einem Antrag angeregt hatte, sehe ich nun weiteren Handlungsbedarf. Bei der Veröffentlichung der Dokumente der Stadt geht es vor allem darum den Nutzern einen einfachen Zugang zu öffentlichen Informationen zu ermöglichen. Besonders interessierte Bürger bekommen dadurch die Möglichkeit sich über die Entscheidungen des Stadtrates zu informieren und sich produktiv einzubringen.
Derzeit werden jedoch nahezu alle Dokumente, wie Vorlagen, Anträge und Niederschriften in einer ungeeigneten Form zugänglich gemacht. Es handelt sich augenscheinlich um eingescannte Dokumente im pdf-Format. Der Nachteil dieser Form der Veröffentlichung ist eine schlechte Qualität, sodass einige Dokumente fast nicht lesbar sind. Wichtiger jedoch, handelt es sich dabei nicht um maschinenlesbare Dokumente. Das bedeutet, sowohl die Suche der städtischen Website, als auch Internet-Suchmaschinen wie Google oder Bing können nur auf den Titel des Dokuments zugreifen. Sucht ein Nutzer nach Worten, die zwar im Dokument vorkommen, nicht jedoch im Dateinamen, liefert die Suche das relevante Dokument nicht.
Die Informationsflut im Internet sorgt dafür, dass Dokumente, die derart schlecht zu finden sind für den Nutzer quasi nicht existieren.
Eine Veröffentlichung der maschinenlesbaren Originaldateien würde dieses Problem lösen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Ansichten teilen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Chris J. Demmer