AG Bauen und Verkehr/FG Verkehr und Infrastruktur/UG ÖPNV/oepnv NDS

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Situation in Niedersachsen

Hannover

Der öPNV in Hannover wird derzeit bereits massiv mit mit kommunalen Mitteln gestützt.

Möglicherweise besteht kein Interesse daran, diese Tatsache öffentlich zu machen. Das Schienennetz wurde 2001 von der Üstra ausgelagert, so dass die Subvention im Geschäftsbericht des Nahverkehrsunternehmens selbst nicht mehr auffällt s. Jahresabschluss Üstra 2005 (S. 4). Diese Kosten der Schieneninfrastruktur und weiterer Anlagen werden seitdem in einer weiteren Gesellschaft getragen, der regionseigenen Infra Infrastruktur GmbH. [1]

Diese Gesellschaft hat übrigens im elektronischen Unternehmensregister am 19.10.2011 für das Geschäftsjahr 2010 den alten Geschäftsbericht 2009 veröffentlicht. Interessanterweise veröffentlicht die Infra dort für das Jahr 2009 auch lediglich die Bilanz und nicht die GuV. Trotzdem lässt sich ablesen: Die Üstra zahlte 2009 zwar rund 7,4 Mio. € für die Nutzung der ausgegliederten Anlagen, aber die Infra selbst zahlte 2009 allein für "die Anmietung von Tunnelrohbauten" 8,3 Mio. € und für einen Instandhaltungsvertrag 15,7 Mio. €. Das Unternehmen hatte 2009 5 Angestellte, sowie 5 abgeordnete Mitarbeiter der Üstra/LHH.

Die Infra ist dabei in die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover als Konzerntochter mit Gewinnabführungsvertrag eingegliedert. Ebenso, wie über 98% der Üstra und über 75% der Stadtwerke Hannover.

Während die Stadtwerke in ihrem Jahresabschluss 2010 auf S. 49 erläutern, dass sie aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags 110,548 Mio € abgeführt haben, werden bei der empfangenden Mutter in der GuV 2010 nur Einnahmen aus Gewinnabführung in Höhe von 562 T€ ausgewiesen.

  • Nun ratet mal, wo die restlichen knapp 110 Mio. € geblieben sein können.

Sie müssen offensichtlich für Defizite der beiden anderen in der Holding befindlichen Unternehmen Üstra und Infra draufgegangen sein.

  • Was bedeuten diese enormen Zahlungen für die Region Hannover?

Die Region Hannover hat 1,1 Mio. Einwohner [2], also sind pro Einwohner (nicht etwa pro Steuerzahler/Arbeitnehmer o.ä.) bereits etwa 100 EUR im Jahre 2010 für den öPNV gezahlt worden. Da nur ein Teil der Regionseinwohner Kunde der Stadtwerke ist, kann sich jeder überlegen, was die Stadtwerkekunden tatsächlich zur Finanzierung unserer Üstra beitragen.

Hier noch die Verflechtung als Grafik: [3]

Bitte korrigiert mich, wo meine Betrachtung falsch ist, ich möchte sie nach Diskussion gern optimieren.

Nach diesen Zahlen sieht es also so aus, als wenn die kommunale Unterstützung für den öPNV im Jahr 2010 110 Mio. € kostete.

Was kostet der öPNV in Hannover noch? Die Üstra weist in ihrem | Geschäftsbericht 2010 in der GuV auf S. 20 eine Gesamtleistung von 204 Mio € aus. Davon sind 130 Mio. € Einnahmen aus Tarifleistungen (s. S. 25). Außerdem wird hier eine weitere Finanzspritze der Region Hannover in Höhe von 13,5 Mio. € erwähnt.

Die genauen kommunalen Zuwendungen müssten noch zusammengetragen werden.

Aber bereits jetzt kann man erkennen: Tarifleistungen in Höhe von 130 Mio. € stehen bereits Subventionierungen in Höhe von über 120 Mio. € (für Üstra und Infra) gegenüber. Verdoppelt man die Leistung der Kommune für den öPNV, so könnte die Üstra bei derzeitiger Verkehrsleistung den Bürgern kostenlos angeboten werden.

Welches Sparpotenzial gibt es, wenn es keine Fahrscheine mehr gibt?

  • Personal im Fahrkartenbereich/Kontrollbereich
  • Anlagen für den Fahrscheinverkauf (Kassen etc.)
  • Fahrkartenentwerter
  • Verwaltungsaufwand kann reduziert werden
  • Werbung/Sponsoring reduzieren
  • Energieverträge - die Stadtwerke müssen sich nicht an der Üstra bereichern
  • pauschale Abgeaben bei Massenveranstaltungen (Messen, Fussballspiele etc.)

Natürlich ist zu erwarten (und zu erhoffen), dass der öPNV bei kostenloser Verfügbarkeit deutlich stärker angenommen wird, bei gleichzeitiger Entlastung des Individualverkehrs. Geringere Straßennutzung bedeutet Einsparungspotenzial bei der Straßeninstandhaltung. --Franklin 23:15, 20. Mai 2012 (CEST)

Niedersachsen sonst

Braunschweiger Verkehrs AG

  • Aus Jahresabschluss 2010
  • Umsatzerlöse: 34,7 Mio. €
  • Verlust (übernommen von Hauptaktionär (s.u.)): 16,2 Mio. €
  • Gesamtkosten (Umsatzerlöse - Gewinn)= 34,7 + 16,2 = 50,9 Mio. €
  • Deckungsgrad: 68,2 % (Rechnung: (Umsatzerlöse/Gesamtkosten) - laut Jahresabschluss 71 %
  • Aufwand für Fahrstrom und sonstige Energie: 1,76 Mio. €
  • Aufwand für Dieselkraftstoff: (0,68 Mio. € höher als im Vorjahr)

Aktionäre

  • Stadt Braunschweig Beteiligungs-Gesellschaft mbH, Braunschweig 98,7 %
  • Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig, Salzgitter 1,3 %

Beteiligungen und Unternehmensverbindungen

  • Bus-Gesellschaft Braunschweig-Salzgitter mbH, Braunschweig 51 %
  • Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig, Salzgitter 25,71 %
  • Verbundgesellschaft Region Braunschweig mbH, Braunschweig 23,17 %
  • Connect Fahrplanauskunft GmbH, Hannover 20 %

Aus offiziellem Flyer (2011): [4]

  • Stadtbahnen: 24
  • Gelektriebwagen: 27
  • Beiwagen: 26
  • Durchschnittsalter Triebwagen: 20 Jahre
  • Durchschnittsalter Beiwagen: 31 Jahre
  • Anzahl der Stadtbahnlinien: 5
  • Gesamt-Linienlänge der Stadtahnen: 51,1 km
  • Busse 140, davon 60 Solobusse und 80 Gelenkbusse
  • Durchschnittsalter Solobusse: 6 Jahre
  • Durchschnittsalter Gelenkbusse: 4 Jahre
  • Anzahl der Buslinien: 38
  • Gesamt-Linienlänge der Buslinien: 438 km
  • Fahrgastzahlen: 35 Mio.
  • Nutzwagen-km Stadtbahnen: 2,5 Mio.
  • Nutzwagen-km Busse: 7,6 Mio.

Mitarbeiter

  • Fahrdienst Tram: 121
  • Fahrdienst Bus: 186
  • Werkstätten und Verwaltung: 212
  • Gesamtzahl Mitarbeiter (aktiv): 519

Wie werden die Verluste ausgeglichen? Die verlustübernehmende Stadt Braunschweig Beteiligungs-Gesellschaft mbH ist zu 25,1 % an der Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG, Braunschweig beteiligt. Für diese Gesellschaft wird im o.g. Jahresabschluss 2010 ein Ergebnis von 82,0 Mio. € ausgewiesen.

  • Zu überprüfen bleibt: Mit welchen Betrag wird der öPNV tatsächlich - und auf welchen Wegen - von den Kommunen finanziert?

Stadtwerke Hildesheim GmbH

  • Aus GB 2009
  • Einnahmen: 10,6 Mio €
  • Subventionen: 2,9 Mio. €
  • Deckungsgrad: 78,5 %
  • Hildesheim hat (Stand 31.12.2010) 102.794 Einwohner, 42.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.
  • RVHI GmbH ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Hildesheim AG und des Landkreis Hildesheim
  • SVHI GmbH ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Hildesheim AG

Regiobus Hannover GmbH

Aus GB 2010 Einnahmen: 56,3 Mio. € Subventionen: 26,4 Mio. € Deckungsgrad: 68,1 %

SVW Wilhelmshaven

Aus GB 2009 Einnahmen: 4,1 Mio. € Subventionen: 2,7 Mio. € Deckungsgrad: 60,0 %

Städte-Vergleich:

BVG Berlin

Aus GB 2010 Einnahmen: 529,3 Mio. € Subventionen: 435,1 Mio. € Deckungsgrad 54,9 % (offizielle Angabe: 91,6 %!)

HHA Hamburg

Aus GB 2009 Einnahmen: 371,2 Mio. € Subventionen: 58,4 Mio. € Deckungsgrad: 86,4 %

  • Diese Angaben werden in Kürze noch weiter aufbereitet.

--Franklin 19:01, 04. May 2012 (CEST)