Diskussion:AG Glaubensfreiheit

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Glaubensfreiheit

Eine Bemerkung: Glaubensfreiheit ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten und grundlegensten Errungenschaften der menschlichen Geschichte. Erkauft mit dem Leben von Abermillionen. Was mich hier stört ist die Trennung von Gläubigen und Nicht-Gläubigen. Denn gerade die "Nicht-Gläubigen" gehören zur Glaubensfreiheit nach meiner Definition. Frei zu sein "zu sein dürfen" von Glauben das ist für mich der eigentliche Kern des Begriffes Glaubensfreiheit in der deutschen Sprache. Ohne ausgestoßen, minderwertig, verfolgt und diffamiert zu werden als Ketzer, Ungläubiger, Affe usw.

Wobei "Nichtglaube" eine relative Aussage ist. Wie der Schauspieler Vin Diesel es in einem SF-Film aus der Riddick Reihe es in der Diskussion mit einem Priester ausdrückte: Glaubst Du im Ernst ich könnte dieses hier durchziehen, dieses Leben ertragen etc. wenn ich nicht an irgendetwas glauben würde? Und füge hinzu es gibt sicherlich Menschen denen ihr inneres Licht (mal als Umschreibung) zu wichtig ist, zu essentiell, zu persönlich als es mitzuteilen, angreifen,in den Schmutz ziehen zu lassen.

Nicht jeder macht eine Massenveranstaltung aus seinem Weg durch diese Sterblichkeit.

Ich wünschte mir eine Bemerkung dazu in der oberen Definition der Glaubensfreiheit. Frei sein zu können von Glauben, ausdefiniertem Glauben. Respekt und Toleranz im Umgang miteinander.

Vielleicht können Anhänger ausdefinierter Glaubensrichtungen leichter miteinander umgehen als wie mit einem Freidenker. Und umgekehrt. Für mich hat Glauben mit dem Rückzug der sog. Naturreligionen aufgehört. Und der Siegeszug des Christentums (ein machtpolitischer Schachzug römischer Eliten) ein Rückschritt in die Finsternis gegen manche Facetten der römischen Götterwelt. Wie Toleranz, Asylrecht etc. --15:01, 29. Mär. 2012 Emschertaler Signatur nachgetragen

Glaubensfreiheit ist Freiheit von oder zu?

Nach meiner Auffassung ist Glaubensfreiheit keine Freiheit von Glauben, sondern eine Freiheit zu glauben, und zwar was man selbst in freier Entscheidung will. Seinen Glauben ausleben heißt auch, ihn in der Gemeinschaft auszuleben, dies gilt bis auf ganz wenige Ausnahmen von Eremiten in der Wüste, die aber für uns hier wohl weniger von Belang sind. Ausleben in der Gemeinschaft heißt auch, dass es dafür Räume geben muss, nicht nur physische Räume sondern auch gesellschaftliche Räume, etwa wenn man respektvoll mit einer Prozession von Gläubigen umgeht oder deren Bestattungsriten akzeptiert. Nach Victor Hugo ist Glauben schwierig, nicht Glauben aber unmöglich. Es gibt auf dieser Welt nicht das allumfassende Wissen, das keinen Raum für notwendige Annahmen - was nichts anderes als Glauben ist - lassen würde. Vom trivialen "Ich glaube, ich kriege hier nichts mehr zu trinken" wenn man eine Annahme über die Servicequalität eines Kellners trifft, über "ich glaube, dass die Piratenpartei 2013 mindestens ein Ministeramt besetzen kann" bis hin zu den sehr grundsätzlichen Fragen, ob unser Universum mit einem Urknall entstanden ist und wir uns in einem linearen Prozess der fortwährenden Ausbreitung befinden oder ob dieser Vorgang oszillierend ist. Niemand weiß es, es gibt dazu nur Indizien und Annahmen. Ohne Glauben an die eigene Vorstellung vom Universum geht es nicht. Von daher gibt es keine Freiheit vom Glauben. Aracis 22:05, 17. Mai 2012 (CEST)