Alternatives Teamkonzept in Schleswig-Holstein

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Vorlage:Hinweis

Vorschlag über ein Alternatives Teamkonzept in Schleswig-Holstein(Falk Dübbert et al.)

Übersicht in Kurzform

(Es reicht für eine sinnvolle Diskussion nicht aus, nur diese Seite gelesen zu haben!)

Stammtische
Arbeitsgemeinschaften
Teams (neu)
Projektteams (neu)
Mitgliederselbst-betreuung, -werbung, allgemeine Diskussion, lokale Aktionen, Kontakt zu lokalen Medien... Programmatisch-thematische Diskussion, Meinungsfindung und -bildung, theoretische Arbeit, Ausarbeitung von Entwürfen... Organisatorische und strukturelle Aufgaben, Bereitstellung von Infrastrukturen, Kontakt zu überregionalen Medien... Großdemonstrationen, Gesetzesvorhaben, Veranstaltungen, Landesweite Aktionen, Bürgerbegehren ...
Regionaler Bezug Thematischer Bezug Fachlicher Bezug Projektbasiert
Freie Wahl der Organisationsform, Zugang frei Freie Wahl der Organisationsform, Zugang frei oder durch mehrheitlichen Beschluss Festgelegte Ansprechpartner und Aufgabenträger, Zugang durch Einladungssystem Festgelegte Ansprechpartner und Aufgabenträger, Zugang durch Einladungssystem
Alternativ: Freie Wahl der Organisationsform, Zugang frei Alternativ: Freie Wahl der Organisationsform, Zugang frei
dauerhaft
Einmalig, mittelfristig
Eigenkoordination
Koordination durch Teamkoordinator

Tabelle 1: Strukturen (grau hinterlegte werden nicht in der Satzung erfasst, ihr Status ändert sich nicht)

Der Teamkoordinator

ist in erster Linie ein Vermittler zwischen den Teams, dem Vorstand und der Basis. Er ist die zentrale Stelle für die Mitarbeitswerbung und -vermittlung. Da er auch Entscheidungen „gegen“ den Vorstand treffen können sollte, benötigt er eine eigene Kompetenz und Legitimation, die vom Landesparteitag in der Satzung zu verankern ist.

Teams und Projektteams

Teams und Projektteams übernehmen administrative und für den Vorstand zu spezifische Aufgaben, aber sie sind, wie jedes Parteiorgan und jede -organisation auch, rechtsunfähig. Für einen sauberen Rechenschaftsbericht muss demnach die Beauftragung durch den Teamkoordinator namentlich erfolgen.

Projekte

sind begrenzte Aufgaben oder Aktionen, die nicht besser von Stammtischen, Arbeitsgemeinschaften oder Teams bearbeitet werden können. Dieses Organisationsinstrument soll Stammtischen, Arbeitsgemeinschaften, Teams oder dem Vorstand die Möglichkeit geben, schnell und relativ unkompliziert große Vorhaben koordiniert durchzuführen.

Leitlinien

  • Jede Art von Beitrag zur Parteiarbeit muss so einfach wie möglich gemacht werden.
  • Beiträge, die aus der normalen Routinetätigkeit entstehen sollten direkt einfließen können.
  • Standartisierte Vorgänge sollen es dem Mitglied erleichtern, sich einzubringen.
  • Feedback durch den Vorstand sollte angemessen sein und motivieren, aber nicht verzerren.
  • Die Partei sollte eine effiziente und professionelle Arbeitsweise anstreben.

Parteiarbeit

Betrachtet man die anfallenden Arbeiten, so kann man die Parteiarbeit grob einteilen:

Aktionen

Aktionen sind lokal, zeitlich und vom Piratenaufwand her betrachtet begrenzt. Sie lassen sich kurzfristig aus einer Gruppe heraus organisieren und durchführen. Beispiele: Infostände, lokale Unterschriftenaktionen, kleine Demonstrationen, externe Veranstaltungen

Permanente Aufgaben

Permanente Aufgaben sind zeitlich nicht begrenzt und haben auch keine definierbaren Ziele.Zu permanenten Aufgaben zählen die Programmarbeit, Meinungsbildung und -findung aber auch zum Beispiel der Betrieb der Server, die Arbeit an der Corporate Identity und am Coporate Design.

Projekte

Parteiarbeit.png Projekte fallen entweder zeitlich oder personell aus dem Rahmen der Aktionen, rechtfertigen aber keine eigene AG oder Team. Sie haben im Gegensatz zur permanenten Aufgabe ein klar umrissenes Ziel oder Enddatum. Projekte ins Leben gerufen werden, wenn z.B. einem Stammtisch Personalstärke fehlt um eine bestimmte Aktion zu stemmen.

Stellt man hingegen fest, dass ein Projekt mit lokalen Bezug besser innerhalb des Stammtisches über einen längeren Zeitraum bewältigt werden kann, ist die Neu-widmung zur lokalen, permanenten Aufgabe angezeigt.

Die Betrachtung zurückliegender übergreifender Aktionen zeigt, dass der Bezug von Projekten in der Regel entweder einen lokalen oder thematischen Schwerpunkt hat und dass dieser sich auch in der Besetzung widerspiegelt.

Strukturen zur Bewältigung der anfallenden Parteiarbeit

Stammtische

Stammtische stellen den regionalen Bezug der Piraten her und übernehmen weite Teile der Aufgaben, die in althergebrachten Parteien von Ortsverbänden wahrgenommen werden. Jedoch ist es möglich und erwünscht, dass Piraten mehreren Stammtischen angehören, wodurch Inselbildungen minimiert werden. Neue Stammtische gründen sich durch Abspaltung oder spontan durch Mitglieder.

Arbeitsgemeinschaften

Arbeitsgemeinschaften sind die Grundlage der fachspezifischen Meinungsbildung und -findung. Sie werden nicht reglementiert, da jede Regelung direkt in den Meinungspluralismus und die Koalitionsfreiheit eingreift und die Notwendigkeit allenfalls mit Meta-Kriterien hergeleitet werden könnte. Arbeitsgemeinschaften sollten eine Größe von fünf Piraten nicht unterschreiten. Der Vorstand unterstützt die Arbeitsgemeinschaften bei der Selbstkoordinierung.

Teams

Teams sind Gruppen von mindestens fünf Piraten und übernehmen parteiinterne Verwaltungs- und Gestaltungsaufgaben, die zu spezifisch sind um vom Vorstand selbst erledigt zu werden. Teams können eigene Mittel erhalten und teilautonom über deren Einsatz entscheiden.Der Zugang ist entweder offen oder über ein Einladungssystem zu gestalten.

Projektteams

Projektteams werden bei Bedarf ins Leben gerufen. Sie wickeln genau ein Projekt ab und lösen sich dann auf. Projektteams können eigene Mittel erhalten und teilautonom über deren Einsatz entscheiden. Die Zusammensetzung kann im Laufe des Projekts wechseln.Es gibt je nach Projekt zwei Arten von Projektteams. Zu einem offenen Projektteam kann jeder Pirat beitreten, jedoch hat er keinen Anspruch auf Aufgaben. Im Gegensatz dazu werden zu einen geschlossenem Projektteam nur bestimmte Piraten eingeladen.

Teamkoordinator

Der Teamkoordinator stellt eine organisatorische Schnittstelle zwischen dem Vorstand und den Teams her. In seine Verantwortung fällt die zentrale Werbung für Mitarbeit in den (Projekt-)Teams bei den Arbeitsgemeinschaften und Stammtischen sowie die Bedienung einer zu erstellenden Kompetenz-Datenbank. Er unterbreitet den Teams Vorschläge für die Anwerbung neuer Piraten. Formal ist er die prüfende und beauftragende Instanz bei neuen Projekten.

Projektablauf

Projektablauf 2 cx.png

Projektidee

Der Vorstand oder eine beliebige Gruppe von mindestens fünf Piraten im Landesverband können eine Projektidee an den Teamkoordinator leiten, der diese formal auf Realisierbarkeit und Piratigkeit prüft und ggf. Nachbesserung verlangt. In strittigen Fällen können die Befürworter mit einem Votum von 10% aller Piraten im Landesverband die Gründung erzwingen. Sind alle Bedingungen erfüllt, gibt der Teamkoordinator einen Auftrag an einen geeigneten Piraten, der von nun an als vorläufiger Projekt-Käpt'n fungiert.

Projektgründung

Der Projekt Käpt'n konkretisiert das Ziel und nennt den ungefähren Bedarf an Piraten und Mitteln um das Projekt durchzuführen, wenn es sich nicht um ein offenes Projekt handelt.

Sammelphase

In der Sammelphase sucht der Teamkoordinator anhand der Kompetenzmatrix und der Benutzerprofile im Wiki Piraten aus, die dann vom Projekt-Käpt'n zur Mitarbeit eingeladen werden. Bei offenen Projekten wird eine Einladung über die üblichen Informationskanäle an alle Piraten verschickt.

1. Treffen

Das erste Treffen wählt den festen Projekt-Käpt'n, erstellt bei nicht-offenen Projekten eine Liste der beteiligten Piraten und einen Plan, der festlegt, wann welches Teilziel erreicht werden soll. Diese späteren Termine werden als Meilensteine in der Dokumentation festgehalten.

Durchführung

Die Piraten mit aktiven Teilaufgaben aus dem Projekt beginnen mit der Bearbeitung und buchen Erledigtes im Verwaltungssystem aus.

Meilensteine

Zu jedem Meilenstein beruft der Projekt-Käpt'n ein Treffen ein, bei dem die Bearbeitungsstände und Erfahrungen ausgetauscht und festgehalten werden. Es steht dem Projektteam bei jedem Meilenstein frei, einen neuen Projekt-Käpt'n zu wählen.

Anpassung von Personalaufwendung oder Zeitplan

Stellt das Projektteam eine grobe Abweichung vom Meilensteinplan fest, kann es den Plan korrigieren oder weitere Piraten einladen bzw. einigen von ihnen freigeben.

Weitere Durchführung

Nach einer Anpassung sollte der Erfolg der Veränderung überprüft und dokumentiert werden.

Ziel/Ende

Ein Projekt endet mit dem Erreichen des anfangs festgelegten Ziels, des Zieldatums, der Feststellung, dass das Ziel nicht erreichbar ist oder einer Stilllegung.

Regeln für Projekte

Projektidee einreichen

Damit die Projektidee nicht von Beginn an mit einer Entwertung zu kämpfen hat, ist es nur Gruppen von mindestens fünf Piraten möglich, eine Projektidee beim Teamkoordinator einzureichen. Diese Idee muss ausformuliert sein und ein konkretes, mit realistischem Aufwand erreichbares, Ziel und eine Begründung, warum dieses Ziel piratig ist und nicht besser von einem Stammtisch, einer AG oder Team erreicht werden kann, enthalten. Eine Kopie der Idee wird in der Dokumentationsplattform hinterlegt. Vorstand oder Teamkoordinator können von der einreichenden Gruppe verlangen, dass sie eine Unterstützerliste mit mindestens 10% der Piraten, von denen maximal die Hälfte aus dem selben Landkreis stammen darf, beibringt.

Zugang zu Projekten

Die meisten Projekte werden offen ausgeführt und es werden alle Piraten zur Mitarbeit eingeladen. Bei Projekten, die eine besondere Qualifikation verlangen oder mit eigenen Mitteln umgehen, kann davon abgewichen werden. In diesem Fall lädt der vorläufige Projekt-Käpt'n durch den Teamkoordinator ein.

Ziel oder Ende

Ein Projekt endet entweder mit dem Erreichen des Ziels, des Zieldatums, der Feststellung, dass das Ziel mit vertretbarem Aufwand nicht mehr erreicht werden kann, oder durch Stilllegung. Zum Abschluss werden etwaige Restmittel an den Schatzmeister übergeben, der Projektverlauf dokumentiert und ein Rechenschaftsbericht verfasst. Dieser Bericht wird von allen Projekt-Käpt'n und Stellvertretern unterzeichnet und hinterlegt. Eine druckbare Kopie wird allen Piraten in der Dokumentationsplattform zugänglich gemacht und in einem Projektverzeichnis verlinkt.

Regeln für Teams und Projektteams

Teams und Projektteams verfügen zum Teil auch über Parteimittel. Von daher muss die Partei ein Bekenntnis zu Transparenz und Rechenschaft verlangen können.

Da die Piraten den Teams die Verfügung über zum Beispiel die Infrastruktur übertragen, müssen die Mitglieder zumindest zum Teil namentlich benannt werden.

  • Offene Teams oder Projektteams können nicht selbst über Parteimittel sondern nur über Drittmittel verfügen. Die anderen bilden folgende Pflichtstrukturen:
    • Ansprechpartner (bei Projektteams Projekt-Käpt'n)
    • mindestens einen Stellvertreter
    • einen Buchführer (falls eigene Mittel vorhanden)
    • einen Protokollführer
  • halbjährliche Berichte, aber der letzte Bericht beim Parteitag maximal 3 Monate und 15 Tage alt sein:
    • aktuelle Zusammensetzung des Teams
    • aktuelle Aufgabenzuteilung und Stand der Bearbeitung
    • Ziele für die nächsten 6 Monate und die entsprechenden Maßnahmen
    • Rechenschaft bei zählbaren MittelnDiese Berichte sind in druckbarer Form im Wiki zu hinterlegen und gegen Nachbearbeitung zu sperren. Eine gedruckte und von zwei Mitglieder unterschriebene Fassung ist durch das Team zu hinterlegen.
  • Der Projekt- oder Team-Käpt'n hat in teaminternen Abstimmungen außer Wahlen 2,5-faches Stimmgewicht.
  • Der (außerordentliche**) Landesparteitag kann auf Antrag über die erneute Beauftragung entscheiden und ggf. Aufträge entziehen bzw. Projekte stilllegen. [**vorbehaltlich einer Satzungsanpassung]
  • Der Vorstand kann einen Auftrag entziehen oder ein Projekt stilllegen, wenn er dazu das Votum von einem Drittel der Piraten im Landesverband einholt.
  • Ein Mitglied aus einem Team, dem ein Auftrag entzogen wurde, kann ein Jahr lang nicht in einem Team mit gleichem oder überdeckenden Aufgabengebiet Mitglied sein.

Empfehlungen für Arbeitsgemeinschaften und Stammtische

  • RotationsprinzipWechselt euch mit der Leitung der Treffen ab. Das schult und gibt Verständnis für die Probleme des Versammlungsleiters.
  • Schreib mal wieder... und zwar eine Dokumentation ins Wiki. Schreibt was ihr gemacht habt und was das Ergebnis eurer Arbeit ist.
  • Schaut bei euren Nachbarn vorbeiStammtische sollten die Nachbarstammtische und Arbeitsgemeinschaften die thematisch verwandten AGen besuchen. Vielleicht kann man zusammen ja mehr erreichen oder einfach nur Ideen für die eigene Gruppe mitnehmen.
  • Nehmt Kritik an und auf Eure Ergebnisse sind wie eure Kinder, aber ihr müsst sehen, dass ein Pirat, der sie kritisiert, euch nicht angreifen will.
  • ...

Vorarbeiten

1) Wahl eines Teamkoordinators

Er koordiniert die dauerhaften Teams und wirbt bei den Stammtischen um Mitarbeit in den Teams. Er vergibt ebenso Aufträge an die Projekt-Käpt'n und vermittelt zwischen Vorstand und den (Projekt-)Teams. Dieses Amt sollte nach BGB §30 eigenständig oder als Beisitzer in der Satzung verankert werden.Der Teamkoordinator kann auch in den „geheimen“ Teil der Kompetenzmatrix einsehen.

2) Kompetenzmatrix

Kompetenzmatrix.pngAlle Piraten und Unterstützer können ihre Kompetenzen herausstellen und die verfügbare Zeit angeben. Diese Eintragung erfolgt freiwillig und wahlweise nicht öffentlich einsehbar. Es ist auch möglich sich als Gruppe in dieser Datenbank einzutragen.

3) Einrichtung der Infrastrukturen für Teams und Projektgruppen

Es gibt zwei mögliche Ansätze:

  1. low-scaleJedes Team erhält einen Netzplatz und kann dort eine Aufgabenverwaltung seiner Wahl einrichten. Damit könnte man mit kleinen, einfachen Paketen wie z.B. Taskfreak arbeiten. Die Zuordnung und Verteilung von Piraten und aktiven Unterstützern erfolgt, dann außerhalb dieser Plattformen.
  2. High-scaleDie Partei richtet eine Groupware ein, die alle Teams und Projekte und auch alle Piraten und aktiven Unterstützer erfasst. Solche Pakete sind sehr mächtig und erfordern zumindest eine eingearbeitete Person.

Verankerung in der Satzung

§14 Beauftragungen durch den Landesverband

  1. Der Landesverband kann Mitglieder der Piratenpartei Deutschland mit organisatorischen oder der Geschäftsführung angegliederten Aufgaben beauftragen.
  2. Der Landesverband ernennt je ein Mitglied zu Teamkoordinator und dessen Stellvertreter. Es obliegt dem Teamkoordinator, für den ihm übermittelten Bedarf geeignete Personen zur Mitarbeit einzuladen oder Aufgaben unter allen Mitgliedern auszuschreiben.
  3. Aufgaben aus dem Geschäftskreis des Vorstands können nicht ausgeschrieben werden, an diesen Aufgaben arbeitende Mitglieder werden namentlich vom Vorstand durch den Teamkoordinator beauftragt.

Anmerkungen:

  • Diese Regelungen beschränkt sich auf das notwendige.
  • Der erste Absatz schafft die Möglichkeit, Aufgaben, die sonst der Vorstand selbst erledigen müsste, in Teams zu geben.
  • Der Teamkoordinator ist der einzige mit Vollzugriff auf die Kompetenzdatenbank. Der zweite Absatz lässt aber genügend Spielraum für Neu-Interpretationen. Die Bedingungen der Kompetenzdatenbank sollten als Vertragswerk zwischen dem sich eintragenden Piraten und der Partei ausgeführt werden und sind nicht Teil einer Satzung, die ohne Zustimmung der eingetragenen Piraten geändert werden könnten.
  • Der letzte Absatz wird den Anforderungen an das besondere Vertrauensverhältnis gerecht.