Benutzer:Awitte/Holzkirchen ist sozusagen Pleite

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Vorlage:Awitte

Schön... ich lese heute morgen ganz ohne Müdigkeitsprobleme (hab die Nacht vorher mal wieder für Parteiarbeit in ein paar Arbeitsgruppen in mumble und etlichen Pads durchgemacht) den Holzkirchner Merkur. Naja der Kindergarten hat mal wieder irgendwas erkundet. Ein paar Jungen aus einer Knabenrealschule haben insgesamt über 100 Verweise bekommen, dafür dass die Polonese in der Pause zu lange gedauert hat und eine Route außerhalb des Schulgeländes nahm.

Auf der Titelseite vom Lokalteil dann die Überraschung. Wovon ich schon seit 3 Jahren rede ist nun in Erfüllung gegangen. Nach einem kurzen Augenblick des Triumphgefühls hängt aber die Kinnlade schon ganz tief wieder runter:

Holzkirchen ist nun offiziell sowas wie pleite, eben nur dass es die Zeitung anders nennt. Ich habs ja erwartet und seit 3 Jahren prophezeit. Aber was mich gerade ziemlich derb schockiert hat, ist die Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Nein, man will nicht sparen, da wo es Not täte mal wirklich kürzer zu treten. Anstelle dessen sollen die Vereine, die von der Gemeinde gefördert wurden, nun für Fehler in der Vergangenheit bezahlen.

Ich möchte nun dem Kämmerer nicht unterstellen dumm gewesen zu sein. Nein, ganz im Gegenteil. So wie auf den letzten Bürgerversammlungen, so ungefähr seit 2007, sich die Fakten dargestellt haben, hätte doch Holzkirchen 2011 schuldenfrei sein sollen. Ja, man muss wirklich ein Genie an Kämmerer sein, um das so hinzubiegen, aber Lügen haben eben doch relativ kurze Beine, auch wenns nicht im direkten Sinn eine Lüge war.

Während ich hier grade schreibe und meine Sätze forme, denke ich drüber nach, was das ganze wohl für meinen geliebten Ortsbus bedeutet. Will die Gemeinde weiterhin 10.000 € und nen bissele was für den Bus bereitstellen, obwohl dieser nur 1000€ an Fahrkarten einfährt und oft leer rumgondelt?

Was bedeutet das für die Gemeindewerke, die geplante Geothermiebohrung, die ich auch für Sinnvoll erachte, wo aber der tolle Zeitungsartikel auch nichts zu sagte?

Naja, nach etwas Überlegung komm ich für mich auf den Punkt, solang eben nicht noch ein Glanzpalast (in Anspielung auf den Rathausbau von Bürgermeister Glanz) oder eine zweite Asphaltschneise "Hößschnellweg" im Süden gebaut wird, kann ich damit leben, dass so schrägen Vereinen, wie den ganzen Trachtengruppen das unnötige Budget für Traditionalismus, Konservatives Gedankengut und am Schluß eben auch der Boden für "rechte" Ansichten gestrichen wird (nicht falsch verstehen, nicht alle Trachtler sind national, aber eben eher doch tendenziell nicht sehr tollerant gegenüber so "Zugereisten" und "Bayjacken" wie mir). Dass diese Vereine nun Jugendarbeit leisten sollen, um sich die Fördermittel zu erarbeiten halte ich also für problematisch, insofern, dass die Jugendlichen eben in einem Trachtenverein nur lernen, dass Alte zu bewahren, aber nicht Neues zu entwickeln. Will Holzkirchen wieder nach vorne kommen, ist doch genau das der alles entscheidende Skill.

Deswegen würde mich eine Streichung bei Organisationen wie der Tafel Holzkirchen zutiefst in meinem "Identifikationsgefühl" mit Holzkirchen als moderne, nicht ganz so konservative "Hochburg der Moderne" im mittelalterlichen CSU-Landkreis Miesbach verletzen, denn realistisch betrachtet kann ein Trachten und Schießbudenverein natürlich Jugendarbeit leisten, hat in meinen Augen aber keine besondere mildtätige und somit für die Gesellschaft wichtige Aufgabe. Eine für die Gesellschaft wichtige Organisation wie die Tafel kann das mit der Jugendarbeit so erstmal nicht und es bedarf schon sehr viel Phantasie sich auszudenken, wie das überhaupt gehen soll. Der Vorschlag die Unterstützung an Jugendarbeit zu koppeln finde ich daher sehr sehr problematisch.