Flugblatt zum Tag des geistigen Eigentums

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Dieser Text soll Inhalt eines Flugblattes zum "Tag des geistigen Eigentums", am Mittwoch, dem 25.04.2007 werden. Das Flugblatt ist zweiseitig und für Din-A 4 gedacht. Die Zielgruppe besteht aus Personen, die durch Beruf, Umfeld oder Ausbildung bereits sensitiv für mindestens eines der genannten Themen sind. (Jan Huwald verteilt es z. B. an Unis).

Der Tag ist am 26.4. (http://www.wipo.int/about-ip/en/world_ip/2007/dg_message_07.html) und wir sollten ihn zum 'Tag des Wissens' umdeklarieren o.ä. --Nanuk

Ansprechpartner: im Moment Jan Huwald, aber kaper kopier die Sache wenn du nur kannst

Tag des geistigen Eigentums?

TODO: Text über geistiges Eigentum.

  • Was es meint
  • wieso der Begriff gefährlich ist
  • wie er eingeführt wurde
  • Zusätzlich ein Beispiel oder Vergleich, der die Sinnlosigkeit zeigt .. bevorzugt durch Vergleich materiellen und immateriellen Eigentums.

siehe Richard Stallmann zum Begriff d. geistigen Eigentums (engl. Originaltext) ... eine Kopie, ggf in Auszügen wäre angebracht.

Tag der geistigen Armut!

Patente blockieren Medikamente

Pharmakonzerne unterliegen dem Wachstumszwang der weltweiten Finanzmärkte. Durch Patente auf Medikamente erhalten sie ein Monopol und können die Gewinnsteigerung gegenüber den Gesundheitssystemen erpressen. Dabei gehen sie millionenfachen über Leichen. Krankheiten werden nicht geheilt, obwohl die Mittel dies zu tun verfügbar sind.

Lösung: Die Gesundheit der Menschheit hat Vorrang vor Profitgier. Medikamentenpreise sollen den Produktionskosten entsprechen. Patente für Wirkstoffe sollen ausgeschlossen werden. Statt überteuerte Medikamente zu kaufen soll das Gesundheitssystem direkt in die Forschung investieren. Die, an den Forschungskosten orientierte, Zwangslizenz von Patenten bietet einen sanften Übergang aus dem bisherigen System. Auch die Forschung an wenig rentablen Krankheiten der dritten Welt wird so motiviert.

Kulturgut verrottet

Zu weit gefasste Verwertungsrechte bedrohen Kulturgüter durch den Verfall. Von den Filmen zwischen 19xx und 1930 sind die meisten bereits zerstört, weil die Verwertungsgesellschaften es bevorzugten, den Film vergammeln zu lassen, als eine einzige Kopie zuzulassen. Da die Schutzfristen sich auf 70 Jahre nach Tod des Autors erstrecken, droht das Schicksal fast allen Produkten unserer Kultur. DRM portiert den Zerfallstod auf elektronisch gespeicherte Güter. Restriktive Gesetze stellen dabei das zum Archivieren notwendige Umgehen des Kopierschutzes unter Strafe.

Ausweg: Das Verwertungsrecht muss auf kommerzielle Nutzung beschränkt werden. Die private, archivarische und gemeinnützige Verwendung von Medien muss wieder befreit werden. Die Schutzfrist von Werken muss drastisch reduziert werden. Das Umgehen von Kopierbeschränkungen darf nicht weiter unter Strafe stehen. Denn jeder Datenträger weist eine begrenzte Lebenszeit auf. Der Inhalt muss deswegen kopiert werden, um nicht verloren zu gehen. Der Erhalt der Privatkopie ist die Mindestanforderung, die es zu erfüllen gilt, um Meinungsfreiheit im digitalen Zeitalter zu bewahren.

Die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse wird beschränkt

Wissenschaftliche Verlage verhindern die Verbreitung von Forschungsergebnissen durch teure Kostenstrukturen und den Kampf gegen den Verleih und Bibliotheken. Wer in Magazinen publiziert, verliert in der Regel das Selbstveröffentlichungsrecht. Auch Jahre alte Paper werden nicht der Allmende zugeführt und steigern die Kosten von Lehre und Forschung.

Alternative: Für schnelle, intensive Wiederverwertung von Erkenntnissen müssen diese kostenfrei, online verfügbar, durchsuchbar und zitierbar sein. Im Rahmen der Open Access Bewegung besteht die Möglichkeit der selbständigen Publikation. In der Teilchenphysik wird dieses Modell schon seit 2 Jahrzehnten erfolgreich parallel zur journalbasierten Veröffentlichung verwendet.

Kulturpflanzen werden monopolisiert

Durch die gängige Praxis der Patentierung von Genen werden traditionelle Kulturpflanzen patentiert. Durch das Monopol auf Samengut werden länderübergreifend willkürliche Lizenzgebühren auf Nutzpflanzen erhoben und so Agraprotektionismus durch Konzerne durchgeführt. Die Landwirte werden in die Abhängigkeit gezwungen und die Biodiverstät liegt in Firmenhänden.

Abhilfe: Die Patentierung von Genen und Arten muss abgeschafft werden. Die Verfügbarkeit von fortpflanzungsfähigen Saatgut und die Freiheit, Saatgut aus gekauften Pflanzensorten zu gewinnen, muss garantiert werden.

Künstler werden durch Verwertungsgesellschaften enteignet

Der Beitritt von Künstlern zu Verwertungsgesellschaft ist Grundvoraussetzung, um an pauschalen Vergütungssystemen teilzunehmen. Die Verwertungsgesellschaften mißbrauchen ihr Monopol und verlangen von den Künstlern die weitest mögliche Abtretung ihrer Rechte. Kreativen wird durch diese Enteignung selbst das Recht, die Kunstwerke auf der eigenen Website zu Verfügung zu stellen, abgesprochen. Dies allein, um altbackene Vertriebsmodelle zu verteidigen.

Veränderung: Eine Anpassung der Verwertungsgesellschaften ist notwendig, um dem veränderten Mediengebahren einer vernetzen Welt gerecht zu werden. Die Eigenvermarktung und das Einstellen unter freizügige Lizenzen muss ermöglicht werden. Eine Konkurrenz zwischen den Verwertungsgesellschaften kann helfen, um die einseitigen Vertragskonditonen dem Markt zu unterwerfen.

Öffentliches Wissen bleibt verschlossen

In Behörden und Anstalten des öffentlichen Rechtes lagern wertvolle Daten ungenutzt: Kartenmaterial, statistische Daten und Software können wenn, dann nur gegen Gebühr, genutzt werden. Die Produktionen des öffentlichen Rundfunk stehen nur unter restriktiven Lizenzen oder gar nicht zur Nutzung und Verarbeitung zur Verfügung. Dabei wird ein Großteil der deutschen Ton- und Videoproduktion aus der öffentlichen Hand finanziert.

Antwort: Künstliche Nutzungsbeschränkung öffentlich finanzierter Medien sind Verschwendung. Werden die Produkte frei verfügbar, dann können die Bürger sie einer größtmöglichen Nutzung zuführen.