Benutzer:Ralf

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Kurzprofil
Persönlich
Name: Ralf Reinhardt
Nick: Ralf
Wohnort: Gröbenzell
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: 10.09.2006
Mitgliedsnummer: 215
Landesverband: Bayern
Bezirksverband: Oberbayern
Kontakt
Webmail: Form-Mailer


Aktuelles:

Es gibt in FFB (und Dachau) eine kleine, aber feine Truppe engagierter Piraten. Da will ich - im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten - gerne mitmachen!

Fakten

  • Beruf: Principal Consultant und Geschäftsführer einer IT-Security Firma mit dem Schwerpunkt Web Application Security (Blackboxtests, Whiteboxtests, Empfehlungen, Maßnahmen, usw.); Lehrbeauftragter für Web Application Security im FB Informatik der TH Nürnberg
  • Relevante Mitgliedschaften: Piratenpartei, OWASP, CCC, FFII, ISSECO, Bayrisches IT-Sicherheitscluster, usw.
  • Bundestagswahl 2013:
    • Direktkandidat im Wahlkreis 216, Landkreis Fürstenfeldbruck - Landkreis Dachau
  • Bisher:
    • Organsiator des ersten Piratenstammtisch in München noch vor der "offiziell Gründung"
    • Gründungsmitglied der Piratenpartei am 09./10.09.2006 in der c-base in Berlin
    • Organsiator des Münchner Piratenstammtisches in der Folgezeit
    • Beauftragter zur Gründung des Landesverbands Bayern am 06.01.2007
    • (Zurückgezogene) Kandidatur für den Bundesvorstand in 2007
    • Teilnahme am Bezirksparteitag Oberbayern 2009

Historisches:

Ursprüngliche Motivation

"Peiratés!" erschallte dereinst der Ruf über die scheinbar friedliche Ägäis, die vielen als die Wiege unserer westlichen Zivilisation gilt. "Peiratés!" heißt etwa soviel wie "Angreifer", und mit diesem selbst gewählten Ehrentitel bin ich durchaus einverstanden. Warum ich angreife, fragst Du? Weil ich die Schnauze voll habe! Aber zu erst mal der Reihe nach, wir waren in der Ägäis…

Aigeus war der König von Athen, und Namensgeber des oben erwähnten Gewässers. Irgendwann mal stürzte er sich von einem Felsen, als er ein Schiff mit schwarzen Segeln sah. Damit verlässt er unsere Geschichte, aber das schwarze Segel greife ich bei Gelegenheit wieder auf. So wie dieser König verschwand auch die Monarchie und eine neue Staatsform wurde in Athen etabliert, genannt "Demokratie". Dieser Name ist einfach zu erklären: "Démos" ist das Volk und "Kratía" ist die Macht, die Herrschaft. Im Prinzip konnte also jeder über die Geschicke des Staates bestimmen. In der Praxis sah das, zugegebenermaßen etwas vereinfacht geschildert, etwa so aus: Einige Respektspersonen mit einer langen roten Kordel in den Händen flitzten über den Marktplatz und umschlossen mit diesem Seil ein Menschenknäul. Dann sortierten sie noch die Sklaven und die Frauen aus dieser Traube heraus (vielleicht auch nicht, aber ich glaube, die Schweizer hatten dieses Modell noch in den Achtzigern ;-), und das so repräsentativ ausgewählte Volk wurde zur Akropolis, was ganz grob "die hohe Stadt" heißt, getrieben.

Dort angekommen wurde Ihnen dargelegt, was gerade so aktuell anstand, also z.B. wer wann warum bekriegt werden sollte, welche Steuern wann und für wen um wie viel erhöht werden sollten und wo man am besten das nächste öffentliche Toilettenhäuschen hinstellen sollte. Nachdem die Bürger also entsprechend informiert wurden, durften sie abstimmen, wo es denn zukünftig mit dem Staate hingehen sollte. Wenn nach ein paar Monaten die neuen Sklaven aufgebraucht, das zusätzliche Budget versickert und die Toilettensituation kritisch wurde, ging es wieder von vorne los, diesmal mit neuen Bürgern.

Wir haben keine Sklaven mehr (BDSM mal außen vor), Kriege werden heute aus Solidarität und für die Medien geführt, und die öffentlichen Toiletten sind eigentlich keiner Erwähnung mehr wert, auch wenn Marcel Duchamp da sicher anderer Meinung wäre. Was uns geblieben ist - aus der guten, alten Zeit - ist die Demokratie.

Diese hat sich leider gewaltig geändert: Es gibt nun das "Hohe Haus" statt der "Hohen Stadt" und die Repräsentanten des Volkes werden auch nicht mehr zufällig ausgewählt, sie lassen sich auswählen. Nicht nur zu einem speziellen Thema und auch nicht nur für kurze Zeit, sondern auf Jahre hinweg! Der Beruf wird aufgegeben, die Bodenhaftung geht peu à peu im Laufe der Zeit verloren. Und was hatten diese Leute für einen Beruf? Die meisten waren ohne Zweifel Juristen oder Wirtschaftswissenschaftler. Und diese Leute lassen sich aufschlauen - oder glauben das wenigstens - ohne sich tatsächlich schlau zu machen oder sich gar schlau machen zu müssen. Über den Standort einer Toilette kann sicher ein Jurist oder ein Wirtschaftswissenschaftler anhand einer management summary entscheiden, beide können die Notwendigkeit wahrscheinlich sogar noch aus persönlicher Erfahrung nachvollziehen.

Damit hört es dann auch schon langsam auf. Speziell wenn es um moderne Technologien und die damit verbundenen Probleme geht, ist es bei den allermeisten vorbei. Sich schlau machen lassen, zu Themen, die man nicht mal ansatzweise versteht, von "Spezialisten", die gleichzeitig auf der Lohn und Gehaltsliste von Lobbyisten und dem Bundestag "für Ihre hervorragende Beratertätigkeit" stehen. Anschließend sind diese Politiker ernsthaft der Meinung, über die Geschicke meines Landes, meines Volkes, meiner Mitmenschen im angehenden einundzwanzigsten Jahrhundert entscheiden zu können? Auch ein mächtiger DAU ist und bleibt nur ein DAU, idiotensicher ist offensichtlich nur die Lobbyarbeit.

Genau hier ist der Punkt gekommen, an dem es Zeit wird, das schwarze Segel zu hissen, und die "öffentlichen Geschäfte" (nichts anderes heißt Politik) tatsächlich wieder öffentlich zu machen, die jetzigen Politiker und insbesondere Ihre Lobbyisten mit demokratischen Mitteln anzugreifen und die moderne Welt wieder durch moderne Menschen gerade zu rücken.

Deswegen bin ich ein Demokrat, deswegen bin ich ein Pirat, deswegen verachte ich die Ignoranz der Mächtigen und die Attitüde der multinationalen East India Trading Companies dieser Welt. Ihnen gilt mein Zorn, den Entrechteten mein Beistand.

--Ralf 23:52, 22. Okt 2006 (CEST)