Benutzer:Mela/Attic

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Attic

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Kandidatur als Protokollführer auf dem Landesparteitag BaWü

Ich kandidiere auf dem Landesparteitag Baden-Württemberg als Protokollant. Auf der ML wurde gebeten dass sich die Kandidaten bezüglich ihrer politischen Ausrichtung doch bitte vorstellen mögen. Das versuche ich mal in ein paar Worten, auch wenn die Ausrichtung beim Protokollanten vermutlich weniger kritsch sein dürfte ;-) und ich grade ätzend viel zu tun habe.

Für den Posten habe ich mich beworben, weil ich irgendwie immer Diejenige bin die mitschreibt. SChicksal, sozusagen. Auch wie oben aus der Kurzvorstellung zu ersehen ist, schreibe ich auch beruflich und zwar Bücher sowie Zeitschriftenbeiträge. Ich bin quasi zertifizierter Datenhamster und fühle mich deswegen für die Aufgabe prädestiniert. Mit diagnostiziertem Asperger-Syndrom gehen mir Lügen und Halbwahrheiten nicht leicht von der Hand. Im Gegenteil. Manchmal bin ich wegen übertriebener Detailgetreue und 'Jedes Wort auf die Goldwaage legen' schwer zu ertragen, aber für einen Protokollanten sind das wohl keine schlechten Eigenschaften. Allerdings verliere ich schnell mal den Überblick und ich werde mir eure Gesichter und die dazugehörigen Namen vermutlich auf Jahre hinaus nicht merken können. Wenn ich vermeide euch mit dem Namen anzurede, dann weil ich vergessen habe wen verdammt nochmal ich vor mir habe, und versuche das zu verstecken. Oder ich frage eben zum 10. Mal nach wer ihr seid. Mea Culpa. Ich bitte um Nachsicht in diesen Punkten. (Mithilfe in der Form von 'Hallo Mela ich bin XXX und wir haben uns bei XYZ das letzte Mal gesehen' wird gerne angenommen. Ebenso jeder Verzicht auf Frisurenveränderung, neue Brillenmodelle oder einheitliche Kleidungsstücke. Wie? Alle haben schwarze T-Shirts mit Piratenlogo an? Aaaargh!)

Politisch würde ich mich als konservative, realistische Anarchistin bezeichnet. Die Idee einer Ordnung in der niemand herrschen muss, weil die Mitglieder der Gemeinschaft von sich aus tun was gut und richtig für alle ist, finde ich sehr reizvoll. Allerdings ist mir sehr wohl bewusst dass der Mensch, der für diese Form des Zusammenlebens geeignet ist, erst geschaffen werden muss. Jeden Ansatz Menschen zum 'besseren Menschen' zu erziehen.. wie es vermutlich der feuchte Traum einiger (sozialistischer) Politiker sein dürfte .. finde ich menschenunwürdig und zutiefst reaktionär.

Sehr wichtig ist mir ein Bildungssystem mit weitgehender Chancengleichheit. Ich bin für die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, spreche mich gegen frühzeitige Kategorisierung von Schülern aus, da ich glaube dass dies dem unterschiedlichen Entwicklungstempo von Kindern und Jugendlichen nicht angemessen ist und die Betroffenen nur demotiviert. Ebenso bin ich dafür die (Menschenrechtswidrige) Ausgrenzung Behinderter aus den Schulen rigoros abzuschaffen. In Bildung sehe ich die Währung des neue Jahrtausends, vor allem unter dem Gesichtspunkt dass Industriearbeitsplätze weiter abnehmen werden. Gebildete Menschen sind auch immer freiere Menschen. BAFÖG sollte vom Einkommen der Eltern abgekoppelt werden um die Abhängigkeit vom Elternhaus zu vermeiden.

Allerdings bin ich auch Anhängerin eines bedingungslosen Grundeinkommens, welches BAFÖG überflüssig werden lassen würde.

Als frühere Unix-Systemadministratorin möchte ich mehr zukunftsfähige Politiker sehen, die über eigenes (Internet)Technik-Knowhow verfügen statt nur By Proxy über irgendeinen armen, halbwissenden Berater.

Mir liegt viel an Transparenz und nachvollziehbaren, politischen Entscheidungen. Ich gebe einer Regierung mein Vertrauen nur dann, wenn sie mich als gebildeten und informierten Bürger wahr- und ernst nimmt. Wenn ein Politiker nicht in der Lage ist ein Gesetz allgemeinverständlich zu erklären, dann ist das Gesetz vermutlich überflüssig und er auf seinem Posten fehlbesetzt. Politikersprüche wie "Der Wähler muß die Gesetze nicht verstehen sondern nur befolgen." oder "Die Wähler sind nicht in der Lage die vielschichtigen Beweggründe nachzuvollziehen.." drücken für mich eine Arroganz der herrschenden Kaste aus, die ich nicht mehr hören möchte.

Werte wie Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein sind mir in der Politik sehr wichtig. Dass ich diese Werte bei den Politikern von heute nicht mehr zu sehen bekomme hat mich unter Anderem bewogen der Piratenpartei beizutreten.

Das ist nun viel mehr geworden als ich wollte.. und ich setze mich lieber schnell wieder an meine Kursunterlagen. Bis morgen dann.